„Zu zehn Taktikstunden verdonnern“ Ex-Gladbach-Trainer mit Knallhart-Analyse! Das sind die Fohlen-Fehler
Die Berlin-Blamage in der Analyse – Ewald Lienen (69) benennt nach dem 1:4 bei Hertha BSC, was aktuell bei Borussia nicht stimmt.
Gladbach-Analyse von Ex-Coach Ewald Lienen nach dem Hertha-Debakel
Zahlreiche Fans von Borussia Mönchengladbach hadern nach dem Debakel bei Hertha BSC (12. Februar 2023) mit der Fohlenelf.
Dass das Team von Trainer Daniel Farke (46) aktuell eine Reihe von Fehlern macht, liegt auf der Hand. Eine Borussia-Legende legt den Finger in die Wunde und zeigt auf, wo es aktuell bei der Fohlenelf nicht stimmt.
Die Krisen-Analyse von Ex-Gladbach-Coach Ewald Lienen!
Acht Jahre als Aktiver und ein Jahr als Trainer bei Borussia – Ewald Lienen kennt das Gladbacher Umfeld bestens. Zudem lebt der gebürtige Ostwestfale in Mönchengladbach.
In der neuen Ausgabe seines Podcasts „Der Sechzehner“ mit „DAZN“-Kommentator Michael Born zeigt Lienen die Borussia-Fehler deutlich auf.
„Mönchengladbach hat viele technisch gute Fußballer, aber die Mischung auf dem Platz stimmt nicht. Was die Schnellligkeit betrifft, haben sie große Probleme“, sagt der 69-Jährige.
Lienen betont weiter: „Sie haben auch große Probleme, sich gegen eine gut verteidigende, aggressive Mannschaft, die auch noch schnelle Abwehrspieler hat, durchzusetzen.“
Bereits beim Vorbereitungsspiel gegen den FC St. Pauli, einem weiteren Ex-Klub Lienens, seien ihm als Zuschauer im Stadion diese Mängel aufgefallen: „Sie hatten so gut wie keine Torchancen, sie hatten nur Chancen im Konter.“
Dies habe sich „gegen eine eng stehende Mannschaft wie die Hertha, die leidenschaftlich verteidigt“ nun wiederholt.
Was unterscheidet Borussia aktuell von den Top-Teams?
Laut Lienen hat Borussia „nicht so viele Spieler, die sich im Eins-gegen-Eins durchsetzen können“.
Jede Mannschaft, die momentan erfolgreich sei, habe drei, vier Spieler mit solchen Stärken.
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Der Borussia-Retter von 2003, damals übernahm er das Traineramt von Hans Meyer (81) und führte die Fohlenelf zum Klassenerhalt, ist der Meinung, gerade Spielern wie „Capitano“ Lars Stindl (34) und Alassane Plea (29) würden Tempo-Spielern um sie herum gut tun.
„Solche Spieler sind dann super wertvoll, wenn ich rechts und links auch den einen oder anderen schnelleren Spieler habe. Du kannst heute nicht mehr nur mit Super-Fußballern durchkommen, die Mischung muss stimmen“, so Lienen.
Nicht nur in der Offensive gibt es den einen oder anderen Rüffel vom Ex-Coach. Auch zur Defensivleistung hat Lienen eine klare Meinung – und nimmt dabei besonders den Gegentreffer zum 1:1 vor der Halbzeitpause ins Visier.
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„Das war wirklich abenteuerlich. Solche Szenen habe ich leider bei Borussia häufiger gesehen. Das ist individuelles, taktisches Fehlverhalten, anders kann ich es nicht bezeichnen“, erklärt Lienen und fügt hinzu: „Die Bundesliga verzeiht solche Fehler nicht.“
Kritik vom ehemaligen Bundesliga-Trainer gibt in dieser Szene für einen Spieler in Borussias Viererkette: „Scally als rechter eingerückter Verteidiger, war, glaube ich, schon mit den Gedanken beim Super-Bowl. Wenn du das Tor siehst, da würde ich als Trainer einen mittleren Nervenzusammenbruch kriegen. Zumindest würde ich ihn zu zehn Taktikstunden verdonnern.“
Lienen: „Er steht am zweiten Pfosten und sieht, wie Ngankam Itakura im Rücken davonläuft. Da konnte man keinen ins Abseits stellen, er schaut sich das an. Ich habe keine Ahnung, was er in dem Moment gedacht hat.“
Sorgenvoll blickt Lienen aber nicht auf das anstehende Duell mit Bayern München am Karnevals-Samstag (12. Februar 2023, 15.30 Uhr). Vielmehr erinnert er an die gute Bilanz der Gladbacher gegen den Rekordmeister in jüngerer Vergangenheit.
Das dürfte aktuell auch einer der wenigen Hoffnungsschimmer für die Borussia-Fans sein!