„Braucht noch Zeit“ Gladbach-Startelf? Seoane tritt auf die Bremse
Wer wird Borussias Durchstarter in dieser Saison?
In der vergangenen Saison gelang es Ko Itakura (26), sich in seiner ersten Bundesliga-Spielzeit sofort im Oberhaus zu akklimatisieren. Prompt entwickelte sich der Japaner zum Abwehrchef von Borussia Mönchengladbach.
Gladbach-Trainer bremst die Erwartungen um Neu-Fohlen
In dieser Saison brachten die Gladbach-Verantwortlichen einen noch umfangreichen Umbruch hinter sich. Ein Fokus dabei: wieder mehr entwicklungsfähige Spieler zu verpflichten und ihnen den Weg in die Bundesliga ebnen.
Unter anderem wechselte U20-Nationalspieler Lukas Ullrich (19) aus dem Nachwuchs von Hertha BSC nach Gladbach. Er feierte zuletzt sein Bundesliga-Debüt.
Dass dieser Weg für Gerardo Seoane (44) bedeutet, immer wieder auch junge Spieler ins kalte Wasser zu werfen, wurde schon zum Bundesliga-Auftakt gegen den FC Augsburg (4:4) deutlich.
Die fünf Einwechselspieler, die von Seoane ins Spiel gebracht wurden, hatten ein zusammengenommenes Durchschnittsalter von 20,6 Jahren.
Nicht immer hat der Borussia-Coach Optionen in der Hinterhand, die über Bundesliga-Erfahrung verfügen. Ein deutlicher Unterschied sticht dabei bei zwei neuen Stürmern heraus.
Die deutlich erfahrene Option hinter Tomas Cvancara (23) ist Jordan Siebatcheu (27), der bereits unter Seoane Torschützenkönig in der Schweiz wurde. Der US-Amerikaner spielte zuvor für Union Berlin und sammelte da Bundesliga-Erfahrung.
Grant-Leon Ranos (20) spielte – bis auf wenige Einsätze für die armenische Nationalmannschaft – in erster Linie in der Regionalliga für die Zweitvertretung des FC Bayern München.
Zuletzt schnupperte der Angreifer erstmals Bundesliga-Luft. Wie weit ist der 20-Jährige aber schon nach seiner ersten vollen Vorbereitung bei einem Erstligisten?
Seoane tritt da bewusst auf die Bremse, will die Erwartungen nicht zu hoch werden lassen. „Er hat schon ein paar Einsätze gehabt. Bei jungen Spielern ist es wichtig, dass sie dran schnuppern können. Der Schritt ist auch ein großer für ihn“, sagt der 44-Jährige der „Rheinischen Post“.
Der Schweizer weiter: „Er hat das technische Potenzial und die Fähigkeiten, auf engem Raum zu spielen mit schnellen Bewegungen. Sicherlich braucht er noch Zeit, um das auf Bundesliga-Niveau umsetzen zu können.“ Ranos ist es offenbar gelungen, Seoane in den ersten Wochen und Monaten durchaus von sich zu überzeugen.
Allerdings dürfte der Armenier in seiner ersten Borussia-Halbserie im Grunde täglich einen Schritt in Richtung Bundesliga-Belastbarkeit machen.
Zwar durfte Ranos im Liga-Endspurt der Vorsaison schon unter Thomas Tuchel (50) einige Male im Profi-Training des FC Bayern reinschnuppern. Zuvor trainierte er aber noch nie so lange am Stück unter Erstliga-Bedingungen.
Ranos wurde nach seinem ablösefreien Wechsel von Borussia mit einem Vertrag bis Sommer 2027 ausgestattet. Also bleibt ihm noch genügend Zeit, um sich weiter zu akklimatisieren – und dann erste Akzente in der Bundesliga zu setzen.