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Von Anton Kostudis (kos)

Jobsharing im Gladbach-Mittelfeld Duo legt kuriose Zahlen auf – behält Seoane seine Linie bei?

Borussia Mönchengladbachs Philipp Sander kämpft im Training mit Niklas Swider um den Ball. Im Hintergrund beobachtet Rocco Reitz die Szene.

Rocco Reitz (l.) und Philipp Sander (M.) betreiben bei Borussia Mönchengladbach in dieser Saison Jobsharing im Mittelfeld. Hier sind beide Fohlen-Profis im Training mit Youngster Niklas Swider zu sehen.

Sie sind das Jobsharing-Paar bei Borussia Mönchengladbach: Seit Saisonbeginn kämpfen Rocco Reitz (22) und Philipp Sander (26) um Platzzeit im Fohlen-Mittelfeld – und geben sich dabei in schöner Regelmäßigkeit die Klinke in die Hand.

Sechs Pflichtspiele haben die Gladbacher in der neuen Saison bislang absolviert, fünf in der Bundesliga und eines im DFB-Pokal. Ein Blick auf die Zahlen des Borussia-Duos offenbart dabei gleich mehrere kuriose Parallelen.

Borussia Mönchengladbach: Reitz und Sander betreiben Jobsharing

So liegen Reitz und Sommer-Zugang Sander in diversen Statistiken nahezu gleichauf. Komplett ausgeglichen sieht es bei den Startelf-Einsätzen aus. Die nämlich teilten sich die beiden Mittelfeldmänner bislang fair untereinander auf: Dreimal begann Reitz, dreimal durfte Sander starten.

Auch bei den Einsatzzeiten herrscht fast Gleichstand: Sander bringt es in dieser Saison bislang auf 265 Pflichtspiel-Minuten (247 in der Bundesliga/18 im Pokal), Reitz kann mit 283 Minuten einen ähnlichen Wert vorweisen (211/72). Doch damit nicht genug!

Damit nicht genug. Eine weitere Parallele: Keiner der beiden Gladbach-Profis spielte bislang über die kompletten 90 Minuten. Sowohl Reitz als auch Sander wurden jeweils dreimal ein- und dreimal ausgewechselt. Doppelt kurios: Fünfmal nahm Fohlen-Trainer Gerardo Seoane (45) dabei den direkten Tausch vor, brachte Reitz für Sander – oder eben Sander für Reitz. Nur beim Spiel in Frankfurt (0:2  am 21. September) lief es anders: Da kam Florian Neuhaus (27) für Reitz rein, Sander ersetzte derweil Julian Weigl (29).

Auch in Sachen Laufleistung sind beide Gladbach-Profis in ähnlichen Sphären unterwegs. Sander spulte bislang in der Bundesliga 32,2 Kilometer ab. Reitz bringt es auf 29,67 Kilometer. Aber: Da Sander in der Bundesliga mehr Minuten auf dem Platz stand, bringt er es im Schnitt „nur“ auf 11,78 Kilometer pro 90 Minuten. Hier kann Reitz mit 12,6 Kilometern pro Spiel mehr vorweisen. Übrigens der beste Kilometer-Schnitt aller Borussen – und Platz 14 im Ranking aller Bundesliga-Profis.

Geht das Jobsharing nun in den kommenden Wochen bei Borussia Mönchengladbach weiter? Zuletzt, beim Last-Minute-Sieg gegen Union Berlin am vergangenen Samstag (28. September) erhielt wieder Sander den Vorzug in der Startformation. Der Ex-Kieler arbeitete und lief viel im Zentrum, hatte im ersten Durchgang dann vorne sogar eine Mega-Chance auf sein erstes Tor im Fohlen-Dress. Reitz ersetzte ihn schließlich nach 76 Minuten – und sorgte kurz vor Schluss mit einer scharfen Hereingabe vor das Berliner Tor noch einmal für Gefahr. Angreifer Tim Kleindienst (29) rauschte in der Mitte allerdings um Haaresbreite am Ball vorbei.

Nach dem Schlusspfiff äußerste sich Sander dann durchaus selbstkritisch zu seiner Leistung: „Ich glaube, defensiv habe ich heute wieder ein ganz gutes Spiel gemacht und meine Aufgaben erfüllt. Mit dem Ball muss ich ehrlich sagen, war ich nicht mit mir zufrieden. Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Das weiß ich selber, das weiß die Mannschaft.“

Bereits am kommenden Freitagabend (4. Oktober, 20.30 Uhr) geht es für die Fohlen in der Bundesliga weiter. Zum Auftakt des sechsten Spieltags gastieren Seoane und sein Team beim FC Augsburg. Dann muss sich der Coach erneut entscheiden: Setzt er auf Sander oder auf Reitz? Im Zweifelsfall setzt er einfach – wie bisher – auf beide.