Nach Gerüchten um Blitz-Deal Erste Neuhaus-Entscheidung wohl gefallen – für Gladbach untypisch
Ein ziemlicher Gladbach-Hammer am Mittwochnachmittag (10. Januar 2024)!
Eigentlich schienen die Wechsel-Kandidaten für Borussia Mönchengladbach für die Januar-Transferperiode 2024 schon auserkoren. In den vergangenen Tagen gab es wieder Gerüchte um Manu Koné (22), Winsley Boteli (17) wird weiter von Juventus umworben – und Hannes Wolf (24) galt schon im Sommer als Abgangskandidat.
Gladbach offenbar mit Entscheidung im Transfer-Poker um Florian Neuhaus
Umso größer dürfte die Überraschung bei Anhängerinnen und Anhängern der Fohlen gewesen, als „Sky“ am Mittwoch berichtete, dass Flo Neuhaus (26) mit seiner Situation bei Borussia so unzufrieden sei, dass er sich mit einem Winter-Wechsel beschäftigt.
Florian Plettenberg brachte dabei unter anderem den spanischen Erstligisten FC Sevilla sowie Lazio Rom aus der Serie A ins Gespräch – und die Möglichkeit, dass Neuhaus Borussia in den kommenden Wochen auf Leihbasis verlässt.
Wie realistisch ist ein solcher Deal aber? Neuhaus’ Unzufriedenheit war ihm in den vergangenen Wochen rund um den Borussia-Park deutlich anzumerken. Nach der Vertragsverlängerung Ende Juli wollte der Ex-Nationalspieler in neuer Rolle durchstarten – als Führungsspieler.
Borussia gab ihm im Rahmen des neuen Deals bis 2027 nicht nur das Trikot mit der Rückennummer zehn. Darüber hinaus wurde er kurz darauf auch zum Vize-Kapitän ernannt.
Eigentlich schien alles dafür bereitet, dass Neuhaus als Stammspieler in die Premieren-Saison unter Gerardo Seoane (45) geht. So kam es aber nicht. Mittlerweile muss sich Neuhaus in der Hackordnung nicht nur hinter Julian Weigl (28) und Manu Koné (22), sondern auch hinter Durchstarter Rocco Reitz (21) anstellen.
Es zeichnet sich aber nicht ab, dass ein Blitz-Abgang tatsächlich konkret werden könnte – vielmehr hofften Seoane und Roland Virkus (57) auf eine Reaktion des 26-Jährigen, der sich dem Kampf stellen soll.
Zweifelsohne zählt Neuhaus, nicht erst seit der Verlängerung, zu den Stars im Kader. Virkus betonte immer wieder, dass Borussia bei Spielern dieses Kalibers nach dem XXL-Umbruch im vergangenen Sommer eigentlich nur gesprächsbereit sei, wenn die finanzielle Komponente stimmt.
Im Koné-Poker wählte Virkus im Sommer die Formulierung, dass Borussia sich im Falle eines „immensen Angebotes“ damit auseinandersetzen würde.
Eine Leihe bei Profis der Kategorie Star-Spieler? Das gab es schon lange nicht. Im Grunde setzten die Fohlen in den vergangenen Jahren nur darauf, Talente zu verleihen – oder Spieler, die keinerlei Perspektive mehr hatten.
Der bisher letzte Gladbach-Star, bei dem ein Leihgeschäft eingefädelt wurde, war Luuk de Jong (33). Der einstige Borussia-Rekordspieler kam unter Lucien Favre (66) nach seinem Zwölf-Millionen-Transfer im Sommer 2012 überhaupt nicht zur Geltung.
Borussia wäre im Januar 2014 wohl auch bereit gewesen, ihn zu verkaufen. Allerdings sprang nur ein Leihgeschäft in die Premier League zu Newcastle United heraus – noch lange, bevor der Traditionsverein ein Kandidat für die Champions League wurde.
Seitdem sind zehn Jahre und ganze 20 Transfer-Perioden vergangen, in denen kein Gladbach-Star die Fohlen auf Leihbasis verließ. Passend dazu berichtet die „Rheinische Post“ auch, dass ein Leihgeschäft – unabhängig, ob mit oder ohne Kaufoption – aktuell kein Thema sei. Damit ist die erste Entscheidung wohl schon gefallen!
Es spricht aktuell vieles dafür, dass es zwei Szenarien im Neuhaus-Poker gibt: Entweder ein Klub legt eine Ablöse auf den Tisch, bei der Borussia schwach wird, oder der Kampf des zehnfachen deutschen Nationalspielers um einen Borussia-Stammplatz geht auch in der zweiten Saisonhälfte weiter.