Vor dem direkten Duell Auch durch Eintracht-Profi deutlich: Das ist der Virkus-Plan für Transfers
Am Mittwochabend (20. Dezember 2023) steht er zum ersten Mal in dieser Saison gemeinsam mit den Borussia-Profis auf dem Rasen – es hätte auch anders kommen können.
Denn noch bevor Gerardo Seoane (45) als neuer Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach vorgestellt wurde, arbeitete Roland Virkus (56) daran, den Kader-Umbruch einzuleiten. Besonders in der Offensive gab es einige Baustellen, der Abgang von Marcus Thuram (26) hatte sich schon zu Beginn der Rückrunde längst abgezeichnet.
Gladbach-Interesse an jetzigem Eintracht-Frankfurt-Star
Als sich die Frage nach dem Ersatz für Borussias Top-Torjäger der Vorsaison stellte, fiel immer wieder ein Name – der sich letztlich hartnäckig über Monate im Borussia-Umfeld hielt: Omar Marmoush (24).
Ähnlich wie bei Thuram zeichnete sich bei Marmoush schon früh ab, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern würde. Der Ägypter spielte bis Sommer 2023 beim VfL Wolfsburg.
Zahlreiche Bundesligisten reagierten schnell und buhlten um den dribbelstarken Offensivspieler, der ablösefrei zu haben war. Auch Gladbach war mittendrin – musste sich letztlich aber Eintracht Frankfurt geschlagen geben.
Im Juli schlug Marmoush also zum Trainingsauftakt nicht am Niederrhein, sondern in der Main-Metropole auf. Bei der SGE läuft es für Marmoush in seiner ersten Halbserie blendend: Nach dem Abgang von Randal Kolo Muani (25) zu PSG entwickelte sich der 24-Jährige zum aktuell gesetzten Mittelstürmer – mit einer Top-Bilanz von zwölf Toren und drei Assists in 24 Pflichtspielen.
Der Spieler, der Marmoush im aktuellen Borussia-Kader wohl am nächsten kommt, ist Robin Hack (25). Sowohl der Hack-Transfer, der erfolgreich über die Bühne ging, als auch der gescheiterte Versuch, Marmoush an den Niederrhein zu lotsen, zeigen, wie Fohlen-Manager Virkus agieren will.
Hannes Wolf (24) galt bei seinem Wechsel zu Borussia als stark gehypter Spieler, bei dem Max Eberl (50) unbedingt zugreifen wollte – auch wenn er insgesamt elf Millionen Euro kostete. Auch aufgrund der angespannteren finanziellen Lage will und muss Borussia nun mit mehr Voraussicht agieren, wenn es um Transfer-Aktivitäten geht.
Gerade bei Spielern, deren Verträge auslaufen, spielt es eine große Rolle, früh eine Perspektive aufzuzeigen – und sie von einem gemeinsamen Weg zu überzeugen. Der Vorteil für diese Hartnäckigkeit: Aus finanzieller Sicht sind diese Ablösefrei-Deals äußerst attraktiv.
In Marmoush wäre ein gestandener Bundesliga-Spieler zum Nulltarif zu Borussia gewechselt. Auch bei Hack waren die Fohlen früh dran. Bei ihm war die Vertragssituation durchaus kompliziert: Hack befand sich im Endspurt der Vorsaison mit Arminia Bielefeld tief im Abstiegskampf.
Nach dem besiegelten Abstieg wäre der 25-Jährige ablösefrei zu haben gewesen. Borussia wollte sich aber Medienberichten zufolge nicht auf diesen Ausgang verlassen und verpflichtete den Offensiv-Wirbler für etwas mehr als eine Million Euro.
Während Hack aktuell regelmäßig zu Einsätzen kommt, ist Wolf, für den Borussia rund das Zehnfache an Ablöse zahlte, komplett außen vor – und steht vor einem Abgang 2024.
Das Marmoush-Interesse war eines der ersten Beispiele dafür, wie die Fohlen auch künftig arbeiten wollen. Zuletzt kam ein neues hinzu: Borussia soll an Marcel Hartel (27) vom FC St. Pauli interessiert sein. Der gebürtige Kölner, aktuell einer der besten Zweitliga-Spieler, ist wie Marmoush ein Jahr zuvor nach der Saison ablösefrei zu haben.
Auch bei Hartel kommt es offenbar wieder zu einem Transfer-Duell zwischen Gladbach und Frankfurt. Abseits des Rasens dürften die Fohlen alles daran setzen, sich diesmal durchzusetzen. Auf dem Rasen geht es am Mittwoch aus Borussia-Sicht erst einmal darum, dass Omar Marmoush nicht gegen die Fohlen glänzt.