„Will man ihn auf der Bank verhungern lassen?“ Gladbach degradiert Ginter – Matthäus zofft sich mit Hütter
Dritte Heimpleite in Folge! Borussia Mönchengladbach verliert das Rheinland-Duell (15. Januar 2022) gegen Bayer Leverkusen im Borussia-Park. Und nach dem 1:2 liefern sich „Sky“-Experte Lothar Matthäus (60) und Fohlen-Trainer Adi Hütter (51) vor laufenden Kameras live ein Wortgefecht.
Hintergrund: Matthäus hakte wiederholt kritisch nach, warum Borussia Mönchengladbach Nationalspieler Matthias Ginter (27) nun zum Bankdrücker degradiert hat.
Der Abwehrspieler, der Gladbach spätestens zum 30. Juni 2022, dann ablösefrei, verlassen wird, zählt plötzlich nicht mehr zur Stammelf.
Nicht nur das: Ginter ist in der internen Hierarchie ganz nach unten herabgestuft worden. Union-Berlin-Einkauf Marvin Friedrich (26) spielte in der Abwehrkette für Ginter. Zudem Routinier Tony Jantschke (31), neben Nico Elvedi (25).
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Als Gladbach in der Defensive gegen Leverkusen wechselte, kam Jordan Beyer (21) statt Ginter ins Spiel.
Was ist da los? Lothar Matthäus grätschte nach, zeigte wenig Verständnis für die Ginter-Degradierung.
Adi Hütter gab Kontra: „Mir ist klar, dass jetzt wieder dieses Fass aufgemacht wird. Bei uns gewinnt nicht ein einzelner das Spiel, es verliert auch kein einzelner das Spiel. Die Entscheidung ist so gefallen, dass Marvin Friedrich spielt. Klar sieht er beim Elfmeter etwas unglücklich aus, nichtsdestrotrotz hat er ein ordentliches Debüt gegeben für Gladbach. Er ist ein Spieler für die Zukunft. Das Fass ist für euch aufgemacht, schauen wir mal.“
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Aber: Lothar Matthäus ließ nicht locker, redete sich stattdessen in Rage: „Wir sind alle lange genug dabei. Ginter hat sich sportlich nichts zu Schulden kommen lassen. Er hat ein Riesen-Spiel bei Bayern München gemacht – und heute wird ein Beyer, ein junger, talentierter Spieler, vor ihm eingewechselt. Dazu spielt Jantschke, der sein drittes Spiel für Gladbach gemacht hat. Gladbach steckt im Abstiegskampf, da muss ich die besten Spieler spielen lassen.“
Der ehemalige Weltfußballer und Rekordnationalspieler Deutschlands holte kurz Luft, dann ging es weiter.
Matthäus: „Außer man hat die Ansage bekommen, die Spieler verlassen uns am Ende der Saison, also bauen wir schon für die Zukunft auf. Aber die Gegenwart ist mir wichtiger, auch als Fan von Borussia Mönchengladbach. Dass die Borussia mal dahinten rauskommt und nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun hat. Deshalb verstehe nicht nur ich nicht, dass Ginter nicht von Beginn an gespielt hat, sondern auch viele Fans nicht, die zwar nicht im Stadion, aber vor den Fernsehern Borussia die Daumen gedrückt haben.“
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Der „Sky-“Experte ließ nicht locker: „Matthias Ginter ist einer der besten Verteidiger in Deutschland. Er ist nicht umsonst im Kader von Bundestrainer Hansi Flick. Deswegen müssen wir uns schon die Frage stellen, was ist das Ziel mit Ginter in den nächsten Wochen und Monaten. Will man ihn auf der Bank verhungern lassen? Oder plant man noch mit ihm? Ich hoffe ja, denn er ist ein interessanter Spieler für mich und war immer zuverlässig.“
Matthäus Äußerungen konterte Hütter dann so: „Ihr macht es euch viel zu einfach meiner Meinung nach. Ich werde nie einen einzelnen Spieler vor der Kamera kritisieren. Matthias Ginter ist ein guter Spieler. Ich habe ja auch nicht gesagt, dass die Tür zu ist.“
Matthäus blieb hartnäckig, legte bei der Ginter-Nummer erneut nach: „Gerade nach seinem Super-Spiel in München – und was er geleistet hat für Borussia Mönchengladbach, hätte ich das nicht gedacht, dass man ihn rauslässt. Zumal ja alles jetzt geklärt ist. Klar, Friedrich ist ein guter Verteidiger. Dass man aber Jantschke und Beyer einem Ginter vorzieht, dass hat mich ein bisschen gewundert. Aber das ist meine Meinung.“
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Matthäus kann die völlige Ginter-Degradierung nicht nachvollziehen.
Und Borussia hat, neben dem nächsten sportlichen Rückschlag, auch noch ein weiteres Baustellen-Thema, welches den Klub vorerst in der medialen Berichterstattung begleiten dürfte.