Die wohl letzte Chance ist vertan.

Borussia Mönchengladbach wird auch in der kommenden Saison nicht im Europapokal vertreten sein, mit der 0:1-Niederlage gegen Union Berlin am Sonntag (23. April 2023) mussten auch die größten Optimisten ihre Hoffnungen begraben.

Neun Punkte beträgt der Rückstand auf Platz sieben, der noch nicht sicher für die Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigt, auf Platz sechs sind es sogar elf Zähler. Das ist in den verbleibenden fünf Saisonspielen nahezu unmöglich aufzuholen.

Immerhin besteht auch keine Abstiegsgefahr in Gladbach, der Relegationsplatz 16 ist ebenfalls elf Punkte entfernt. Die Realität heißt also weiterhin Mittelmaß.

Gladbach: Saison nicht im Mittelmaß auslaufen lassen

Doch welche Ziele hat eine Mannschaft, ein Klub noch, wenn in den verbleibenden fünf Saisonspielen nichts mehr erreicht werden kann? Trainer Daniel Farke (46) betonte am Sonntagabend, weiterhin um jeden Punkt kämpfen zu wollen.

„Das ist eben so, dass wir dort stehen, wo wir stehen, im Mittelfeld der Tabelle. Trotzdem ist jedes Bundesligaspiel einfach wertvoll und wichtig“, so der 46-Jährige. „Jeder Punkt ist wichtig, jedes Tor ist wichtig. Wir werden für jeden Punkt und jedes Tor weiter kämpfen und wir wollen mit so vielen Punkten wie möglich und der bestmöglichen Platzierung die Saison beenden.“

Besonders finanziell wäre der eine oder andere Tabellenplatz mehr wichtig, da die TV-Gelder zum Teil nach dem sportlichen Abschneiden verteilt werden. Allerdings beträgt auch der Rückstand auf den nächstbesten Platz neun schon sechs Punkte.

Für Mittelfeldspieler Julian Weigl (27) ist das Ziel deswegen ein anderes. „Wir müssen einfach für uns gucken, dass wir uns Ziele setzen für die letzten Spiele, auch für die Fans. Jedes Mal ist der Auswärtsblock voll, das macht dich schon stolz“, schwärmte er. „Da willst du denen natürlich auch Auswärtssiege bringen, wo nicht so viele dabei waren dieses Jahr. Das ist auf jeden Fall unser Ziel, dass da noch ein paar dazukommen.“

Bisher konnten die Fohlen nur einen Sieg auf fremden Platz einfahren, das 4:1 bei der TSG Hoffenheim im Januar. Drei Gelegenheiten gibt es noch, diese Bilanz zu verbessern, allerdings stehen mit Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen noch zwei Topgegner auf dem Programm. 

Lediglich das kommende Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart (29. April, 15.30 Uhr) ist auf dem Papier eine machbare Aufgabe, um die zahlreich reisenden Gladbach-Fans für ihren Aufwand zu belohnen.

Auch Jonas Hofmann (30) will die Spielzeit auf keinen Fall austrudeln lassen. „Wer mich kennt, weiß, dass ich am liebsten noch fünfmal gewinnen will“, betonte er. Der Nationalspieler weiß aber auch, dass „jetzt schon alles perfekt laufen“ müsse, um doch noch einmal Platz sieben angreifen zu können.

Dennoch habe er das Ziel, „möglichst viele Punkte zu holen“ und „mit einem guten Gefühl die letzten Partien anzugehen und sich ordentlich zu präsentieren. Ich glaube, keiner hat Lust, die Saison hier irgendwie auf 13 oder 14 zu beenden.“

Dies sei vor allem wichtig, um mit Rückenwind in die kommende Saison zu starten: „Jeder Einzelne will mit einem guten Gefühl in die Sommerpause, weil es auch ein Stück weit wieder die Basis ist für die kommende Saison, wie man sich präsentiert. Deshalb finde ich es ganz wichtig, dass da keiner schleifen lässt.“