Borussia vor heiklem Transfer-Sommer Koné ist für Gladbach der Schlüssel zum Turnaround
Was zunächst komisch klingen mag, ist mit Blick auf die Faktenlage durchaus nachvollziehbar: Es soll Entscheider im Borussia-Park geben, die – Stand jetzt – unter gewissen Voraussetzungen nichts dagegen einzuwenden hätten, wenn der 21. Mai 2023 als der letzte Auftritt ihres wertvollsten Top-Talentes in die Vereinschronik eingehen würde.
Zu besagtem Datum hatte Mittelfeld-Juwel Mau Koné bislang letztmals in einem Pflichtspiel das Jersey von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach übergestriffen. Das war beim Remis (2:2) im Rheinland-Duell bei Bayer Leverkusen.
Anschließend sind es dann offiziell muskuläre Probleme gewesen, die Konè zuletzt das Liga-Finish haben verpassen lassen.
Gladbach: Manu Koné hat das Interesse von mehreren Top-Klub geweckt
Inzwischen ist der Poker um die Zukunft des Ausnahme-Spielers aus Frankreich, der für sein Land bei der U21-EM zum Einsatz kommen soll, in vollem Gange.
Denn der 22-Jährige ist längst der maßgebliche Faktor in einem hochkomplexen Borussia-Prozess geworden.
Die Details: Der VfL benötigt, um sich aus einer sportlich und wirtschaftlich komplizierten Situation zeitnah aus eigener Kraft herausmanövrieren zu können, dringend eine hochdosierte Finanzspritze aus dem internationalen Transfermarkt-Geschehen.
Koné, der einen aktuellen Markwert von 30 Millionen besitzt, erweist sich in dieser Melange als Borussias Faustpfand.
Es gibt in Europas Top-Ligen, auf dieser Position, in diesem Alter, nur wenige Profis mit solch einem Leistungspotenzial. Entsprechend ist der Spieler begehrt.
Mögliche Abnehmer: Beispielsweise der FC Liverpool, Chelsea London, Newcastle United, Paris Saint-Germain, Bayern München, RB Leipzig, Manchester United – einige der üblichen „Verdächtigen“, wenn große Transfersummen gehandelt werden, sind bereits im Spiel.
Insider behaupten, mit einem Koné-Transfer könne Gladbach die 40-Millionen-Euro-Ablöse-Marke knacken.
Das wäre eine Summe, mit der Fohlen-Manager Roland Virkus (56) den Gladbach-Dampfer alsbald wieder flott und hochseetüchtig machen könnte.
Vor allem mit Blick auf den gewaltigen Kaderumbau, der im Borussia-Park zu bewältigen ist.
Aktuell ist jedoch bei Borussia, die drei Spielzeiten in Folge eine Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb verpasst hat, in der Causa Koné Geduld gefragt.
Der Transfermarkt hat, vor allem wegen der Premier-League-Klubs, noch nicht derart Fahrt aufgenommen, dass an der Hennes-Weisweiler-Alle 1 momentan eine Millionen-Offerte nach der anderen eintrudelt.
Es laufe auf dem Markt aktuell eher „schleppend“, sagte Virkus.
Kein Grund zu Sorge: Bis zum 1. September wird das Sommer-Transferfenster in den großen europäischen Ligen geöffnet sein – und entsprechend auf Touren kommen.
Es ist allerdings durchaus realistisch, dass Gladbach, im Gegensatz zur Vergangenheit, sich gezwungenermaßen als Spätzünder in der nahenden Wechsel-Periode entpuppen wird.
Um selbst in eine Art Transfer-Offensive gehen zu können, dürfte entscheidend sein, ob es den Machern um Virkus gelingen wird, Koné zu einem Top-Preis veräußern zu können.
Der Verein hält in der Causa Koné, angesichts der Vertragslage (Kontrakt bis 2025 plus Option), alle Zügel in den Händen.
Verramschen werden Virkus und Co Manu Koné diesen Sommer auf gar keinen Fall. Der Preis muss stimmen.
Klar ist aber auch: Ohne einen Koné-Sommer-Verkauf wird es deutlich schwerer für Borussia, die zahlreichen Kader-Baustellen zeitnah zu schließen.
Die ablösefreien Abgänge zum 30. Juni von Marcus Thuram (25) und Ramy Bensbaini (28) tragen dazu ihren Teil bei.
Mit Innenverteidiger Nico Elvedi (26) und Mittelfeldspieler Florian Neuhaus (26) hätte Virkus noch weitere Verkaufsoptionen in den eigenen Reihen, doch diese Spieler würden auf dem Markt längst nicht solch üppigen Millionen-Einnahmen generieren können wie ein Manu Koné.
Koné ist somit der Schlüssel, der Gladbach das Tor zu einer besseren sportlichen Zukunft wieder öffnen könnte.
Das letzte Mal, dass in Gladbach ein Transfer solch eine richtungsweisende Tragweite einnehmen konnte, ist im Juli 2016 der Fall gewesen.
Damals wechselte Granit Xhaka (30) für die Klub-Rekordeinnahne von 45 Millionen Euro von der Borussia zu Arsenal London.
Gladbach baute anschließend ein erfolgreiche Mannschaft auf, münzte dies durch wiederkehrende Europapokal-Qualifaktionen samt UEFA-Einnahmen erfolgreich um.
Ein Koné-Deal aus der Xhaka-Kategorie wäre genau das, was Manager Virkus im Hier und Heute einen kräftigen Schubser nach vorne in Sachen Zukunftsplanung im Borussia-Park ermöglichen würde.
Das Pokerspiel um Koné ist auf jeden Fall bereits angelaufen.