Zuschlag ging an Rivalen Elvedi ärgert sich über verpasste EM-Chance: „Hätte mich sehr gefreut“
Die Fußball-Welt blickt mit Spannung auf die anstehende EM in Deutschland. Am Freitagabend (14. Juni 2024, 21 Uhr) fällt der Startschuss. Dann eröffnet die gastgebende DFB-Elf in München das Turnier mit dem ersten Gruppenspiel gegen Schottland.
Einen Tag später will dann auch ein Gladbach-Profi am Ball sein: Nico Elvedi (27). Dann nämlich treten seine Schweizer in Köln in der deutschen Gruppe A zu ihrem ersten Spiel gegen Ungarn an.
Borussia Mönchengladbach: Nico Elvedi träumt von EM-Coup
Ob Elvedi den Sprung in den endgültigen Kader der „Eidgenossen“ packt, bleibt noch abzuwarten. Zuletzt betrieb der Gladbacher Abwehrmann beim jüngsten 4:0 gegen Estland (4. Juni) aber kräftig Werbung in eigener Sache, steuerte einen Treffer zum klaren Test-Erfolg bei. Für den Defensiv-Spezialisten war es das zweite Länderspiel-Tor im 52. Einsatz.
Und die Chancen stehen gut. Denn es ist davon auszugehen, dass Nati-Coach Murat Yakin (49) den Gladbacher in sein endgültiges Aufgebot beruft. Bis Freitagabend (7. Juni) muss der Kader gemeldet werden. Für Elvedi wäre es nach 2016 und 2020 die dritte EM-Teilnahme.
Der Fohlen-Verteidiger brennt jedenfalls schon auf das Turnier. „Wir sind sicher kein Favorit auf den Titel. Unser oberstes Ziel ist es, zunächst die Gruppenphase zu überstehen“, erklärte der Gladbacher jetzt im Interview mit der „Sport Bild“. Der Schweiz-Star weiter: „Wenn uns das gelingt, bin ich überzeugt, dass wir auch bei diesem Turnier das Potenzial haben, den einen oder anderen zu überraschen.“
Das vorläufige Highlight für Elvedi und die Schweiz steht am 23. Juni (21 Uhr) an: Dann kommt es am dritten Gruppen-Spieltag in Frankfurt zum Kracher-Duell mit dem DFB-Team um Bundestrainer Julian Nagelsmann (36). „Wir dürfen kein Team unterschätzen, auch Ungarn und Schottland sind zwei sehr gute Mannschaften, gegen die es kniffelig werden kann“, warnte Elvedi. „Trotzdem ist es natürlich ein Highlight, auf Deutschland zu treffen – gerade, weil ich seit mittlerweile neun Jahren hier lebe. Wir alle kennen viele DFB-Spieler aus der Bundesliga. Deutschland ein bisschen zu ärgern würde mir Spaß machen“, so Elvedis Kampfansage an den Mit-Favoriten.
Eine Sache wurmt den Profi von Borussia Mönchengladbach dann aber schon ein wenig. Denn: Während die rheinischen Nachbarn Düsseldorf und Köln den Zuschlag als EM-Spielorte erhalten hatten, war Gladbach leer ausgegangen. Dabei wäre Elvedi gerne in seinem „Wohnzimmer“ mit seinen Schweizer Kollegen aufgelaufen. „Unser Stadion hätte es verdient, ein EM-Standort zu sein. Mich persönlich hätte es sehr gefreut, mit der Schweiz hier zu spielen“, sagte er über die verpasste Chance.
Doch auch so ist den Schweizern um den frisch gebackenen Double-Sieger Granit Xhaka (31) von Bayer Leverkusen bei der EM einiges zuzutrauen. Bei der vergangenen Auflage warfen die Eidgenossen beispielsweise die favorisierten Franzosen im Achtelfinale raus, eine Runde später war dann allerdings gegen Spanien Endstation. Geht es nach Elvedi, darf die Reise in diesem Jahr aber sicherlich noch etwas weiter gehen.