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Von Leo Bach (lb)

Dreikampf im Mittelfeld Stöger und Plea erstmals Konkurrenten – zu wenig Platz für zwei Kreativköpfe

Kevin Stöger und Alassane Plea klatschen sich auf dem Spielfeld ab.

Konkurrenzkampf oder Koexistenz? Kevin Stöger (l.) und Alassane Plea (r.), hier am 14. September 2024, erleben eine neue Situation.

Kevin Stöger (31) in ungewohnter Rolle – kommt das nun öfter vor? 

Drei Spieler stachen beim jüngsten Heimerfolg gegen den 1. FC Heidenheim (3:2, 19. Oktober 2024) bei Borussia Mönchengladbach besonders raus. Das war neben den Torschützen Tim Kleindienst (29) und Ko Itakura (27) vor allem Offensiv-Strategie Alassane Plea (31, GladbachLIVE-Note: 2,5). Für den Franzosen kam die überzeugende Vorstellung genau zur rechten Zeit – denn plötzlich muss er um seinen Platz mehr kämpfen als gewohnt.

Plea und Stöger im Konkurrenzkampf – Gladbach mit Luxusproblem

Als Borussia im Sommer die Verpflichtung von Bochum-Star Kevin Stöger bekanntgab, war die Euphorie im Fohlen-Fanlager groß. Immerhin ist der Mittelfeldspieler für seine überragende Technik, Kreativität und Torgefahr bekannt. Qualitäten, die auch den Langzeit-Borussen Plea auszeichnen.

Schnell wurde klar, dass ein Duell um den zentralen Platz hinter der vordersten Reihe ausgerufen wird. Doch bis zuletzt kam es noch anders. Stöger und Plea standen in fünf der ersten sechs Bundesliga-Spiele gemeinsam in der Startelf. Einer von beiden agierte dann meist auf der linken Außenbahn, der andere im Zentrum. Bis zum Heimsieg gegen Heidenheim.

Mit der Rückkehr von Franck Honorat (28) und dem wieder bei 100 Prozent stehenden Robin Hack (26) schwindet der Platz in der Offensive für die beiden Kreativköpfe. Hack, mit 13 Pflichtspiel-Treffern Borussias Top-Torschütze der vergangenen Spielzeit, hat ebenso ein Anrecht auf die Startelf wie Honorat, der mit 13 Assists Top-Vorlagengeber der Fohlen in jener Saison war.

Im von Trainer Gerardo Seoane (45) mittlerweile bevorzugten 4-2-3-1-System bleibt nur noch ein Platz hinter Stürmer Tim Kleindienst (29) frei. Gegen Heidenheim erhielt Plea den Zuschlag – und betrieb durchaus Eigenwerbung. Im Zentrum scheint der 2018 aus Nizza gekommene Profi deutlich besser aufgehoben, als auf Linksaußen.

Dass Stöger nun dauerhaft zum Joker degradiert wird, ist aber eher unwahrscheinlich. Seit seinem Wechsel an den Niederrhein stand er gegen Heidenheim erstmals nicht in der Startelf. Mit einer Bankspieler-Transformation des 31-Jährigen ist nicht zu rechnen – ein neues Rotations-System ist eher denkbar.

Wer das Vertrauen im jüngsten Heimsieg nicht vollends zurückzahlen konnte, war Torjäger Robin Hack. Der Ex-Bielefelder sucht noch nach seiner Form der Vorsaison. Auch die jüngste Vertragsverlängerung schien noch keinen großen Effekt auf das Selbstvertrauen des Pforzheimers zu haben. In die Plea-Stöger-Rechnung dürfte Hack also ebenfalls mit einbezogen werden.

Ein Dreikampf um zwei Startelfplätze zeichnet sich ab: Honorat dürfte als Kleindienst-Zulieferer meist gesetzt sein, die Plätze in der Zentrale und der linken Außenbahn werden dann wohl unter Plea, Stöger und Hack ausgemacht. Nach der Heidenheim-Partie begründete Seoane die Entscheidung pro Plea mit „mehr Tiefe und Eins-gegen-eins-Potenzial auf dem Flügel“.

Dass Borussia-Zugang Stöger auch in den kommenden beiden Spielen in Mainz (25. Oktober, 20.30 Uhr) und im Pokal in Frankfurt (30. Oktober, 18 Uhr) auf der Bank sitzen wird, ist eher fraglich. Welcher der beiden Kreativköpfe – oder vielleicht sogar beide – den Zuschlag erhalten wird, ist offen. Sicher ist: Gladbach hat ein Luxusproblem – in der aktuellen Lage gibt es wohl Schlimmeres.