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Von Daniel Thiel

Erinnerung an erstes Mainz-Spiel im Borussia-Park Anschlag geplant? Polizei-Einsatz und Rücktritt

Dick Advocaat steht an der Seitenlinie im Borussia-Park.

Geriet unverschuldet in den Fokus bei einer Polizei-Ermittlung am Niederrhein: Dick Advocaat, hier am 3. April 2005, war ein über mehrere Monate Borussia-Trainer.

Polizei-Ermittlungen vor dem Spiel – ein Rücktritt im Anschluss.

Seit dem erstmaligen Bundesliga-Aufstieg im Sommer 2004 trat Mainz 05 mittlerweile zu 17 Erstliga-Duellen im Borussia-Park an. Vor mittlerweile fast zwei Jahrzehnten gelang es den Mainzern, das Fußball-Oberhaus mit mutigem Offensivfußball und Aufstiegstrainer Jürgen Klopp (56) aufzumischen.

Gladbach-Heimspiel gegen Mainz: Polizei-Einsatz nach Online-Drohung

Bei der ersten Bundesliga-Begegnung der Rheinhessen bei Borussia Mönchengladbach feierte Klopp den späten Mainzer Ausgleich zum 1:1-Endstand mit einem Jubellauf in die Gästekurve, um da mit seinen Spielern und den Fans zu feiern.

Für Borussia war es der nächste bittere Rückschlag in einer Krisen-Zeit – in der es zu einem der schwierigsten Momente der jüngeren Vereinsgeschichte kam. Dabei stand aber nicht etwa ein Gegentor oder eine Schiedsrichterentscheidung im Fokus, sondern ein Zwischenfall, bei dem die Polizei eingreifen musste.

Beim Duell im Frühjahr 2005 war Dick Advocaat (76) Klopps Gegenüber als Trainer von Borussia Mönchengladbach. Mit der Verpflichtung des einstigen Nationaltrainers der Niederlande erhofften sich die damaligen Gladbach-Verantwortlichen, einen Coup in die Wege geleitet zu haben.

Im Januar 2005 verpflichtete Advocaat gleich sieben Spieler – unter anderem wechselten Giovane Elber (51), Wesley Sonck (45) und der spätere Borussia-Kapitän Filip Daems (44) an den Niederrhein. Gladbach war anschließend als „Kaufhaus des Westens“ verschrien.

Sportlichen Erfolg brachte das aber nicht. Unter Advocaat lief es in der ersten Saison im Borussia-Park überhaupt nicht, dazu war der Niederländer mit seiner schroffen Art beim Großteil der Fohlen-Fans alles andere als beliebt.

Was dann aber im Vorfeld des Mainz-Heimspiels passierte, könnte durch keine Antipathie der Welt gerechtfertigt werden: Wie die Polizei Mönchengladbach im April 2005 dem Sport-Informations-Dienst bestätigte, wurden bei einem damals 46 Jahre alten Mann aus Heinsberg unter anderem Spreng- und Knallkörper, eine Gaspistole und Patronen gefunden.

Er hatte zuvor im Internet angekündigt, einen Anschlag auf Borussia-Trainer Advocaat verüben zu wollen. Die Polizei reagierte mit einer Hausdurchsuchung und leitete umgehend Ermittlungen gegen den Familienvater ein. Borussias Reaktion: Stadionverbot.

Wie die „Rheinische Post“ berichtete, gab es darüber hinaus auch Morddrohungen gegen den mittlerweile 76-Jährigen. Wegen solcher Drohungen trat nicht einmal zwei Jahre später auch Jupp Heynckes (78) als Gladbach-Coach zurück.

Dieselbe Entscheidung traf auch Dick Advocaat nach dem späten Gegentreffer im Heimspiel gegen Mainz – und der besorgniserregenden Entwicklung im Vorfeld des Spiels. Der Niederländer trat zurück und machte so Platz für Horst Köppel (75), der Borussia noch zum Klassenerhalt führte.