„Das geht nicht“ Manager-Schelte! Ex-Gladbach-Trainer ledert gegen Kader-Zusammenstellung
Eine verkorkste Saison für Borussia neigt sich dem Ende entgegen – kritische Worte gibt es auch von einem Ex-Trainer!
Spätestens seit der 2:5-Schmach von Borussia Mönchengladbach bei Borussia Dortmund am vergangenen Samstag (13. Mai 2023) liegt der Fokus im Gladbach-Umfeld auf Trainer Daniel Farke (46).
Gladbach: Ex-Borussia-Trainer Lienen kritisiert Kader-Zusammenstellung
Nach den Gerüchten, es sei ein Thema, dass U23-Trainer Eugen Polanski (37) Farke als Fohlen-Coach ablösen könnte, bekräftigte Manager Roland Virkus (56) am Montag (15. Mai) in der „Rheinischen Post“, dass es erst nach Saisonende eine umfassende Analyse geben werde. Bei dieser Analyse soll dann alles auf dem Prüfstand stehen.
Einer der Vorgänger von Daniel Farke hat sich nun kritisch über seinen Ex-Klub geäußert – im Fokus dabei aber nicht die Figur, die Farke bei der aktuellen sportlichen Lage abgibt, sondern die Kaderplanung.
Die Verantwortung liegt dabei nicht bei Farke, vielmehr bei Roland Virkus (56) und dessen Vorgänger Max Eberl (49). Neun der elf Spieler, die bei der BVB-Klatsche in der Startelf standen, wurden noch von Eberl in den Verein geholt.
Von 1977 bis 1987 lief Ewald Lienen (69) mit zweijähriger Unterbrechung im Borussia-Trikot auf – 2003 kehrte die Gladbach-Ikone zurück. Als Trainer sicherte Lienen der Fohlenelf in der vorletzten Bökelberg-Saison den Klassenerhalt.
Seine Trainer-Laufbahn hat Lienen mittlerweile beendet, der 69-Jährige ist aber seit einigen Jahren unter die Podcaster gegangen. Gemeinsam mit DAZN-Kommentator Michael Born bespricht er wöchentlich im Format „Der Sechzehner“ die aktuellen Geschehnisse im Profi-Fußball.
Nach der deutlichen Niederlage seines Ex-Klubs in Dortmund war da natürlich auch die Lage in Gladbach ein Thema. Lienen nimmt aber die Kader-Zusammenstellung ins Visier!
„Ich kann eine Mannschaft nicht auf so eine Art und Weise zusammenstellen – mit einer Überzahl an langsamen Spielern. Das geht nicht“, sagte Lienen.
Der einstige Gladbach-Trainer fügte noch hinzu: „Ich kann auf neuralgischen Positionen nicht die Mannschaft so zusammenstellen, dass ich so viele Spieler habe, die bei gegnerischen Kontern Probleme haben, das unter Kontrolle zu bringen.“
Darüber hinaus hob Lienen hervor, wie wichtig auch Qualitäten in Eins-gegen-Eins-Situationen im modernen Fußball seien.
Bereits im Februar bemängelte Lienen nach der 1:4-Pleite bei Hertha BSC das Defensiv-Verhalten bei Borussia. Auch kurz vor Saisonende plädierte er dafür, in der Bundesliga den Fokus auf Stabilität zu setzen.
„Das muss Borussia hinkriegen. Nach vorne kann ich immer irgendetwas machen, aber hinten ist die Basis. (...) Nur mit Spielen, nur mit Fußball und den Ball gut laufen lassen und darauf setzen, dass meine Leute Tore schießen, das reicht in der heutigen Zeit nicht mehr aus“, erklärte Lienen.
Nach 32 Spielen hat Borussia unter Daniel Farke 53 Gegentreffer kassiert – es gab aber einige heftige Klatschen wie das 1:5 in Bremen, das 1:4 bei Hertha, das 0:4 in Mainz und zuletzt das 2:5 in Dortmund.