Das Last-Minute-Tor beim 2:1-Sieg gegen die AS Rom? Die beiden Treffer beim Champions-League-Heimspiel gegen Real Madrid? Der schicke Schlenzer im Pokalspiel beim VfB Stuttgart?

44 Tore hat Marcus Thuram (25) in vier Jahren für Borussia Mönchengladbach erzielt. Würde man die Fans nach dem schönsten Thuram-Tor fragen, kämen sicherlich viele verschiedene Antworten.

Nein, für Thuram war keines der genannten Tore das Schönste im Gladbach-Trikot. Das verriet der Franzose am Samstag (1. Juli 2023) im Rahmen seiner Vorstellung bei seinem neuen Klub Inter Mailand.

Gladbach: Marcus Thuram wählt das beste seiner 44 Tore für Borussia

Vier Jahre verbrachte „Tikus“ bei Borussia Mönchengladbach. Erstmals traf er gleich in seinem allerersten Pflichtspiel für die Fohlen, beim 1:0-Pokalerfolg in Sandhausen. 43 weitere Tore folgten.

Insgesamt erzielte er 34 Bundesliga-Tore, sechs Treffer im DFB-Pokal und jeweils zwei Tore in Europa und Champions League. Nach vier Jahren verlässt er Gladbach nun ablösefrei in Richtung Inter Mailand.

Bei seiner Vorstellung auf sein bestes Tor angesprochen, überraschte der 25-Jährige mit einem Treffer, den die meisten wohl auf den ersten Blick gar nicht auf dem Schirm gehabt haben dürften.

Thurams bestes Tor für Gladbach, laut eigener Aussage sogar das beste aller 63 Profitore seiner gesamten Karriere, erzielte er nämlich im November 2022, beim 4:2-Heimerfolg gegen den BVB. Dabei war der Treffer in der 30. Minute objektiv kein besonders schöner.

Noch in der eigenen Hälfte erhielt der Franzose den Ball von Lars Stindl (34) und zündete den Turbo. Nico Schlotterbeck wirkte wie ein Statist und konnte in keinster Weise folgen, sodass Thuram nur noch Keeper Gregor Kobel vor sich hatte.

Mit einer Körpertäuschung wackelte er den Schweizer aus und manövrierte ihn auf den Hosenboden, sodass er nur noch zum zwischenzeitlichen 3:1 ins leere Tor einschieben musste.

Kein außergewöhnlich besonderer Treffer, aber einer, der Thurams Stärken in Topform optimal widerspiegelt. Mit seinem Tempo war der Franzose an guten Tagen von keinem Bundesliga-Verteidiger zu halten oder wenn, dann nur durch ein Foul zu stoppen.

Besonders in der Hinrunde der abgelaufenen Spielzeit, mit neun Treffern seine bis dato beste Serie, setzte er seine Stärken immer wieder gewinnbringend ein. Dass die schwache Gladbacher Rückrunde mit Thurams schwächerer Form nach Jahreswechsel (nur noch drei Tore) zusammenfällt, dürfte kein Zufall sein.

In der kommenden Saison wird Thuram diese Stärken in der italienischen Serie A zum Besten geben, wenn er mit Inter Mailand seinem großen Idol Ronaldo (46) nacheifert. In Gladbach läuft derweil die Suche nach einem Stürmer weiter.