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Von Leo Bach (lb)

Bei Heidenheim-Sieg Jugend hat das Nachsehen: Neue Seoane-Maßnahme fruchtet – aber auch nachhaltig?

Gerardo Seoane erklärt Marvin Friedrich etwas im Training.

Auch den erfahrenen Spielern wie Marvin Friedrich (l.) muss Gerardo Seoane (r.), hier am 10. September 2024, Anweisungen mitgeben.

Erfahrung pur statt Jugend forscht – ist das der neue Weg?

Eine Welle der Erleichterung ging durch den Borussia-Park, als Schiedsrichter Daniel Siebert (40) am Samstagnachmittag (19. Oktober 2024) zum Schlusspfiff in seine Pfeife blies. Mit 3:2 gewann Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Heidenheim. Die Startelf, die Trainer Gerardo Seoane (45) für die Bundesliga-Partie ins Rennen schickte, brachte durchaus einige Überraschungen mit sich.

Seoane legt sich in der Defensive fest – Gladbach am Scheideweg

Nicht nur die erwartete Rückkehr von Franck Honorat (28) und Robin Hack (26) in der ersten Elf bedeutete Veränderung, neben den für Philipp Sander (26) rein rotierten Rocco Reitz (22) starteten in der Defensive zwei Spieler, die dort nicht unbedingt zu erwarten gewesen wären.

Seoane musste in der Viererkette auf zwei kurzfristige Ausfälle reagieren. Innenverteidiger Nico Elvedi (28) fiel mit muskulären Problemen aus, Luca Netz (21) erwischte es schlimmer. Der Linksverteidiger wird Borussia wegen einer Fußverletzung wohl mehrere Wochen fehlen.

Für die beiden verletzten Spieler brachte Seoane Marvin Friedrich (28) und Stefan Lainer (32). Letzterer rückte auf seine angestammte Rechtsverteidiger-Position, Joe Scally (21) verteidigte dafür hinten links.

Eine vielsagende Entscheidung des Schweizers. Immerhin hätte Seoane in Linksverteidiger Lukas Ullrich (20) und Innenverteidiger Fabio Chiarodia (19) zwei Optionen im Kader gehabt, die ebenso nach Spielzeit lechzen wie ihre erfahrenen Konkurrenten. Chiarodia wartet in dieser Bundesliga-Saison noch auf einen Startelfeinsatz. Gegen Heidenheim wurde er zum zweiten Mal eingewechselt, wie bereits am ersten Spieltag aber erst in der Nachspielzeit.

In der ersten Runde des DFB-Pokals (17. August, 3:1 gegen Erzgebirge Aue) durfte der Italiener von Beginn an ran und machte seine Sache durchaus ordentlich, bis er angeschlagen ausgewechselt wurde. Insgesamt kommt der 19-Jährige somit auf 66 Profi-Minuten in der laufenden Saison. Eine Bilanz, von der Kollege Ullrich aktuell nur träumen kann.

Der U20-Nationalspieler wartet noch auf seinen ersten Profi-Einsatz dieser Spielzeit. Unter Seoane brachte es der Berliner in der vergangenen Saison über vier Einsätze verteilt auf 44 Minuten. Mit dem Ausfall von Luca Netz könnten es jetzt deutlich mehr werden – sofern der Gladbach-Trainer auf das Talent setzt.

Die Fohlen werden in den kommenden Wochen auf die Umstellung in der Defensive reagieren müssen. Beim Heimsieg gegen Heidenheim fruchtete das Modell Erfahrung: Seoane brachte eine 21 Jahre ältere Defensive auf den Platz, als es mit Ullrich und Chiarodia der Fall gewesen wäre. Vom oft angesprochenen „Borussia-Weg“ weicht diese Maßnahme allerdings ab.

Will Gladbach die eigenen Talente langfristig an die Profis heranführen, sollten solche Gelegenheiten besser genutzt werden. Im kommenden Spiel beim FSV Mainz 05 (25. Oktober, 20.30 Uhr) könnte Elvedi wieder eine Option sein. Die dann aufgestellte Verteidigung dürfte richtungsweisend sein: Setzt Gerardo Seoane auf das frisch getestete Erfolgsrezept, oder wieder auf den Borussia-Weg?