Elvedi muss sich entscheiden Borussia ist auf Verkäufe angewiesen – doch kein Jahrzehnt in Gladbach?
Straft das neue Transfer-Credo nun auch einen verdienten Spieler in Gladbach?
Wie die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach bei der Mitgliederversammlung am 22. April 2024 ankündigten, werden Transfers in diesem Sommer nur durch eigene Verkäufe zu stemmen sein. Eine Fohlen-Karriere könnte daher nun ihr Ende finden.
Gladbach-Abschied um neue Spieler anzuschaffen?
Mit der offiziellen Vorstellung von Philipp Sander (26) steht ein Neuzugang für die kommende Spielzeit bei Gladbach bereits fest. Bis auf das Karriereende der beiden Borussia-Legenden Tony Jantschke (34) und Patrick Herrmann (33) gab es noch keine Abgänge.
Das dürfte sich in den kommenden Wochen ändern. Gladbach braucht frische Kräfte, um in der Bundesliga-Saison 2024/25 nicht erneut bis zum Schluss gegen den Abstieg spielen zu müssen.
Namen wie Ao Tanaka (25), Christos Tzolis (22) und David Affengruber (23) geistern in der Gerüchteküche herum – für derlei Verpflichtungen müssen aber erst einmal Einnahmen her.
Wie der „Kicker“ berichtet, ist der Verein wohl nun auch bereit, Nico Elvedi (27) ziehen zu lassen. Der Schweizer dürfte Gladbach bei einem entsprechenden Wechsel-Wunsch und zufriedenstellenden Angeboten verlassen.
Bereits im vergangenen Sommer kokettierte Elvedi mit einem Wechsel in die Premier League. Letztlich kam es aber zu keiner Einigung und der 27-Jährige blieb in Mönchengladbach, wo er unter Coach Gerardo Seoane (45) fest zur Borussia-Innenverteidigung zählte.
Nachdem Elvedi wegen der Unklarheit zu seiner Zukunft die ersten beiden Spieltage nicht dem Kader angehört hatte, kam er mit Ausnahme einer Gelbsperre vor dem letzten Spieltag in jeder Bundesliga-Partie zum Einsatz.
Damit setzte sich der 27-Jährige in der Rekordspieler-Liste der Fohlen auf Platz 18 mit 303 Pflichtspielen im Borussia-Trikot – eins mehr als Kollege Jantschke.
Außerdem gibt es nur einen Ausländer, der mehr Bundesliga-Spiele für Gladbach absolvierte, als Elvedi. Mit seinen 260 Partien im deutschen Oberhaus steht er nur zwölf Spiele hinter Ex-Gladbacher Yann Sommer (35, 272 Spiele). Elvedi könnte sich den alleinigen Rekord bei einem Verbleib in der kommenden Spielzeit holen.
Im Sommer 2015 war der Schweizer Nationalspieler für vier Millionen Euro von seinem Ausbildungsverein FC Zürich an den Niederrhein gekommen. Sein Vertrag läuft noch bis 2027. Schon zum Ende der nächsten Saison dürfte Elvedi somit ein Jahrzehnt Borussia feiern.
Aufgrund der prekären Transfer-Situation wird es dazu nun vielleicht nie kommen. Der Marktwert des für die EM nominierten Profis beläuft sich auf etwa zehn Millionen Euro. Geld, dass die Kaderplaner des VfL sicher gerne für Einkaufs-Touren auf dem Transfermarkt zur Verfügung hätten.
Letztlich liegt es aber auch an Elvedi selbst, ob es für ihn bei Borussia weitergeht. Ein Wechsel innerhalb der europäischen Top-Ligen ist aktuell noch möglich, ob das auch noch der Fall sein würde, wenn sein Vertrag in Gladbach ausläuft, ist ungewiss.
Der Züricher wäre dann 31 Jahre alt. Ein Wechsel in diesem Sommer würde dem Verein dringend benötigtes Transfer-Budget und dem Spieler selbst eine Luftveränderung einbringen. Vielleicht endet die langjährige Zusammenarbeit zwischen Borussia und Elvedi also auch schon bevor er das Jahrzehnt in Mönchengladbach vollgemacht hat.