Am linken Niederrhein rumort es weiter.

Mit der 2:5-Pleite bei Borussia Dortmund (13. Mai 2023) ist die Stimmung bei Borussia Mönchengladbach wieder im Keller. Besonders die Zukunft von Trainer Daniel Farke (46) rückt immer mehr in den Fokus. 

Die Pfiffe gegen den Trainer vor dem Heimspiel gegen Bochum (6. Mai) waren nicht zu überhören, Fans auf der Ostgeraden hatten sogar ein Plakat mit der Aufschrift „Farke raus!“ dabei.

Borussia-Legende Horst Köppel sagte dazu (75): „Natürlich sind die Erwartungen in Gladbach nach wie vor zu hoch. Aber eine solche Reaktion ist nicht nachvollziehbar – egal gegen welchen Trainer. Das ist ungerecht.“

In Dortmund wendeten sich die mitgereisten Anhänger bereits in der ersten Hälfte zwischenzeitlich vom Spielfeld ab und skandierten „Wir haben die Schnauze voll“.

Während und nach dem Spiel kamen dann Gerüchte über eine bevorstehende Trennung vom 46-jährigen Übungsleiter auf, U23-Coach Eugen Polanski (37) solle übernehmen.

GladbachLIVE-Umfrage: So denken die Leser über die Zukunft von Trainer Farke

Aus diesem Grund stellten wir unseren Lesern nach der Partie in Dortmund und der damit verbundenen herben Enttäuschung die Frage: Ist Daniel Farke noch der Richtige, um den bevorstehenden Umbruch anzuführen und Borussia langfristig wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen?

Zahlreiche Leser beteiligten sich bis Mittwochvormittag (17. Mai) an der von unserer Redaktion geschalteten Umfrage. Und ihre Antwort fällt relativ eindeutig aus.

Stimmen Sie hier ab!

Insgesamt 76 Prozent stimmten für eine Entlassung Farkes, jetzt oder spätestens nach Saisonende. Davon würde die Mehrheit, immerhin 40 Prozent der Fans, den 46-Jährigen schon am liebsten im Auswärtsspiel bei Bayern Leverkusen (21. Mai, 19.30 Uhr) nicht mehr auf der Gladbacher Trainerbank sehen.

Einer Entlassung noch in dieser Saison schob Sportdirektor Roland Virkus (56) allerdings am Montag (15. Mai) einen Riegel vor, der „Rheinischen Post“ sagte er: „Wir wollen die Saison jetzt zu Ende spielen, auch mit diesem Trainer. Es steht nicht zur Debatte, dass wir uns in den nächsten beiden Wochen von Daniel Farke trennen.“

36 Prozent stimmten für die Option „Ja, aber erst nach der Saison!“. In der aktuellen Spielzeit geht es für Gladbach um gar nichts mehr, auf einen Trainereffekt in den verbleibenden zwei Partien muss also nicht gehofft werden. 

Deswegen hofft wohl etwa ein Drittel der Befragten auf einen klaren Schritt nach der Saison, wie er schon im vergangenen Jahr vollzogen wurde, als Adi Hütter (53) nach dem 34. Spieltag und nur einer Saison in Gladbach seinen Hut nehmen musste.

Dem gegenüber stehen immerhin noch 24 Prozent, die der Meinung sind, Farke solle auch in der neuen Saison eine Chance bekommen. Im Sommer steht ein großer Umbruch im Kader an, einige Spieler werden den Klub voraussichtlich verlassen, zahlreiche Neuzugänge werden erwartet.

Die feste Verpflichtung von Julian Weigl (27), einem absoluten Wunschspieler des Trainers, war eigentlich schon ein Fingerzeig, dass Farke auch im kommenden Jahr im Amt sein würde. 

Noch vor zwei Wochen hatte auch Roland Virkus betont, dass Farke „die Chance verdient“ habe, in seinem zweiten Jahr für die Wende zu sorgen, wie es ihm auch schon in England bei Norwich City gelungen war. Immerhin ein Viertel der Fans will Farke diese Chance auch einräumen.

Dennoch spielt Gladbach derzeit die schlechteste Saison seit zwölf Jahren, auswärts droht sogar die mieseste Bilanz seit 16 Jahren. Ob und wie es mit Trainer Farke auch in der neuen Spielzeit weitergeht, will Virkus nach einer tiefgreifenden Analyse nach Saisonende entscheiden.

„Wir werden uns zusammensetzen und alles analysieren, dazu gehört natürlich auch der Trainer. Aus den Ergebnissen dieser Analyse werden wir unsere Schlüsse ziehen. Es fokussiert sich nicht nur auf den Trainer, es geht um alles“, sagte er am Montag. Egal wie diese Analyse ausfällt, einem nicht unerheblichen Teil der Fans dürfte das Ergebnis weniger gefallen.