Seoane-Plan geht auf Gladbach trotzt drohendem Dreifach-Problem – in Wolfsburg gar nicht aufgefallen
Es drohte im Vorfeld der Partie zu einem Gladbacher Kreativ-Problem zu werden – doch die Lösung, die Chef-Coach Gerardo Seoane (45) am Ende fand, war goldrichtig!
Der wichtige 3:1-Auswärtserfolg von Borussia Mönchengladbach beim VfL Wolfsburg brachte neben den drei Punkten auch einige neue und wichtige Rückschlüsse für den Saisonendspurt.
Gladbach: Itakura erstmals unter Seoane von Beginn an im Mittelfeld
Chef-Coach Gerardo Seoane setzte beim Auswärtsspiel gegen den VfL Wolfsburg auf eine besonders defensive Taktik, die im Vorfeld der Partie sicherlich den ein oder anderen Fan von Borussia Mönchengladbach verwundert haben dürfte.
Erstmals ließ der Schweizer in Marvin Friedrich (28), Max Wöber (26), Ko Itakura (27) und Nico Elvedi (27) vier Innenverteidiger gleichzeitig von Beginn an auflaufen. Doch dass der 45-Jährige zu diesem Mittel griff, war sicherlich nicht nur von freiwilliger Natur.
Im Vorfeld der Begegnung plagten die Fohlen Probleme im Mittelfeld. Während Manu Koné (22) seit der Länderspielpause wegen eines Muskelfaserrisses ausfällt, mussten die Gladbacher in Florian Neuhaus (27) kurzfristig auf einen weiteren Kreativspieler in der Zentrale verzichten.
Weil auch Christoph Kramer (33) überraschend nicht mit nach Wolfsburg reisen konnte, drohte Seoane ein Dreifach-Problem im Mittelfeld. Der Schweizer umging das Problem jedoch, indem er sein Dreiermittelfeld der vergangenen Wochen auflöste und erstmals Itakura in einem Pflichtspiel von Beginn an gemeinsam mit Julian Weigl (28) in der Zentrale auflaufen lassen ließ.
„Ko hatte den klaren Auftrag, gemeinsam mit Julian Weigl vor der Kette zu bleiben und die Räume engzumachen“, erklärte der Gladbach-Coach nach dem Sieg seine Idee mit dem Japaner, der dafür zunächst auch Shooting-Star Rocco Reitz (21) auf der Bank sitzen ließ.
Doch beinahe hätten die Gladbacher den Plan über Board werfen müssen. Durch den frühen Rückstand hätte es mehr Durchschlagskraft und Kreativität in der Offensive gebraucht, die ausgerechnet die Ausfälle Neuhaus und Koné mitgebracht hätten. Doch Itakura ließ auch hier nichts vermissen.
Nach der Pause erzielte der 27-Jährige per Distanzschuss den Ausgleich – für Borussia war das der Dosenöffner, der schlussendlich auch den Sieg einbrachte. „Es freut mich, dass er uns mit einem Tor helfen konnte, er hat die Rolle als Stabilisator gut angenommen“, lobte Seoane seinen Schützling.
Am Ende fiel das drohende Dreifach-Problem im Gladbacher Mittelfeld kaum auf – auch weil Itakura seine neue Rolle unter Seoane so gut ausfüllte. In den Überlegungen des Trainerteams dürfte der Japaner in der Zentral für den Saisonendspurt jetzt wohl eine größere Rolle spielen.