„Das ist halt inakzeptabel“ Gladbach-Profis hadern mit Pokal-Aus – Dialog mit den Fans in der Kurve
Das war es im DFB-Pokal für Borussia Mönchengladbach!
Die Fohlen unterliegen Eintracht Frankfurt in der 2. Runde am Mittwochabend (30. Oktober 2024) mit 1:2 im Deutsche-Bank-Park. Nach der Partie sind die Borussia-Spieler ebenso bedient wie auch die Fans. Die Schützlinge von Gerardo Seoane (46) gingen mit den mitgereisten Auswärts-Fans vor der Kurve in den Dialog, der Kapitän gibt Einblicke in die ausgetauschten Worte.
Borussia Mönchengladbach: Die Stimmen zum Spiel gegen Frankfurt
Das sind die Stimmen und Reaktionen der Spieler und Verantwortlichen nach der Partie in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen Eintracht Frankfurt.
Tim Kleindienst (29) bei Sky: „Wir waren nicht in der Lage, die Überzahl auszuspielen. Wir waren auch nicht in der Lage, viele gefährliche Situationen zu kreieren. Das muss man sich ankreiden. Irgendwann ist das schlicht zu wenig. Egal ob wir in Frankfurt spielen oder nicht. Wenn du einmal in Überzahl bist, dann muss da mehr kommen. […] Am Ende wussten wir um die Qualität, die Frankfurt hat und genau so fällt das Tor, das ist dann halt inakzeptabel. Es ist am Ende zu wenig. Natürlich ist es immer schwierig: Du schiebst mit allem, was du hast, nach vorne, mit einem Mann Überzahl. Aber trotzdem dürfen wir nicht so konteranfällig sein. Genau so kriegen wir das Tor. Das ist dann das, was einen so ankotzt, weil es einfach viel zu einfach ist. Es ist einfach extrem ärgerlich und tut weh, man kann die Fans da verstehen.“
Gladbach-Kapitän Julian Weigl (29): „Wir hatten sehr viel Ballbesitz, was keine Überraschung war. Frankfurt hat die Räume sehr eng gemacht, wir sind eher über Flanken gefährlich geworden. So hatten wir auch unsere besten Chancen. Das, was wir uns am meisten ankreiden müssen, ist, dass wir so konteranfällig waren. Wir wussten auch schon in der Spielvorbereitung, wie stark Frankfurt im Umschaltspiel ist. Das erste Tor passiert eigentlich genau so und darf dir in Überzahl nicht passieren. Unterm Strich ist es zu wenig gewesen.“
Und über die Szenen vor der Kurve nach dem Spiel: „Es gab einen Dialog. Die Fans haben uns einfach klargemacht, dass es zu wenig war heute. Wir hätten zu elft hier weiterkommen müssen und ich glaube, das wäre heute absolut möglich gewesen. Aber wir haben es nicht geschafft, unsere Überlegenheit in Tore umzumünzen. Frankfurt war immer wieder gefährlich, gerade im Umschaltspiel und das ging dann auch einen Tick zu leicht.“
Frankfurt-Profi Omar Marmoush (25) bei „Sky“: „Ich freue mich, dass wir weitergekommen sind. Auch mit zehn Mann auf dem Platz. Es hat riesig Spaß gemacht, wir haben sehr gut gearbeitet und als Mannschaft gewonnen.“
Gerardo Seoane (46) – Trainer Borussia Mönchengladbach: „Bis zur Roten Karte haben wir sehr gut gespielt. Gute Spielkontrolle und die Aktion, die zur Roten Karte geführt hat, war sinnbildlich: Da haben wir uns gut aus dem Druck gelöst und die Tiefe attackiert. Dann ist es so, dass man lieber in Überzahl spielt, als in Unterzahl. Aber mit einer Roten Karte verändert sich der Spielplan, die Spielausrichtung. Es passiert eventuell auch etwas in der Psychologie des Sportlers. In den 75 Minuten Überzahl haben wir dann einfach sowohl offensiv wie defensiv Fehler gemacht, die Frankfurt dann schlussendlich dann auch durch den von uns angebotenen großen Raum genutzt hat.“
Über die Gesamtstimmung: „Wir sind enttäuscht, dass wir das heute nicht geschafft haben. Vor allem so wie sich das Spiel entwickelt hat. Im Staff, im Team und im Klub sind wir alle selbstkritisch genug, solche Leistungen einzuordnen und aufzuarbeiten. Da werden wir jetzt einen Moment brauchen, um die Köpfe davon zu befreien. Das nächste Spiel ist am Sonntag und da gilt es wieder, auf den Punkt bereit zu sein und beim nächsten Mal mit einer Überzahl klarer umzugehen. Das ärgert uns natürlich.“
Dino Toppmöller (43) – Trainer Eintracht Frankfurt: „Es war ein packendes Pokalduell mit allem, was das Fußballherz begehrt. Das fantastische Publikum heute hat uns getragen und das mussten sie auch, weil wir 80 Minuten lang mit einem Mann weniger gespielt haben. Wie die Jungs sich heute reingeschmissen haben, wie sie gefightet haben und was sie für eine Mentalität gezeigt haben, war unglaublich. Zusammen mit den Fans haben wir dann auch verdient gewonnen.“