Im Netz gefeiert, aber nicht glücklich Gladbachs Elfer-Killer Sommer: „Müssen der Realität ins Auge blicken“
Yann Sommer (33), Torhüter von Borussia Mönchengladbach, war DER Held im Spiel gegen Bayer Leverkusen am Samstagabend (15. Januar 2022). Gleich zweimal hielt der Schweizer einen Elfmeter der Gäste – gereicht hat es am Ende dennoch nicht. 1:2 verloren die Fohlen gegen die Werkself. Gefeiert wird Sommer im Netz sowie in der Presse seiner Schweizer-Heimat trotzdem. Im Interview auf Borussias Homepage hat sich der 33-Jährige nun zu seinen Glanztaten und dem Match gegen den Rheinland-Rivalen geäußert – und dabei alles andere als Freude ausgestrahlt.
Gladbach-Keeper Sommer konnte Niederlage nicht verhindern
„Es ist ein enttäuschendes Resultat“, befand Gladbach-Keeper Yann Sommer nach dem Match gegen Bayer Leverkusen am Samstagabend (15. Januar). Sein Urteil ist dabei nicht verwunderlich. Denn: Der Schweizer hielt gleich zwei Elfmeter des Gegners, verhinderte damit eine noch höhere Niederlage.
Am Ende bleibt dennoch die enttäuschende 1:2-Pleite, die die angestrebte Rückrunden-Aufholjagd der Fohlen nach nur einem Sieg gleich wieder stoppt. „Wir sind mit einem guten Spiel bei den Bayern in die Rückrunde gestartet und haben jetzt zuhause gleich wieder einen Dämpfer bekommen. Es ist momentan eine schwierige Situation für uns“, so das Fazit des 33-Jährigen.
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Sommer macht vor allem die Schnelligkeit und Zielstrebigkeit der Werkself für die Niederlage verantwortlich. Dennoch hatte der Schweizer zwischenzeitlich Hoffnung, dass die Partie noch kippt. „Wir wussten, dass die Leverkusener nach vorne extrem viel Qualität und Power haben. Sie haben uns auch oft mit ihrer Schnelligkeit überspielt und waren einfach zielstrebiger als wir. Das ist eine Top-Mannschaft, die gestern ein richtig gutes Spiel gezeigt hat. Aber auch bei uns gab es einige ordentliche Ansätze. Wir sind gut ins Spiel reingekommen, haben viel kommuniziert und hatte eine gute Struktur. Wenn wir ein bisschen mehr Durchschlagskraft und Effizienz vor dem gegnerischen Tor gezeigt hätten, hätte das Spiel auch anders laufen können.“
Vor allem in der Schlussphase, in der Nico Elvedi (25) immerhin noch der Anschlusstreffer gelang, war die Hoffnung des Borussen-Torhüters groß. „Ich hätte mir sehr gewünscht, dass uns noch der Lucky-Punch gelingt. Wir haben in der Endphase viel investiert und viel Energie auf dem Platz gebracht. Mit ein wenig Glück hätten wir da noch einen Punkt retten können, Schade, dass wir das nicht geschafft haben“, betonte er nach dem Spiel.
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Aufgrund des Ergebnisses freute Sommer sich auch nicht über seine beiden gehaltenen Elfer. „Wenn man zwei Strafstöße pariert und das Spiel trotzdem am Ende verliert, kann man sich darüber nicht freuen“, so der 33-Jährige. „Natürlich studiert man die Spieler des Gegners ein bisschen und entwickelt ein Gefühl dafür, für welche Ecke sich die Schützen entscheiden könnten. Ich habe in beiden Fällen die richtige Entscheidung getroffen und so beide Elfmeter gehalten.“
Der Keeper weiter: „Wir müssen der Realität ins Auge blicken und die Situation so annehmen wie sie ist. Wir stehen momentan zurecht relativ weit unten in der Tabelle, weil wir unsere Leistung nicht Woche für Woche konstant auf den Platz bekommen. Mit dem müssen wir uns befassen und es in den kommenden Spielen besser machen. Das Selbstvertrauen ist nicht weg. Das ist auch wichtig, denn in unserer aktuellen Lage brauchen wir Selbstvertrauen.“
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Bevor es in der Bundesliga mit einem weiteren Heimspiel gegen Union Berlin (22. Januar/15.30 Uhr) weitergeht, steht am Mittwoch (19. Januar/18.30 Uhr) erstmal das DFB-Pokal-Achtelfinale bei Hannover 96 für Borussia auf dem Programm. Darauf fokussieren sich Sommer und seine Teamkollegen nun.
„Da wollen wir unbedingt eine Runde weiterkommen“, gibt er sich trotz des Rückschlags gegen Leverkusen kämpferisch. „Und dann müssen wir am nächsten Wochenende in der Bundesliga gegen Union Berlin auch wieder punkten.“
Mit seinen Qualitäten als Elfmeter-Killer könnte Sommer jedenfalls einen großen Teil zum Pokal-Erfolg der Gladbacher beitragen. Immerhin könnte es im DFB-Pokal auch zum Elfmeterschießen kommen, sollte es nach 90 Minuten plus Verlängerung keinen Sieger geben...