Vom Abstellgleis zur Vertrags-Verlängerung? Sippel und die besondere Gladbach-Beziehung
„Nach den vielen Gegentoren, die wir in den vergangenen Wochen gefressen haben, ist es gut, dass wir die Null gehalten haben.“
Tobias Sippel hat nicht lange überlegen müssen, um den positiven Aspekt aus der Heim-Nullnummer (4. März 2023) von Borussia Mönchengladbach gegen den SC Freiburg ziehen zu können.
Der 34 Jahre als Torwart ergänzte: „Wir haben vorne einige Chancen liegenlassen, das ist so. Aber hinten hat endlich mal wieder die Null gestanden Ich bin froh, dass ich habe zeigen können, dass auf mich Verlass ist.“
Gladbach-Keeper Sippel: „So etwas kann zusammenschweißen“
In der Tat war es Sippel, der mit einigen Paraden zumindest den einen Punkt im Borussia-Park festhielt. Vor allem, als er einen Schuss von Sallai kurz nach dem Seitenwechsel abwehren konnte.
Kein Gegentor – das war Gladbach zuvor am 4. Februar gelungen. Ebenfalls im eigenen Stadion, beim Remis gegen Schalke 04.
Sippel hatte als Kaltstarter geliefert, denn er war unter der Woche wegen eines „Pferdekusses“ noch angeschlagen.
Die Gladbacher Achterbahnfahrt in dieser Spielzeit – Sippel hat sie ebenfalls zu spüren bekommen. Mal die Nummer eins, dann zur Nummer degradiert. Dazu hatte er sich den einen oder anderen Fehler geleistet.
Durch die Verletzung von Jonas Omlin (29) in Mainz und der Magen-Darm-Infektion von Jan Olschowsky (21) war Sippel gegen Freiburg wieder zur Nummer eins aufgestiegen.
Der Keeper sagte: „Ich habe sehr mit mir zu kämpfen gehabt, gerade in der Vorrunde. Und dann kommst du in Mainz wieder rein, was dann auch bitter gelaufen ist, wenn du da noch drei Tore kriegst. Umso schöner, dass wir nun zu null gespielt haben.“
Sippe gab zu: „Für mich persönlich ist dieses 0:0 sehr wichtig. Das ist eine Saison, in der es auf und ab geht. Ich habe so etwas auch noch nicht mitgemacht in meiner Karriere. Von der Nummer eins zur Nummer drei – und dann wieder zurück. Deshalb bin ich froh, dass ich das Vertrauen hier im gesamten Verein verspüre, auch von den Mitspielern.“
Sippels Vertrag in Gladbach läuft zum 30. Juni 2023 aus. Bislang hat es kein neues Arbeitspapier gegeben. Das heißt aber nicht, dass sich die Wege von Borussia und Sippel im Sommer trennen werden.
Der Schlussmann sagte: „Es gibt Gespräche, ich würde schon gerne hierbleiben, es geht da um etwas Längerfristiges. Wir fühlen uns als Familie sehr wohl hier, ich kann mir vorstellen, hier mal Torwarttrainer zu werden. Da werden noch Gespräche geführt.“
Auch Gladbachs Trainer Daniel Farke (46) war mit Sippels Auftritt zufrieden. „Er hat das Spiel beruhigt und eine gute Ausstrahlung gehabt.“
Sippel hat wieder geliefert. „Gegen Freiburg hat alles gespielt, was noch laufen kann“, sagte Sippel, der abschließend bemerkte: „So ein Spiel wie gegen Freiburg kann auch zusammenschweißen. Jeder hat gesehen, dass er wichtig ist und gebraucht wird.“