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Bei Hütter debütiert, von Farke aussortiert Gladbach-Eigengewächs ohne Zukunft – Wechsel ins Ausland?

Conor Noß von Borussia Mönchengladbach vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am 20. Oktober 2022 auf dem Weg zur Ersatzbank.

Conor Noß von Borussia Mönchengladbach vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am 20. Oktober 2022 auf dem Weg zur Ersatzbank.

Conor Noß (22) ist ein echtes Fohlen. 

Seit der U9 spielt der Deutsch-Ire bei Borussia Mönchengladbach und hat alle Jugendmannschaften durchlaufen. 2019 wurde Noß erstmals Teil des Profikaders, regelmäßig trainierte er seitdem mit der ersten Mannschaft, während er meist in der Regionalliga West zum Einsatz kam.

Vor der Saison 2021/22 verlängerte der damalige Sportdirektor Max Eberl (49) Noß' Vertrag bis 2024. „Wir trauen ihm den nachhaltigen Sprung in den Profibereich zu und freuen uns, dass wir in ihm ein weiteres Eigengewächs langfristig an uns gebunden haben“, so Eberl seinerzeit.

Gladbach: Eigengewächs Conor Noß vor Abgang

Und tatsächlich debütierte Noß unter Ex-Trainer Adi Hütter (53) in der Bundesliga. Beim 4:0-Heimsieg gegen Greuther Fürth am 20. November 2021 wurde er zwei Minuten vor Schluss für Manu Koné (22) eingewechselt und verpasste wenig später mit einem Schlenzer knapp sein erstes Profitor. Zwei längere Einsätze sollten bis Saisonende noch folgen, 27 Minuten im Heimspiel gegen Mainz und 21 Minuten in Freiburg.

Auch nach dem Trainerwechsel zu Daniel Farke (46) war Noß zunächst Teil der ersten Mannschaft, an den ersten zwölf Spieltagen stand er immerhin viermal im Spieltagskader, ohne jedoch eingewechselt zu werden. 

Im Gegensatz zu anderen Talenten wie Moritz Nicolas (25), Jonas Kersken (22) oder Rocco Reitz (21, erst zur Rückrunde) wurde der elfmalige irische U21-Nationalspieler nicht verliehen, um Spielpraxis zu sammeln, Noß kam mehrheitlich für die U23 in der Regionalliga West zum Einsatz. 

Im Team von Eugen Polanski (37) entwickelte sich N0ß zum Stammspieler, in 23 Einsätzen erzielte der offensive Mittelfeldspieler sechs Tore und trug so zur mit Platz drei sehr erfolgreichen Saison bei.

Im Jahr 2023 suchte man Noß allerdings vergeblich im Profitraining von Borussia. Alle Verletzten waren wieder einsatzbereit, für das Gladbacher Eigengewächs war kein Platz mehr. „Du kannst, jetzt wo alle fit sind, nicht ständig mit 25, 26 Mann trainieren, dann stehen beim Zehn-gegen-Zehn fünf Leute an der Seitenlinie“, sagte Farke Anfang Februar der „Rheinischen Post“.

Bei der ersten Mannschaft war der Deutsch-Ire seitdem nicht mehr dabei, dafür durfte sich Semir Telalovic (23) regelmäßig zeigen und auch seine ersten Minuten in der Bundesliga sammeln.

Noß' Vertrag in Gladbach läuft noch bis 2024, eine Zukunft scheint er aber auch unter dem neuen Coach Gerardo Seoane (44) nicht zu haben. Somit steht wohl fest, dass ein echtes Fohlen den Stall nach 14 Jahren verlassen wird.

„Wir sprechen zurzeit mit interessierten Vereinen und der Borussia. Wir arbeiten an einer guten Lösung für Conor“, sagte ein Vertreter von Noß' Berateragentur in der vergangenen Woche dem „Kicker“.

Interessenten soll es wohl aus der 3. Liga geben, aber auch ausländische Klubs könnten sich mit einer Verpflichtung befassen. Der österreichische Zweitligist Grazer AK wird beispielsweise genannt.

Innerhalb von etwa zwei Jahren vom vielversprechenden Bundesligadebütanten zu einem Abgangskandidaten in eine unterklassige deutsche oder ausländische Liga – Noß' Weg in Gladbach, der symbolhaft für die Borussia-DNA hätte stehen können, junge Talente aus dem eigenen Nachwuchs in die Profimannschaft zu bringen, steht vor dem Ende.

Gut möglich auch, dass Noß' Abgang nicht die einzige Verabschiedung eines Nachwuchsspielers ist. Ob sich beispielsweise Rocco Reitz unter dem nun vierten Trainer nachhaltig im Profiteam etablieren kann, wird die kommende Sommervorbereitung zeigen.