Kommentar nach dem Frankfurt-Aus Gladbach nur noch graue Maus: Aber einen Ausweg gibt es noch
Der nächste bittere Rückschlag für Borussia Mönchengladbach: Nach dem 1:2 bei Eintracht Frankfurt mussten die Fohlen am Mittwochabend (30. Oktober 2024) in der zweiten Runde des DFB-Pokals die Segel streichen. Borussia muss fortan schlichtweg kleinere Brötchen backen. Ein Kommentar zur aktuellen Lage.
Zauber-Fußball, rauschende Nächte und Party-Stimmung? Nein, das wird bei Borussia Mönchengladbach in diesen Wochen nicht geboten. Vielmehr rumpeln die Fohlen genauso durch die neue Saison, wie sie es in der vergangenen taten. Nun gab’s auch noch das bittere Pokal-Aus in Frankfurt. Da muss der eine oder andere Fan dann doch mal kräftig schlucken – aber vielleicht sollten sich die Anhängerinnen und Anhänger der Fohlen langsam auch mit der „neuen“ Borussia anfreunden.
Borussia Mönchengladbach: Nur noch eine graue Maus in der Bundesliga?
Der Transfer-Sommer hatte natürlich so einiges versprochen: Edel-Techniker Kevin Stöger wurde ablösefrei aus Bochum geholt, sollte der neue Fix-Spieler in der Borussia-Offensive werden. Super-Knipser Tim Kleindienst kam aus Heidenheim. Der Stürmer forderte dann auch direkt nach wenigen Wochen am Niederrhein eine „Arschloch“-Mentalität von seinen Kollegen, nahm die Truppe in die Pflicht.
Und nun? Krampft sich Borussia – trotz Sechs-Tore-Mann und Mentalitäts-Monster Kleindienst sowie Regisseur Stöger– weiter irgendwie durch die Spieltage. Die Bundesliga-Auftritte gegen Leverkusen und in Frankfurt – jenem Gegner, der die Fohlen jetzt trotz 75-minütiger Unterzahl (plus Nachspielzeiten) aus dem Pokal warf – waren schon gut. Nur: Weder konnte sich Gladbach am Ende dafür irgendetwas kaufen, noch gab es Punkte. In Bochum wurde gewonnen, in Augsburg verloren. Borussia nur noch eine graue Maus im deutschen Profi-Fußball?
Jetzt, im Pokal in Frankfurt, wieder so ein Abend: Gladbach spielte anfangs klasse mit, bot dem vermeintlichen Favoriten vor hitziger Auswärts-Kulisse stark Paroli. Nach einer Viertelstunde sah dann Eintracht-Profi Arthur Theate nach einer Notbremse (stoppte den Ball als letzter Mann mit der Hand) Rot. Besser hätte es doch nicht laufen können!
Aber: Wieder vergurkte die Borussia das Spiel! Frankfurts Führungs-Schütze Hugo Ekitiké reichte ein simpler Wackler gegen Gladbachs Marvin Friedrich, um sich vor seinem Führungstreffer Platz zu schaffen. Gleich vier (!) Gladbacher konnten später den 2:1-Siegtreffer von Eintrachts Omar Marmoush nicht verhindern. Lag’s am Einsatz? Lag’s an der Taktik? War es am Ende einfach nur Pech?
Nein, überhaupt nicht. Vielleicht muss langsam einfach mal akzeptiert werden: Borussia Mönchengladbach ist aktuell nicht mehr die große Nummer im deutschen Profi-Fußball. Champions League und Europapokal? Packende Spiele gegen die Top-Teams der Bundesliga? Einstelliger Tabellenplatz? Alles im Moment außer Reichweite. Und genau das sollten sich alle im und um den Borussia-Park vor Augen rufen.
Wobei auch Fakt ist: Coach Gerardo Seoane kann nur mit dem Kader arbeiten, den er zur Verfügung hat. Sportboss Roland Virkus kann nur das einkaufen, was bezahlt werden kann. Und auch wenn sich kein Profi im Gladbach-Kader hängen lässt, ist Tatsache: Kaum einem Bundesliga-Profi zittern aktuell die Knie, wenn er weiß, dass es gegen Borussia geht.
Was tun? Womöglich würde es am Niederrhein erst einmal helfen, die eigenen Erwartungen ein bisschen herunterzuschrauben. Womöglich ist es eben nicht angemessen, einen einstelligen Tabellenplatz als Saisonziel auszugeben – wie es Sportboss Virkus vor der Saison getan hat. Womöglich ist Gladbach eben einfach nicht gut genug, um Top-Teams so richtig zu überraschen. Womöglich ist Borussia in der derzeitigen Konstellation eben einfach nur ein Team für die hinteren Plätze in der Bundesliga.
Aber: Auch das muss ja nicht für immer sein. Harte Arbeit, Leidenschaft, bewährte Tugenden – das ist es doch, was sich viele Fans im Borussia-Park wünschen. Und wer weiß: Womöglich gibt es das ja bald wieder in der Arena zu sehen ...