Erfolgreicher Fußball, Verantwortung, Kapitänsbinde? Weigls Ziele für die nächsten fünf Jahre Gladbach
Er wird zu einem der Gesichter des Umbruchs im Borussia-Park.
Mit seiner Vertragsunterschrift bis 2028 hat Julian Weigl (27) ein Zeichen gesetzt. Für die nächsten fünf Jahre will er die Zukunft bei Borussia Mönchengladbach prägen und ein wichtiger Teil sein.
Nicht wenige Fans wünschen sich den 27-Jährigen als neuen Kapitän, wenn Lars Stindl (34) nach sieben Jahren im Amt nach Saisonende abtritt und zurück zum Karlsruher SC wechselt.
Weigl: „Klar zum Verein committet“
Weigl soll Teil der neuen Führungsachse sein, die Sportdirektor Roland Virkus (56) im April auf der Mitgliederversammlung vorgestellt hatte. In den Gesprächen mit den Entscheidern um Virkus, Trainer Daniel Farke (46) und Co. wurde ihm der Plan für den Umbruch vorgestellt.
„Natürlich wollte ich auch wissen, was mit der Mannschaft passiert, wie der Verein sich aufstellt. Da konnte ich mich schon mit identifizieren“, erklärte er im Anschluss an das Heimspiel gegen den VfL Bochum (6. Mai 2023).
„Ich habe für fünf Jahre unterschrieben, weil es auf jeden Fall kein Kurzzeit-Projekt für mich ist. Ich habe mich schon klar zum Verein committet, weil ich glaube, dass so viel Potenzial im Verein steckt“, betonte Weigl. Worte, die Balsam für die Seele jedes VfL-Fans sein dürften.
Über mögliche Spielerverpflichtungen ging es in den Gesprächen jedoch nicht, zumindest wollte der 27-Jährige keine Details preisgeben. „Es ging grundsätzlich darum, welche Ansätze sie haben, welche Charaktere man auch dazu holt. Da ging es weniger um Namen, sondern um das Gefühl für mich, zu sehen, auf welchen Positionen etwas gemacht werden muss. Aber auch meine Meinung mit einzubringen“, klärte Weigl auf.
Seine Meinung einbringen? Auch bei Roland Virkus scheint Weigls Wort also ein Gewicht zu haben. Für den Mittelfeldspieler ein weiteres Zeichen, den richtigen Schritt gegangen zu sein: „Das war mir einfach wichtig. Und ich habe gemerkt, dass ihnen das auch wichtig war von mir zu hören. Das tut einem Spieler auch gut. Deswegen, glaube ich, geht der Verein schon auch den richtigen Weg.“
Dass ein Spieler wie Weigl, immerhin sechsmaliger Nationalspieler mit 31 Champions-League-Einsätzen, an den Weg in Gladbach glaubt, soll auch als Vorbild für andere Spieler dienen, ob intern oder extern.
„Ich glaube schon, dass es auch ein Zeichen sein kann. Ich hoffe natürlich, dass andere Jungs sehen, dass hier auch wieder was entsteht.“, so Weigl. „Dass es dann die Jungs mit anspornt und andere vielleicht auch nachziehen, erhoffe ich mir natürlich auch.“
Und was sind die Ziele bei Borussia in den kommenden fünf Jahren? Weigl: „Es ist mein Ziel, in eine Führungsrolle reinzuwachsen und auf dem Feld, aber auch neben dem Feld Führung zu übernehmen.“
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„Ich will natürlich auch dazu beitragen, dass wir erfolgreich Fußball spielen, uns stetig weiterentwickeln und den Verein auch dahin bringen, wo er auch hingehört“, betonte der 27-Jährige.
Nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine will Weigl präsent sein. Mit dem bevorstehenden Abgang von Lars Stindl braucht es eine neue Struktur. „Das ist schon eine große Lücke, die es da zu füllen gibt. Aber wir werden das auffangen und versuchen, einen neuen Geist reinzubringen. Da will ich mit vorangehen.“
Auch als Kapitän? „Das mit der Kapitänsbinde müssen andere entscheiden, mir ist das nicht so wichtig. Mir ist wichtig, dass ich mit der Mannschaft erfolgreich bin und dass ich Führung übernehme, auf jeden Fall. Das ist automatisch auch schon von meiner Position verlangt.“
Mit Weigl ist also einer der Achsenspieler für den bevorstehenden Umbruch langfristig an Bord, der sich augenscheinlich mit dem Klub, seiner Philosophie und den Fans identifiziert – und vielleicht ab kommender Saison auch als Kapitän vorangeht.
Weigls und Borussias Ziele in den kommenden Jahren dürften Musik in den Ohren der Gladbach-Fans sein, die das Vertrauen in ihren Klub zuletzt zu verlieren drohten.