Gerardo Seoane (45) dürfte wahrlich einfachere Arbeitstage gehabt haben!

Für den Trainer von Borussia Mönchengladbach gab es nach dem blamablen DFB-Pokal-Aus in Saarbrücken (1:2) nicht viel Zeit, bevor es wieder auf die große Bundesliga-Bühne ging.

Gladbach-Trainer Seoane lobt sein Team – Reaktion lässt nicht lange auf sich warten

Bereits rund 40 Stunden nach dem Saarbrücken-Abpfiff musste er sich einigen kritischen Frage auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in Heidenheim (1:1) stellen. Nachdem die Fohlen abermals eine Führung verspielt hatten, musste sich der Schweizer einmal mehr erklären.

Auf der Pressekonferenz nach der Partie an der Brenz versuchte der 45-Jährige aber, den Fokus schnell wieder auf die positiven Aspekte zu legen. Dabei fiel auch dieser Satz: „Ich finde, dass die Mannschaft sehr kampfstark, solidarisch, geschlossen aufgetreten ist – das finde ich bemerkenswert für diese junge Mannschaft.“

War die Borussia-Elf in Heidenheim wirklich so jung? Nein! Die Anhängerinnen und Anhänger, die das irritiert haben dürfte, hatten ein richtiges Gefühl. Denn das Durchschnittsalter der Fohlenelf lag am Samstag (16. März 2024) bei 26,5. 

Das ist nicht nur im Bundesliga-Durchschnitt keine sonderlich junge Startelf, sondern insgesamt sogar die zweitälteste Mannschaft, die Seoane in seiner Borussia-Amtszeit aufbot. Nur beim 1:1 in Mainz (2. März) setzte der Schweizer auf eine noch ältere Truppe.

Hinzu kam dabei noch, dass Borussias jüngster Spieler in Joe Scally (21) immerhin schon die Erfahrung von 83 Bundesliga-Spielen mitbringt – und Torschütze Robin Hack mit 25 Jahren schon der drittjüngste Profi in der Startelf war.

Auch RP-Reporter Jannik Sorgatz machte dieser Satz auch stutzig. Auf X (ehemals Twitter) schrieb er: „‚Bemerkenswert für eine junge Mannschaft.‘ Aufhören damit. Bitte!“

Die Reaktionen aus Borussias Anhängerschaften ließen auch nicht lange auf sich warten. „Altersschnitt der Startaufstellung 26 Jahre alt, leben die wirklich so sehr im eigenen Film?“ und „Junge Mannschaft. Ich kann es nicht mehr ertragen“ lauteten einige der ersten Reaktionen auf den Seoane-Satz.

Ein Borussia-Fan erklärte, dass die Fans „einer wirklich jungen Mannschaft“ vieles verzeihen würden, „aber keiner Mannschaft im besten Fußballalter.“

Bei einer weiteren Reaktion ging der Blick zurück auf die Vorsaison. Da kippte unter Daniel Farke (47) die Stimmung ebenfalls im Laufe der Spielzeit. Erst kam die emotionale Art und Weise von Farke äußerst positiv an, nutzte sich aber ab. „Es geht Woche für Woche immer näher in die Richtung, wo wir letzte Saison allein rein kommunikativ mit Farke waren“, befand ein Anhänger.

Seoanes Versuch, nach dem geholten Punkt in Heidenheim für eine positivere Atmosphäre zu sorgen, ging also nach hinten los. Immer mehr droht die Stimmung am Niederrhein zu kippen. Da hilft auch die letzte Seoane-PK vor der Länderspielpause nicht, um das zu verbessern.