Vor Duell gegen RB Leipzig Gladbach-Fanprojekt kritisiert Ex-Manager Eberl scharf: „Ein Schauspiel“
Das Fanprojekt Mönchengladbach (FPMG) hat Max Eberl (48), Ex-Manager des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, angesichts dessen nahendem Wechsel zum Fußball-Ligakonkurrenten RB Leipzig scharf kritisiert und mit harten Vorwürfen konfrontiert. In einem offenen Brief wandte sich die Organisation am Dienstag (13. September 2022) direkt an den ehemaligen Sportdirektor des VfL.
FPMG kritisiert Ex-Manager Eberl vor Duell mit RB Leipzig scharf
Hat der Wechselwunsch von Max Eberl, Ex-Manager von Borussia Mönchengladbach, zu RB Leipzig bereits vor dessen Abgang Ende Januar festgestanden? Das zumindest behauptet das Fanprojekt Mönchengladbach (FPMG) in einem offenen Brief, der am Dienstag (13. September 2022) auf der Homepage der einzigen anerkannten Dachorganisation für Gladbach-Fans veröffentlicht wurde.
Eberls Wechselwunsch zu RB habe schon vor seinem Abgang bei der Borussia festgestanden, mutmaßt der FPMG Supporters Club in einem offenen Brief an den ehemaligen Sportdirektor.
Eberl habe am Ende seiner Amtszeit ein „Schauspiel“ abgeliefert. „Wir glauben einfach nicht mehr, dass Du uns gegenüber am Ende deiner Amtszeit bei Borussia aufrecht und ehrlich gegenüber getreten bist“, so der Vorwurf der Organisation, die noch im Mai 2022 einen Brief des ehemaligen Borussia-Managers veröffentlich hatte.
Der Vorwurf eines Schauspiels gelte vor allem auch für Eberls letzte Pressekonferenz, in der der 48-Jährige im Januar 2022 unter Tränen und nach eigenen Angaben vom Fußball-Geschäft erschöpft zurückgetreten war.
„Der Öffentlichkeit dieses Bild von deiner Profifußball-Ermüdung zu vermitteln, während du gleichzeitig um deinen Abgang zu Red Bull feilschst, ist – wir können es nicht anders formulieren – schlicht und ergreifend schäbig und ein Schlag ins Gesicht eines jeden tatsächlich von Burnout betroffenen Menschen“, heißt es weiter in dem Brief.
Spekulationen über einen Wechsel nach Leipzig hatte es schon Anfang des Jahres gegeben. „Das Gerücht war ja so heiß, dass Du es sogar in Deiner PK im Januar aufgegriffen und vehement bestritten hattest. Heute wissen wir nicht nur, dass es eben keine Gerüchte und deine Aussagen gelogen waren, sondern auch, dass dein Wechselwunsch zu diesem Konstrukt schon vor deinem öffentlichen Abgang feststand“, so das FPMG.
Eberl steht derzeit kurz vor einem Engagement in Leipzig, wo er die seit Monaten vakante Stelle des Sportdirektors einnehmen soll. Sollte es zu einer Anstellung kommen, könnte Eberl dort auf den ehemaligen Gladbach-Trainer Marco Rose (48) treffen, der erst in der vergangenen Woche das Traineramt bei den „Roten Bullen“ übernommen hatte.
Eine weitere Tatsache, die die Verfasser des Briefs keinesfalls gutheißen. „Hattest du uns gegenüber im Frühjahr 2021 nicht immer geäußert, wie sehr Dich seine Entscheidung (zu Borussia Dortmund zu wechseln, Anm. d. Red.) auch menschlich enttäuscht hat? Hattest du nicht immer betont, dass Du nur für Borussia an ihm festhältst, aber nicht, weil Du noch weiter mit ihm zusammenarbeiten möchtest?“, wirft das FPMG Eberl vor.
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Mit seiner fragwürdigen Moral und seinem falschen Ehrgeiz habe Eberl sein mühsam aufgebautes Kartenhaus zum zusammenfallen gebracht und Gladbach in den Abstiegskampf gestürzt. „Und jetzt ist alles vergessen und vergeben und das Traumduo arbeitet wieder zusammen?“
Doch es geht noch weiter: Auch die Wahl des Vereins stößt bei den Fans auf Unverständnis. „Du machst Dich also zum Handlanger des Geschäfts, wegen dem Du Deinen vermeintlichen Herzensverein im Januar über Nacht verlassen musstest?“, schreibt das Fanprojekt, das mit rund 7000 Mitgliedern zu den größten Fanvertretungen in Deutschland gehört.
Am meisten allerdings stört die Verfasser des Briefs offenbar, Eberls ihrer Meinung nach fehlende Ehrlichkeit den Gladbach-Fans gegenüber. „Natürlich wäre es schwer gewesen zu sagen ‚Leute, ich werde hier keinen Titel mehr holen. Ich will zu Red Bull und dort mit den Brause-Millionen und meinem alten Buddy Marco einen Titel holen‘. Diese Worte hätten ebenfalls niemand erwartet, auch sie hätten uns getroffen, aber sie wären immerhin ehrlich gewesen“, so ihr klares Statement.
Diese Ehrlichkeit hätte das FPMG nach der ihrer Aussage nach unvergesslichen Zeit zwischen 1999 und 2020 von Eberl erwartet. Zum Abschluss des Briefes erwähnt die Gruppierung, dass sie Eberl kein Glück für den neuen Karriereabschnitt wünscht – im Gegenteil.
Lesen Sie hier den kompletten Brief des FPMG Supporters Club an Max Eberl:
FPMG zu Eberl: „Wünschen dir, dass du mal anfängst nachzudenken“
„Aber wir wünschen dir, dass du mal anfängst nachzudenken, dass Du alle neuen Einflüsse von außen in ruhigen Minuten hinterfragst und überlegst, ob Du Dich nicht von dem Max Eberl entfernt hast, mit dem man sich hier in Mönchengladbach so stark identifiziert hat und der nun am kältesten Ort der Liga gelandet ist.“