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Von Daniel Thiel

Pikanter Vorteil im Duell mit Liga-Rivalen? Gladbach wohl im Transfer-Rennen um 18-Millionen-Torjäger

Paul Onuachu (2.v.l.) versucht, den Ball im Premier-League-Spiel zwischen dem FC Southampton gegen Fulham am 13. Mai 2023 zu erreichen.

Herr der Lüfte: Wird Paul Onuachu (2.v.l.) schon bald zum Kopfball-Ungeheuer von Borussia Mönchengladbach? Das Foto zeigt ihn im Trikot des FC Southampton am 13. Mai 2023.

Denkt Roland Virkus (56) groß, wenn es um die Nachfolge von Marcus Thuram (25) geht?

Schon rund um die WM-Pause Ende 2022 musste sich Borussia Mönchengladbach darauf gefasst machen, dass Marcus Thuram Gladbach zum Ende der Saison 2022/23 ablösefrei verlassen würde.

Gladbach mit Interesse an 18-Millionen-Stürmer Paul Onuachu?

Von Woche zu Woche konkretisierte sich der Abgang über die Rückrunde – nur zwei Fragen blieben über Monate unbeantwortet: Wohin wechselt Thuram? Darüber hinaus steht seitdem die Frage im Raum, wer der Thuram-Nachfolger bei Borussia wird.

Seit wenigen Tagen zeichnet sich nun Ende Juni 2023 ab, dass es Thuram nach Mailand zieht – Inter hat das Rennen um den französischen Nationalstürmer offenbar für sich entschieden, nur noch die offizielle Bestätigung steht aus.

Die Borussia-Fans warten aber noch darauf, dass Manager Virkus die Nachfolge-Lösung für die Sturmspitze vorstellt. In Grant-Leon Ranos (19) wurde eine Perspektiv-Lösung eingetütet.

Der armenische Nationalstürmer wechselt zum 1. Juli ablösefrei von Bayern München an den Niederrhein – und kommt mit der Empfehlung von 20 Liga-Treffern für die Zweitvertretung des FC Bayern.

Auch bei der Vorstellung von Neu-Trainer Gerardo Seoane (44) machte Virkus aber keinen Hehl daraus, dass die Transfer-Planungen damit noch nicht abgeschlossen sind.

Gladbach schaut sich auf dem Markt um – und fasst dabei offenbar auch eine Riesen-Lösung ins Auge! In Sachen Physis spielt Paul Onuachu (29) im Vergleich zu Marcus Thuram jedenfalls in einer anderen Liga.

Mit seiner Körpergröße würde der 2,01-Meter-Hüne bei den Fans in der Bundesliga Erinnerungen an Jan Koller (50, 2,02 Meter) und Rob Friend (42, 1,95 Meter) wecken.

Laut dem belgischen Journalisten Sacha Tavolieri befindet sich Borussia mittendrin im Transfer-Rennen um den 29 Jahre alten Stürmer. Demnach sei auch der VfB Stuttgart an dem Nigerianer interessiert.

Einen etwas pikanten Grund, wieso Borussia dem VfB voraus sein könnte, nennt Tavolieri auch: Onuachu hat offenbar keine Lust auf Abstiegskampf – und sieht genau darin ein Risiko, wenn er sich den Stuttgartern anschließt, die sich in der abgelaufenen Saison erst in der Relegation retten konnten.

Mit Blick auf Onuachus letzte Transfer-Entscheidung würde das aber durchaus Sinn machen: Erst im Januar schloss er sich dem FC Southampton an und stieg mit den Engländern aus der Premier League ab.

Die „Saints“ ließen sich die Dienste des Sturm-Riesen 18 Millionen Euro kosten. Onuachu konnte Southampton aber auch nicht mehr retten, blieb in seiner ersten Halbserie in England torlos.

Die Torausbeute des Knipsers vor seinem Wechsel kann sich sehen lassen: In 19 Spielen für die KRC Genk erzielte er in der belgischen Liga 16 Tore.

Allerdings steht bei den meisten Premier-League-Absteigern nach dem Gang in die zweite Liga ein größerer personeller Umbruch bevor. Auch für Onuachu könnte der nächste Wechsel bevorstehen – zu den Interessenten zählt laut dem belgischen Journalisten Tavolieri auch Borussia.

Obwohl er keine mögliche Ablöse nennt, würde die sich aller Voraussicht nach noch im zweistelligen Millionen-Bereich bewegen. Für Borussia ist das, zumindest ohne Transfer-Erlöse durch Verkäufe, vermutlich nicht zu stemmen.

Der englische Journalist Alex Crook brachte zuletzt ein Leihgeschäft als ein mögliches Szenario für Onuachu ins Spiel. So könnte er Spielpraxis sammeln und sich mit guten Leistungen für einen Verkauf zu einem späteren Zeitpunkt für finanzstarke Klubs interessant machen.

Darüber hinaus würde sich Southampton nach dem Verlust von Millionen-Einnahmen in Folge des Premier-League-Abstiegs erst einmal sein Gehalt sparen.

Nur 90 Kilometer liegen zwischen Mönchengladbach und der alten Heimat des nigerianischen Mittelstürmers, der von 2019 bis 2023 in Genk kickte.

Nach seiner glücklosen Zeit auf der Insel könnte er seinen zweiten Anlauf in einer der Top-Fünf-Ligen Europas starten – Interesse aus der Bundesliga scheint zu bestehen. Ob sich die Option mit Onuachu als möglichen Thuram-Nachfolger konkretisiert, werden die kommenden Wochen im Transfer-Sommer zeigen.