Wie einst Zakaria Elvedi macht entscheidenden Gladbach-Schritt – und hat jetzt einen Riesen-Vorteil
Die Voraussetzungen sahen vor einem Monat noch ganz anders aus!
Zum Bundesliga-Start nahm Nico Elvedi (26) noch eingeschränkt am Mannschaftstraining teil – und stand etwa beim 4:4 in Augsburg gar nicht im Kader.
Gladbach-Verlängerung von Elvedi: Teamkollege kann ihm jetzt helfen
Im Juli machte Roland Virkus (56) keinen Hehl draus, dass sich der Schweizer vorstellen kann, Borussia Mönchengladbach im Sommer nach acht Jahren zu verlassen.
Ein Wechsel in die Premier League kam aber nicht zustande – und so fiel nach dem „Deadline Day“ die Entscheidung, Elvedi sein Comeback in Gladbach zu ermöglichen.
In den vergangenen beiden Bundesliga-Partien wurde der 26-Jährige von Landsmann Gerardo Seoane (44) wieder eingesetzt – jeweils aber als Einwechselspieler.
Vor dem Darmstadt-Spiel (3:3) betonte der Borussia-Coach noch, dass Elvedi wegen seines 2024 auslaufenden Vertrages im Vergleich zu seinen Teamkollegen „nicht gleich bewertet“ sei.
Da habe Elvedis Bereitschaft zur Fortführung der Zusammenarbeit noch gefehlt. Die hat der Defensiv-Mann nun durch seine Vertragsverlängerung am Donnerstag (21. September 2023) mehr als deutlich signalisiert.
Nun stehen ihm auch nach dieser Herangehensweise alle Türen offen – auch für die Startelf. Da hat sich zuletzt einiges getan, wovon der Nationalspieler profitieren dürfte.
Denn: Auch als Vorgriff auf einen möglichen Elvedi-Verkauf wurde Maximilian Wöber (25) auf Leihbasis verpflichtet. Der Österreicher mauserte sich sofort zum Stammspieler unter Seoane und könnte einen entscheidenden Vorteil für Elvedi bieten.
Als Linksfuß hat der 25-Jährige in seinen bisherigen Gladbach-Einsätzen die linke Position in der Innenverteidigung übernommen. Das musste in der Vergangenheit immer wieder Elvedi tun, weil die Fohlen über Jahre keinen Linksfuß in der zentralen Abwehrposition hatten.
Etwa im Duo mit Matthias Ginter (29), Borussias Stamm-Innenverteidigung über Jahre, musste Elvedi stets auf die linke Position ausweichen – und fremdelte damit gerade im Spielaufbau.
Die wohl stärkste Zeit erlebte Elvedi mit dem beidfüßigen Jannik Vestergaard (31). In dem Gespann spielte er – wie zuletzt auch bei seiner guten Leistung in Darmstadt auf der rechten Position und konnte sich sofort wieder besser mit Pässen und Flanken ins Spiel nach vorne einbringen.
Die Zusammenstellung des neuen Gespanns – auch in Verbindung mit Abwehr-Chef Ko Itakura (26) in einer möglichen Dreierkette – kann sich als Riesen-Vorteil für Elvedi erweisen. Als linker Innenverteidiger schwächelte er in den vergangenen beiden Spielzeiten. Nun hat er gute Voraussetzungen, um wieder zu einer festen Gladbach-Stütze zu werden.
Im Rahmen seiner Vertragsverlängerung stellte der gebürtige Züricher auch einen Beweggrund heraus, wieso er sich nun bis 2027 an Borussia gebunden hat.
„Was ich auf keinen Fall wollte, war, den Verein nach all den Jahren zu verlassen, ohne dass Borussia noch eine Ablöse bekommt“, sagte Elvedi auf der Vereins-Website.
Das unterscheidet ihn von zwei Spielern, die in der Vorsaison kein Interesse daran ausstrahlten, ihre auslaufenden Verträge bei Borussia verlängern zu wollen – und stattdessen ihre gute Ausgangslage als „Free Agents“ nutzten.
Ramy Bensebaini (28) und Marcus Thuram (26) wählten einen anderen –aber auch nur bedingt verwerflichen – Weg im Umgang mit ihrem langjährigen Arbeitgeber.
Klar ist: Bei den Gladbach-Fans kam das alles andere als gut an. Deutlich besser in Borussias Fanszene kam hingegen die Entscheidung von Denis Zakaria (26) bei seinem Abschied im Januar 2022 an.
Auch bei ihm war die Vertragssituation zuvor ein großes Thema: Sein Vertrag lief im Sommer 2022 aus. Elvedis Landsmann entschied sich dafür, ein Angebot von Juventus sechs Monate vor Vertragsende anzunehmen.
„Er hat auch klar zum Ausdruck gebracht, dass er es uns ermöglichen wolle, für seinen Transfer eine Ablöse zu erzielen“, erklärte Borussias Vize-Präsident Rainer Bonhof (71), als der Zakaria-Deal über die Bühne ging. Jetzt macht auch Elvedi den Schritt gegen einen Ablösefrei-Abgang im Sommer – das dürfte auch bei den Anhängerinnen und Anhängern der Fohlen gut ankommen.