Überraschendes Kompliment Tore? Offensivaktionen? Dafür lobt Seoane seinen Matchwinner
Sechs Tage nach dem Derby ging es für die Borussia-Spieler gegen Heidenheim in erster Linie darum, Wiedergutmachung für das schwache Auftreten in Köln zu betreiben.
Für Borussia Mönchengladbach war es der wohl größte Rückschlag in der noch jungen Amtszeit von Gerardo Seoane (44). Beim 1:3 gegen den 1. FC Köln waren die Fohlen über 90 Minuten unterlegen und verloren das Derby auch in der Höhe verdient.
Gladbach jubelt – Seoane lobt aber nicht die Offensivpower
Besonders die eigentlichen Leistungsträger der Gladbacher fielen dabei ab: Manu Koné (22) handelte sich mit einem Hardcore-Foul eine Rote Karte ein, Julian Weigl (28) stand trotz Kapitänsbinde komplett neben sich und Alassane Plea (30) stellte wieder einmal unter Beweis, dass er in schöner Regelmäßigkeit bei ohnehin schwachen Gladbach-Leistungen noch einmal leistungsmäßig abfällt.
Bereits beim 0:3-Pausenrückstand in Darmstadt Mitte September war er Borussias schwächster Spieler (GladbachLIVE-Note 6) und wurde zur Halbzeit zurecht ausgewechselt. In Köln lief es für den 30-Jährigen nur minimal besser.
Nach dem Darmstadt-Spiel reagierte Seoane, indem er Plea in der darauffolgenden Woche gegen Leipzig (0:1) auf die Bank setzte. Als der Franzose dann wieder von Beginn an spielen durfte, zeigte er eine Mega-Steigerung und avancierte mit zwei Toren und einer Vorlage in Bochum zum Matchwinner.
Dieses Szenario wiederholte sich nun: Nach einem sehr schwachen Köln-Auftritt reagierte Plea eindrucksvoll – wieder traf er beim nächsten Startelf-Auftritt und wurde auch beim zweiten Borussia-Sieg in der Bundesliga zum Matchwinner.
Als sein Trainer nach der Partie auf die Plea-Leistung angesprochen wurde, überraschte seine Reaktion aber: Seoane entschied sich nicht dafür, den Fokus darauf zu legen, dass der Offensiv-Mann das zwischenzeitliche 1:0 erzielte und entscheidend am Eigentor zum 2:1 beteiligt war.
Stattdessen lobte den Franzosen und Sturmspitze Jordan Siebatcheu (27) in erster Linie dafür, dass sie sich in den Dienst der Mannschaft gestellt haben: „Sehr positiv finde ich die defensive Zusammenarbeit. Da geht es darum, wie man eine gewisse Kompaktheit bekommt. Da gibt es ein Kompliment dafür, wie sie immer wieder angelaufen sind – im Wissen, dass man wahrscheinlich keinen Ball erobert, aber den Gegner so auch stört.“
Auch an diesem Lob ist deutlich erkennbar: Für Borussia war es gegen Heidenheim ein Arbeitssieg, kein Sieg mit großer Fußballkunst und zahlreichen spielerischen Höhepunkten.
„Wenn er in den richtigen Räumen angespielt wird, kann er für uns sehr wichtig sein. Er ist kreativ und bei ihm gibt es dann eine Spielfortsetzung, die vielversprechend ist“, fügte Seoane hinzu – und nimmt dabei wieder nicht Plea als Abschlussspieler und Torschützen in den Fokus, sondern in dessen Spielmacher-Funktion.
In der 4-2-3-1-Grundordnung der Fohlen sollte der Routinier einmal mehr offensiv die Fäden ziehen. Das gelang Plea als Reaktion auf seine schwache Leistung in Köln blendend.
Nun geht es für Plea um Kontinuität. Die schwankenden Leistungen des Franzosen müssen ein Ende haben. Die Fohlen-Fans werden hoffen, dass Plea das schon im Pokalspiel gegen Heidenheim am Dienstagabend (31. Oktober 2023, 20.45 Uhr) zeigt und seine Wankelmütigkeit auf dem Spielfeld dauerhaft ablegt.