Nächster Rückschlag droht Trotz guter Leistung gegen den DFB: Das ist aktuell Scallys Gladbach-Problem
Seit fast drei Jahren in Deutschland – und trotzdem dürfte Joe Scally (20) noch nie so sehr im Fokus gestanden haben.
Samstagabend, Primetime und ein Millionen-Publikum in Deutschland blickt auf die 22 Spieler, die rund 6000 Kilometer entfernt gegeneinander antreten – und mittendrin ein Profi von Borussia Mönchengladbach.
Gladbach-Duell um einen Startelf-Platz im Derby – Scally hat Nachteile
Aktuell gibt es keinen Gladbach-Spieler, der für die deutsche A-Nationalmannschaft nominiert wurde. Dennoch kam ein Fohlen beim DFB-Debüt von Julian Nagelsmann (36) zum Einsatz – Joe Scally stand über 90 Minuten auf dem Rasen und machte seine Sache trotz der 1:3-Pleite der USA ordentlich.
In den vergangenen Monaten musste er sich in der US-Auswahl häufig hinten anstellen. Bei der WM im vergangenen Winter stand er etwa zwar im Aufgebot, blieb aber ohne Einsatzminute.
Nun geht es in Scallys Heimat bergauf für ihn! Bei Borussia zeichnet sich aber ab, dass er nach seiner Rückkehr von der Nationalmannschaft den nächsten Rückschlag hinnehmen muss.
Aktuell befindet er sich im System von Trainer Gerardo Seoane (44) im direkten Duell mit Franck Honorat (27) um den Platz als rechter Flügelverteidiger in der 3-5-2-Formation.
Obwohl der US-Amerikaner zuletzt beim 2:2 gegen Mainz für den späten Ausgleich sorgte, liegen die Pluspunkte aktuell ziemlich deutlich auf der Seite seines Konkurrenten.
Mit Blick auf das kommende Bundesliga-Spiel, dem Derby in Köln am kommenden Sonntag (22. Oktober 2023, 15.30 Uhr), gibt es schon einen simplen Vorteil für Honorat: die Vorbereitungszeit auf den Liga-Kracher.
Während für Scally noch in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch ein Länderspiel ansteht und dann erst die Reisestrapazen mit der Rückreise aus den USA nach Deutschland beginnen, genießt Honorat eine verhältnismäßig entspannte Länderspielpause.
Bislang nahm er an allen Einheiten im Borussia-Park teil und geht völlig ausgeruht in den nächsten Saison-Abschnitt. Beim 4:1-Testspielsieg gegen St. Truiden musste Honorat auf der ungewohnten Rechtsverteidiger-Position in einer Viererkette ran, machte seine Sache da aber ordentlich.
Dabei dürfte er Seoane einmal mehr gezeigt haben, dass er für einen eigentlich offensiv denkenden Flügelspieler auch im Spiel gegen den Ball seine Qualitäten hat.
Dass Seoane ein Fan des offensiven Outputs des Franzosen ist, betonte der 44-Jährige in den vergangenen Wochen immer wieder. Kein Bundesliga-Spieler kreiert mehr Chancen als Honorat – da können selbst sein Borussia-Vorgänger Jonas Hofmann (31) und Nationalspieler Florian Wirtz (20) nicht mithalten.
Vielmehr legte Seoane diesbezüglich den Finger in die Wunde, dass die Gladbach-Offensivspieler noch mehr Ertrag aus den Gelegenheiten ziehen könnten, die die Flügelspieler Honorat und Luca Netz (20) dem Team einbringen.
Scally betonte nach seinem Treffer gegen Mainz, dass er damit einmal mehr zeigen konnte, dass er nicht nur ein Verteidiger sei, sondern auch im Spiel nach vorne seine Qualitäten besitzt.
Das steht gar nicht zur Debatte, dennoch hat hierbei sein Kontrahent Honorat die Nase vorn – und vor dem Highlight-Spiel in Köln nicht nur dieses Argument auf seiner Seite.
Trotz einer erfolgreichen Länderspielreise könnte am Niederrhein der nächste Rückschlag auf Scally warten. Sein Problem ist in erster Linie sein Konkurrent auf der rechten Außenbahn – Honorats Formstärke und der Vorteil, dass er im Gegensatz zum US-Nationalspieler nicht noch wenige Tage vor dem Bundesliga-Kracher XXL-Reisestrapazen auf sich nehmen muss.