Seit der U9 in Gladbach Borussia-Talent Walde über erstes Trainingslager: „Der Wahnsinn für mich“
Der jüngste Gladbacher im diesjährigen Trainingslager am Tegernsee ist gerade einmal 17 Jahre alt. Simon Walde, in diesem Sommer von der U17 in die U19 aufgerückt, ist erstmals beim Profitraining dabei und darf sich in Rottach-Egern präsentieren.
In einer Medienrunde sprach der U17-Nationalspieler Deutschlands nun über seine ersten zwei Wochen bei den Profis und seinen Werdegang.
Simon Walde hatte eigentlich andere Pläne für die vergangenen zwei Wochen. „Eigentlich wäre ich im Urlaub in der Türkei gewesen, aber mir wurde schon gesagt, dass ich den stornieren sollte, weil ich beim Trainingsauftakt mitmachen sollte. Da war erst einmal nur von der einen Woche die Rede“, berichtet er 17-Jährige, der im Mai mit der U17-Nationalmannschaft bei der EM in Israel im Einsatz war.
Er habe noch gar nicht damit gerechnet, schon ins Trainingslager von Borussia Mönchengladbach mitfahren zu dürfen, erzählt er weiter. Trainer Daniel Farke (45) habe ihm dann erst auf der Rückfahrt vom Testspiel in Essen am 1. Juli mitgeteilt, dass er die Reise an den Tegernsee antreten würde.
Gladbach-Talent Walde: Lob von Trainer Farke ein „Bombengefühl“
Walde: „Ich saß mit Kapuze im Bus und habe schon fast geschlafen, ich war total fertig. Dann kam der Trainer zu Tom Gaal und zu mir und sagt, ‚Ich will dich auf jeden Fall dabeihaben.‘ “
Beim Trainingsauftakt am 26. Juni war der 17-Jährige erstmals gemeinsam mit den Profis auf dem Trainingsplatz. Schon das war ein besonderes Gefühl für den gebürtigen Düsseldorfer. „Das war der Wahnsinn für mich“, so Walde. „Ich spiele seit der U9 bei Borussia, war Einlaufkind und Balljunge. Und jetzt stehe ich neben diesen Spielern auf dem Platz und bin mit ihnen in einer Mannschaft.“
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Große Anpassungsschwierigkeiten hatte der Rechtsverteidiger keine, trotz des höheren Tempos bei den Profis. „Bei den ersten Pässen habe ich gemerkt, dass ich das kann. Ich kann die Bälle verarbeiten, es ist immer noch Fußball, wie ich es auch in der Jugend kenne“, erzählt Walde.
Auch der Trainer sei mehrfach mit Lob auf ihn zugekommen: „Er hat gesagt: ‚Du gefällst mir richtig gut und hältst richtig gut mit.‘ Wenn man das von Daniel Farke hört, ist das ein Bombengefühl.“
Anstrengender ist das Herren-Training dennoch für den 17-Jährigen, der auch am Freitag (8. Juni) eine Trainingspause einlegen musste: „Vor dem Frühstück wird ein Wert gemessen, der die Belastung bestimmt. Wenn er über 1.000 ist, wird schon überlegt, ob man trainiert“, erklärt Walde.
Bei ihm sei dieser Wert nun sogar überhaupt nicht messbar gewesen. Das bedeutet: Ruhetag. Am Sonntag (10. Juni, 14 Uhr) im Testspiel gegen 1860 München soll Walde aber wieder fit sein und auf dem Platz stehen.
Da soll der junge Rechtsverteidiger wieder seine Stärken ins Spiel bringen, die er folgendermaßen beschreibt: „Ich verliere wenige Bälle, bin sehr passsicher und habe einen guten Überblick. Ich finde oft gute Lösungen, die das Spiel nach vorne bringen können. Wenn es zu hektisch wird, kann das Spiel beruhigen.“ Deswegen liege ihm der Fußball, den Borussia spielen will, sehr gut.
Allerdings weiß Walde auch um seine Schwächen: Die Athletik. „Ich bin noch 17, aber ich weiß dass ich mich athletisch fortbilden muss. Auch die Zweikampfführung und die Taktik sind hier nochmal auf anderem Niveau.“
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Um sich darauf einzustellen, sucht Walde auch immer wieder Kontakt zu den etablierten Profis: „Ein Vorbild habe ich nicht, ich orientiere viel mich an den Spielern hier. Lars Stindl, Chris Kramer oder Flo Neuhaus.“
Besonders letzterer habe ihm viele Tipps gegeben, um sich bei den Profis zurechtzufinden: „Mit Flo habe ich viel drüber gesprochen, wie es hier läuft und was man hier beherrschen muss.“
Sehen Sie hier Simon Walde im Interview:
Gefragt nach seinem Zukunftsplan formuliert der Youngster, der diesen Sommer sein Abitur bestanden hat, sein klares Ziel: Der Profifußball.
„Ich bin durch mit der Schule und konzentriere mich nur auf Fußball,“ betont Walde. „Jetzt muss man schauen wo es hingeht, aber ich bin optimistisch, dass ich das schaffen kann.“