Plötzlich ist bei Borussia Mönchengladbach wieder träumen angesagt!

Nach dem 4:1-Erfolg gegen Holstein Kiel am Samstagnachmittag (14. Dezember 2024) etabliert sich Borussia Mönchengladbach immer mehr in der oberen Tabellenhälfte. Wenig verwunderlich, dass der ein oder andere Fan den Blick wieder weiter Richtung nach oben richtet.

GladbachLIVE-Kommentar nach dem Aufwind der letzten Wochen

Nach 14 Spieltagen macht der Blick auf die Tabelle Mut: Mit 21 Punkten belegen die Fohlen den zehnten Platz und befinden sich in einem großen Mittelfeld in Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen. So beträgt der Rückstand auf Rang sechs lediglich einen Punkt und selbst die Champions League ist in Sichtweite.

Eine zuletzt fast ungekannte Konstanz zeigt sich bei den Fohlen auch, die in den letzten acht Bundesliga-Spielen nur ein einziges Mal als Verlierer vom Platz gingen. Kein Wunder also, dass der ein oder andere Fan wieder zu träumen wagt. Kann Borussia das Graue-Maus-Image der letzten Jahre wieder ablegen?

Dazu muss der derzeitige Aufwärtstrend auch einem Realitätscheck standhalten. Zwei Siege in Folge schaffte Gladbach zuletzt im März 2022 noch unter dem damaligen Trainer Adi Hütter. Trotz der neuen Konstanz muss festgehalten werden, dass der Spielplan der vergangenen Wochen auch zugunsten der Fohlen ausfiel. In drei von fünf Heimspielen des derzeitigen Positivtrends empfing die Seoane-Elf die Aufsteiger Holstein Kiel und St. Pauli sowie den 1. FC Heidenheim im Borussia-Park.

Zudem ist die Saison noch jung, der derzeitige Stand in der Tabelle kaum aussagekräftig, nur eine Momentaufnahme. Den Jahresabschluss legt nun das kommende Gastspiel bei der TSG Hoffenheim (21. Dezember 2024). Es folgen im neuen Jahr zum Ende der Hinrunde der FC Bayern München und der VfL Wolfsburg als Gegner.

Und dann kommt es zur Rückrunde mit dem schwierigen Auftaktprogramm, das den Fohlen schon zu Saisonbeginn Probleme bereitete. Mit ein wenig Pech kann sich der aktuelle Positivtrend also auch schnell wieder in einen Negativlauf verwandeln.

Die Gefahr besteht, dass das ungeduldige Gladbacher Umfeld in der Zwischenzeit zu sehr träumt und die Messlatte zu hoch hängt. Die Folge könnte ein abermaliges Stimmungstief wie im Herbst sein. Während zu Saisonbeginn nicht alles schlecht war, ist auch jetzt nicht alles aus Gold.

Nach den Jahren des Mittelmaßes sehnen sich die Fans nach sportlich höheren Regionen und das ist auch nachvollziehbar. Doch als Anwärter auf die Europapokal-Plätze sollte Borussia dennoch nicht wahrgenommen werden. Was zuversichtlich macht: Borussia und die Verantwortlichen, allen voran Ronald Virkus und Gerardo Seoane, scheinen auf dem richtigen Weg zu sein.