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Gladbachs Marktwert-Achterbahn Fast 25 Prozent Verlust! Vom Gewinner zum Verlierer in nur einem Tag

Alassane Plea, Marcus Thuram, Nico Elvedi, Manu Koné, Ramy Bensebaini und Florian Neuhaus (v. l.) von Borussia Mönchengladbach beim Torjubel am 6. August 2022.

Alassane Plea, Marcus Thuram, Nico Elvedi, Manu Koné, Ramy Bensebaini und Florian Neuhaus (v. l.) gehörten in der vergangenen Saison zu den wertvollsten Spielern von Borussia Mönchengladbach. Das Foto zeigt sie beim Torjubel am 6. August 2022.

Borussia Mönchengladbach steht weiterhin vor einer ungewissen Situation.

Zum dritten Mal in Folge verpassten die Fohlen den Europapokal, Gladbach-Spieler scheinen auf dem Markt nicht mehr so interessant zu sein, dass die Angebote nur so reinflattern.

Allerdings sorgte Ende Juni 2023 eine Meldung für Aufsehen. Denn: Trotz der (nächsten) durchwachsenen Saison 2022/23 gehörte Gladbach zu den Bundesliga-Klubs, die am meisten an Marktwert dazugewonnen haben. 

Gladbach: Marktwert-Verlust von fast 25 Prozent

Nach den letzten Aufwertungen zum Saisonende lag der Kaderwert von Borussia Mönchengladbach laut „Transfermarkt.de“ bei 226,08 Millionen Euro, immerhin noch Platz sieben in der Liga hinter Bayern, Dortmund, Leipzig, Leverkusen, Frankfurt und Wolfsburg.

Bei den Gewinnern der vergangenen Saison ist Gladbach mit einem Plus von 36,78 Millionen sogar Fünfter, nur Dortmund, Freiburg, Union Berlin und die Bayern haben noch mehr an Wert gewonnen.

Von einem Tag auf den anderen hat sich das jedoch schlagartig geändert. Denn, vom 30. Juni zum 1. Juli endet offiziell die Saison. Also sind Marcus Thuram (25, zu Inter Mailand) und Ramy Bensebaini (27, zu Borussia Dortmund) offiziell nicht mehr Teil des Kaders. Alleine diese beiden sorgen schon für einen Verlust von 52 Millionen Euro Marktwert.

Zu Beginn der neuen Spielzeit liegt der VfL nun also bei einem Gesamtmarktwert von 172,78 Millionen Euro – ein Verlust von 23,6 Prozent! Nur der BVB hat noch mehr an Wert eingebüßt, was aber hauptsächlich an dem Verkauf von Jude Bellingham zu Real Madrid liegt.

Gladbach wurde also vom fünftgrößten Gewinner zum zweitgrößten Verlierer in nur wenigen Tagen. Allerdings: im Ligavergleich hat sich die Position der Fohlen nicht verändert, noch immer hat Gladbach den siebtwertvollsten Kader der Bundesliga.

Der Abstand auf den VfL Wolfsburg auf Rang sechs beträgt allerdings 63 Millionen Euro, während der SC Freiburg auf Platz acht mit 2,7 Millionen Euro Rückstand dicht auf den Fersen ist.

Darüber hinaus könnte Gladbach womöglich in diesem Sommer noch vier der fünf wertvollsten Profis verlieren. Manu Koné (22) führt die vereinsinterne Rangliste mit 40 Millionen Euro an. Ein Transfer von ihm, beispielsweise nach England, soll die Kassen am Niederrhein erheblich auffüllen. Auch um Nico Elvedi (26, 13 Millionen Euro), Florian Neuhaus (26, 12 Millionen) und Ko Itakura (26, 12 Millionen) rankten sich in den vergangenen Wochen mehr oder weniger konkrete Abgangsgerüchte.

Sollten also Koné und auch nur einer der drei genannten Profis gehen, würde Gladbach zunächst einmal auf Rang elf oder zwölf abrutschen – vorbehaltlich natürlich etwaiger Neuzugänge, die den Kadermarktwert wieder etwas anheben dürften. Auf das aktuelle Niveau wird Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (56) den Kader aller Voraussicht nach jedoch nicht mehr bringen.

Es darf also davon ausgegangen werden, dass nach Abschluss aller Transferaktivitäten mit einem Mittelfeldkader, zumindest was die Marktwerte angeht, in die Saison starten wird. Nach vielen Jahren im oberen Tabellendrittel, oder zumindest der oberen Hälfte, eine neue Situation am Niederrhein. In gewisser Weise passt sich der Kaderwert an die sportlichen Ergebnisse der vergangenen Saisons an.

Keine leichte Aufgabe für den neuen Trainer Gerardo Seoane (44), nachdem seine beiden Vorgänger Adi Hütter (53) und Daniel Farke (46) mit wertvolleren Mannschaften jeweils auf Platz zehn abschlossen.

Der Umbruch am Niederrhein schreitet weiter voran, wobei der Verein bei Kaderwert erst einmal einen Schritt zurückgeht. Vielleicht muss man aber auch einfach Anlauf nehmen, um wieder einen Sprung nach vorne zu schaffen.