Reitz, Koné und das neue System als Gefahr Gladbach-Star erlebt bitteres Novum unter Seoane
Rocco Reitz (21) glänzte gegen Heidenheim einmal mehr, für einen seiner Mittelfeld-Kollegen war es ein gebrauchter Nachmittag.
Er ist immer noch die jüngste Konstante bei Borussia Mönchengladbach: Für Florian Neuhaus (26) ist es bereits die sechste Saison im Fohlen-Trikot.
Gladbach-Star Florian Neuhaus mit bitterer Premiere gegen Heidenheim
Nur Alassane Plea (30), Christoph Kramer (31), Patrick Herrmann (32), Tony Jantschke (33) und Tobias Sippel (35), fünf der sechs ältesten Spieler im Borussia-Kader, kamen wie Neuhaus bereits unter fünf Borussia-Trainern zum Einsatz.
Während sich das Fohlen-Quintett zumindest im Herbst der Karriere befindet, steckt Neuhaus eigentlich noch in der Blüte seiner Laufbahn – da kommt jeder Rückschlag zur absoluten Unzeit.
Beim 2:1-Sieg gegen Heidenheim gab es für den 26-Jährigen zweifelsfrei einen dieser Rückschlage: Neuhaus saß über 90 Minuten auf der Bank, bekam nicht einmal einen Kurzeinsatz als einer von insgesamt fünf Einwechselspielern von Gerardo Seoane (44).
Unter Seoane war das für Neuhaus eine Premiere. Erstmals war er einsatzbereit, ohne dass auf seine Dienste gesetzt wurde – unter Daniel Farke (46) war das in der vergangenen Saison in 36 Pflichtspielen nur zweimal der Fall.
Im Mittelfeld bekamen in Abwesenheit des gesperrten Manu Koné (22) Vize-Kapitän Julian Weigl (28) und Rocco Reitz (21) den Vorzug. Reitz war neben Matchwinner Alassane Plea Borussias Bester beim ersten Heimsieg und stellte einmal mehr unter Beweis, dass im Mittelfeld in den kommenden Wochen kein Weg an ihm vorbeiführen dürfte.
Für Neuhaus ist das ein großes Problem: Vor dem Derby-Rückschlag bei der 1:3-Pleite in Köln zeigte er mehrere ordentliche Leistungen am Stück, schien eigentlich seinen Platz im Seoane-System gefunden zu haben.
Nun ist der Schweizer Coach von seiner Grundordnung mit drei zentralen Mittelfeldspielern abgekehrt. Neuhaus ist auch dadurch erst einmal im Hintertreffen – und das eine Woche, nachdem er noch von DAZN-Experte Jonas Hummels (33) mit einem Platz in der deutschen Nationalmannschaft in Verbindung gebracht wurde.
Zu diesem schnelllebigen Prozess zählt auch, dass für das Pokalspiel am Dienstag (31. Oktober 2023, 20.45 Uhr) ein weiterer Neuhaus-Konkurrent hinzukommt. Bei der zweiten Partie des Heidenheim-Doppelpacks steht auch Manu Koné wieder zur Verfügung.
Dessen Zwei-Spiele-Sperre nach dem Hardcore-Foul in Köln gilt nur für die Bundesliga, im DFB-Pokal kann Seoane auf ihn setzen. Wird neben dem zuletzt stark aufspielenden Reitz auch ein frischer und vermutlich bis in die Haarspitzen motivierter Koné ein Problem bei Neuhaus’ Versuch, sich wieder in die Fohlen-Startelf vorzuarbeiten?
Die Saison unter Farke war für Neuhaus im Grunde ein verlorenes Jahr. Die missliche Lage für ihn: Jetzt steht er unter Druck, sich mit konstant guten Leistungen zu beweisen. Da ist eine Startelf-Degradierung wie gegen Heidenheim im Grunde ein Worst-Case-Szenario.
Dass sich Neuhaus über die neuerliche Entwicklung nicht glücklich zeigte, war ihm nach dem Heidenheim-Sieg am Samstag (28. Oktober) sowohl bei der Extrarunde nach Abpfiff als auch im Spielertunnel deutlich anzumerken.
Nun dürfte für ihn im Fokus stehen, sich so schnell wie möglich wieder zu zeigen – und sich, wie zuletzt Teamkollege Rocco Reitz, eigentlich unverzichtbar für Seoane zu machen. Dafür muss Neuhaus aber erst einmal die Gelegenheit bekommen. Reitz und Koné werden es ihm neben dem offensichtlich gesetzten Anker-Spieler Julian Weigl nicht leicht machen.