„Einer der besten Innenverteidiger“ Farke lobt, Gladbach-Fans rätseln über diesen Borussia-Star
Beim Borussia-Debüt mit 19 für sein Alter überraschend reif – sieht es mittlerweile genau andersrum aus?
Den größten Teil des Karriere-Werdeganges von Nico Elvedi (26) haben die Fans von Borussia Mönchengladbach hautnah verfolgen können!
Gladbach: Nico Elvedi vom Senkrechtsstarter zum Sorgenkind
Das Bundesliga-Debüt mit 19, die ersten Auftritte auf internationalem Parkett, das erste Länderspiel für die Schweiz – das volle Paket innerhalb von wenigen Monaten und im Alter von nur 19 Jahren.
Als Elvedi noch ein Teenager war, schwärmten zahlreiche Fans und Beobachter, wie abgeklärt der Schweizer mit Blick auf sein junges Alter schon sei.
Sieben Jahre später zählt Elvedi aktuell zu Borussias größten Sorgenkindern!
In der aktuellen Saison läuft er seiner Form – und mehrfach auch den Gegenspielern – hinterher. Eigentlich hat der mittlerweile 26-Jährige 258 Gründe, souveräner aufzutreten als er es derzeit tut. So viele Pflichtspiele hat Elvedi inzwischen für Borussia auf dem Buckel.
Zum Vergleich: Christoph Kramer (264 Gladbach-Pflichtspiele) und Lars Stindl (259) bringen nur geringfügig mehr Borussia-Erfahrung auf den Platz als Elvedi. In dieser Statistik hat Elvedi den „ewigen“ Filip Daems (44), der 232 Pflichtspiele für die Fohlen bestritt, schon längst überholt.
Dem 19-jährigen Elvedi würden die Fans den einen oder anderen Fehler aus dieser Saison vermutlich zugestehen. Der 26 Jahre alte Elvedi steht aktuell im Kreuzfeuer der Fan-Kritik.
„Wer war das und was hast du Nico Elvedi angetan? Der Typ steht seit knapp einer Saison komplett neben sich“, „Elvedi wirkt mal wieder so, als würde er heute zum ersten Mal in der Abwehr spielen“ und „Elvedi ist auch leider einfach ein Garant für Gegentore momentan“, so lauteten einige der (noch gemäßigteren) Social-Media-Kommentare zur Leistung des Schweizers bei der 0:4-Klatsche in Mainz (24. Februar 2023).
Die Unzufriedenheit der Fans mit Elvedis Leistungen der vergangenen Wochen nicht zu übersehen.
In Mainz sah Elvedi bei zwei Gegentreffern überhaupt nicht gut aus. Beim 0:1 aus Borussia-Sicht gelang es dem 26-Jährigen nicht, den Ball an der Seitenauslinie unter Kontrolle zu bekommen und dann sicher zu klären.
Beim 0:4 in der Nachspielzeit verlor er seinen Gegenspieler komplett aus der Augen. Dazu kommt: Besagter Gegenspieler war wahrlich kein Stürmer auf europäischem Top-Niveau, sondern der 17-jährige Nelson Weiper mit zehn (!) Minuten Bundesliga-Erfahrung.
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Beide Fehler waren Abziehbilder von Fehlern, die sich bei Elvedi in der laufenden Saison immer wieder wiederholen.
Schon beim Ausscheiden der Fohlen im DFB-Pokal bei Darmstadt 98 (1:2) tauchte Elvedi auf einer für einen Innenverteidiger ungewöhnlichen Position an der Seitenauslinie auf, aber auch da konnte sich letztlich der Gegenspieler durchtanken und das Tor vorbereiten.
Bereits beim bisher einzigen Bundesliga-Auswärtssieg bei der TSG Hoffenheim (28. Januar) und auch beim zwischenzeitlichen 1:1 im Spiel gegen Bayern München (18. Februar) verlor Elvedi, wie beim 0:4 am Freitag, den gegnerischen Stürmer aus den Augen, der so ungestört abschließen konnte.
Zahlreichen Fans dürften auch noch drei andere kapitale Abwehrfehler in Erinnerung geblieben sein.
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Beim ersten Gegentor im Heimspiel gegen den BVB (11. November 2022) und beim 0:2 gegen Bayer Leverkusen (22. Januar 2023) verschätzte sich Elvedi bei einem langen Ball komplett. Gegen Dortmund lief ihm Julian Brandt (26) im Rücken davon, gegen Bayer war es Amine Adli (22). Beide blieben vor dem Borussia-Tor eiskalt.
Zudem erwies Elvedi Jan Olschowsky (21) bei dessen Bundesliga-Debüt in Bochum (8. November 2022) einen Bärendienst. Ein Rückpass des Schweizers missglückte völlig und brachte Olschowsky in die Bredouille. Der junge Keeper wurde anschließend von Bochum-Stürmer Philipp Hofmann (29) umkurvt. Bochum ging 2:0 in Führung.
In Spielen wie gegen die Bayern oder den BVB gelang es Borussia, dennoch Siege einzufahren. In Mainz oder in Bochum leiteten die Gegentore Niederlage ein.
Rätselhaft: Was ist mit Elvedi in dieser Saison los?
Als Alternative stünde Marvin Friedrich (27) bereit, der 2023 bislang nur auf einen Kurzeinsatz als Mittelstürmer in Augsburg (25. Januar) kam.
Borussia-Coach Daniel Farke (46) stützt Elvedi. „Ihn heute draußen zu lassen, war für mich heute keine Frage“, sagte Farke im Anschluss an das Mainz-Spiel.
Farke weiter: „Wenn er in seinem Top-Flow ist, ist er einer der besten Innenverteidiger in Europa. Das hat er über Jahre nachgewiesen.“ Das ist ein deutliches Bekenntnis des Trainers zum schwächelnden Schweizer.
Die Zuverlässigkeit ist Elvedi aktuell, trotz der Erfahrung von 258 Pflichtspielen, abhandengekommen.. Die Gladbach-Fans dürften hoffen, dass Elvedi schnellstmöglich wieder in seinen „Top-Flow“ kommt.