Nach bisheriger Horror-Saison Wirft Hütter im Sommer in Gladbach das Handtuch? Klartext vom Cheftrainer
Die heiße Phase in der Fußball-Bundesliga wird an diesem Wochenende eingeläutet. Es geht für die 18 Klubs im Oberhaus auf die Zielgerade in Sachen Titelrennen, Europapokal und Abstiegskampf.
Gladbach trifft am Sonntag (3. April 2022) zum 28. Spieltag im Borussia-Park auf Mainz 05. Mit einem Heimsieg wäre der VfL wohl endgültig alle Abstiegssorgen los.
Adi Hütter (52) wird dann nach überstandener Coronainfektion samt Kehlkopfentzündung erstmals seit dem 5. März wieder als Cheftrainer an der Seitenlinie bei einem Borussen-Spiel stehen.
Gladbach-Coach Hütter: „Dieser Verein wird immer ambitioniert bleiben!“
Der Österreicher hat nach seinem spektakulären Wechsel zum 1. Juli 2021 von Eintracht Frankfurt in den Borussia-Park für eine Ablöse von 7,5 Millionen Euro womöglich die komplizierteste Phase in seiner bisherigen Trainer-Karriere erlebt.
Der Mann, der ihn mit Geld und Versprechungen aus einem laufenden Kontrakt heraus an den linken Niederrhein gelockt hatte, sprich Max Eberl (48), hat im vergangenen Januar die Brocken hingeschmissen bei Borussia. Von Eberls Abgangsplänen hatte Hütter bereits Ende September 2021 erfahren.
Dass Borussia Mönchengladbach die schlechteste Saison seit über zehn Jahren bislang hingelegt hat, ist ab einem gewissen Zeitpunkt überwiegend an Hütter kleben geblieben.
Er ist angesichts der unübersehbaren Risse im Teamgebilde und wiederholt schwacher Vorstellungen immer wieder in die Kritik geraten.
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Weshalb es bereits Gerüchte gegeben hat, dass Hütters Zeit in Gladbach nach dieser Saison ein Ende nehmen könnte.
GladbachLIVE hat bei Adi Hütter daher nachgehakt. Gefragt, ob er nach einer bislang so verkorksten Spielzeit, in der es – Stand jetzt – wohl erneut nicht zur Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb reichen dürfte, noch Bock habe, auch in der kommenden Saison die Borussia zu coachen.
Zumal der Klub, vor allem aus finanziellen Gründen, einen großen Kaderumbruch vollziehen wird. Extraklasse in Sachen Personal dürfte die Borussia vorerst keine mehr einkaufen können.
Hütters klare Antwort: „Ich wüsste nicht, warum ich keine mehr Lust haben sollte. Dass das erste Jahr so laufen würde, wie es bislang der Fall gewesen ist, dass hätte ich natürlich nicht gedacht. Aber im Fußball kommt es manchmal anders, als man denkt. Natürlich wissen wir, dass im Sommer auch einiges zu tun sein wird. Aber es geht hier ganz klar um Borussia Mönchengladbach und darum, den Verein wieder in ruhigere Gefilde zu bringen. Das ist jetzt erst einmal entscheidend für mich.“
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Heißt: Hütter will in Gladbach nicht die Mücke machen, sondern wie schon bei den Stationen zuvor in Frankfurt und Young Boys Bern (Schweiz) unter Beweis stellen, dass er zu den Top-Leuten seiner Zunft zählt.
Hütter redet auch nichts schön: „Natürlich ist das alles andere als zufriedenstellend. Wir haben uns das alles anders vorgestellt. Man muss ganz klar sagen, dass Dinge nicht so eingetreten sind, wie wir uns das vorgestellt und gewünscht haben.“
Hütter spricht davon, den „Weg des Vereins“ mitgehen zu wollen. Betont: „Wir wollen jetzt die Saison bestmöglich zu Ende bringen, dann gilt es, die Köpfe zusammenzustecken. Was man sicherlich sagen kann: Dieser Verein wird immer ambitioniert bleiben!“
Was die Kritik betrifft, die monatelang auf ihn eingeprasselt ist, weil zig Gladbach-Profis nicht konstant ihr volles Leistungspotenzial abgerufen und somit den ganzen Klub samt Fans in eine turbulente Achterbahnfahrt versetzt haben, diesbezüglich nimmt Hütter auch kein Blatt vor den Mund.
„Ich muss akzeptieren und respektieren, dass über meine Person und meine Arbeit berichtet wird. Das ist klar! Ich muss aber auch nicht alles lesen. Dass es nicht nur positive Töne gibt, ist klar. Was ich überhaupt nicht ausstehen kann ist, wenn Unwahrheiten in die Welt gesetzt werden. Wenn Dinge geschrieben werden, die einfach nicht stimmen.“
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Samstag gegen Mainz wird Hütter wahrscheinlich erstmals die Atmosphäre im Gladbacher Stadion erleben, die dazu beigetragen hat, dass er Borussia schon vor Jahren als besonderen Verein wahrgenommen hatte. Die neuen Coronaregeln machen eine Vollauslastung im Stadion möglich.
Hütter und Borussia – das könnte nach zähen und zermürbenden Monaten doch noch die vielversprechende Liaison werden, die sich beide Seiten bei Vertragsunterzeichnung einst erhofft hatten.
Dass der ehemalige österreichische Nationalspieler jüngst auch für Fehlströmungen im Borussia-Park kritisiert wurde, die er sicherlich nicht zu verantworten hatte, ist auf jeden Fall kein Geheimnis mehr.
Hütters Vertrag in Gladbach läuft bis 2024. Ohne Ausstiegsklausel.