Stimmungstief am Niederrhein Doch drei Dinge dürfen den Fohlen Mut machen
Stimmungstief am Niederrhein! Die jüngste Auswärts-Schlappe in Augsburg (1:2 am 4. Oktober 2024) hat bei Borussia Mönchengladbach für ordentlich Ernüchterung und Frust gesorgt.
Sportboss Roland Virkus (57) polterte nach dem Schlusspfiff so richtig los. „Ich bin wirklich maßlos enttäuscht von diesem Auftritt. Das war unser mit Abstand schlechtestes Spiel, und da fehlt mir auch jede Erklärung.“ Der Fohlen-Manager zog ein verheerendes Fazit: „So kann man nicht spielen!“ Rums!
Borussia Mönchengladbach: Schlappe in Augsburg sorgt für Frust
Klar ist: Auch wenn das Auftakt-Programm der Gladbacher mit Partien gegen die Hochkaräter Leverkusen (2:3), Stuttgart (1:3) und Frankfurt (0:2) anspruchsvoll war – sechs Punkte nach sechs Spieltagen sind dann eben doch eine recht dürftige Ausbeute.
So rangieren die Fohlen derzeit wieder auf dem 14. Tabellenplatz. Und damit jenem, auf dem sie die vergangene Spielzeit abgeschlossen hatten. Eigentlich wollten Gerardo Seoane (45) und sein Team in der neuen Spielzeit aber in anderen Sphären unterwegs sein …
Allerdings: Noch ist keine Zeit, um in Panik zu verfallen. Auch wenn viele Fans nach dem schwachen Auftritt in Augsburg schon wieder einen Rückfall in alte Muster und Zeiten sahen. GladbachLIVE erklärt, was für die kommenden Wochen Mut macht – aber auch, was Sorgen bereitet.
Mutmacher Nummer eins: Der Spielplan verspricht Besserung. Wie bereits erwähnt, bekamen es die Fohlen zum Start gleich mit mehreren Liga-Schwergewichten zu tun. Leverkusen und Stuttgart sind in der Königsklasse unterwegs, Frankfurt immerhin in der Europa League. Mit den anstehenden Partien gegen Heidenheim (19. Oktober), in Mainz (25. Oktober) und gegen Bremen (3. November) warten nun Gegner, die zumindest auf dem Papier eine bessere Punkte-Ausbeute versprechen.
Das galt zwar auch für Augsburg. Doch nicht vergessen werden darf: In Bochum (2:0) und gegen Union (1:0) wurden die Aufgaben erfolgreich erledigt. Zeigen die Fohlen in den anstehenden Spielen wieder bessere Leistungen, könnte die Trendwende gelingen. Der nächste Hochkaräter wartet dann am 9. November, wenn es zu RB Leipzig geht.
Mutmacher Nummer zwei: Ein Duo dürfte bald wieder wirbeln. In Franck Honorat (28) fehlt Seoane ein wichtiger Offensivmann nun schon seit drei Wochen. Der schnelle Franzose verbuchte in den ersten drei Liga-Partien ein Tor und einen Assist, laboriert derzeit an einem Muskelfaserriss in der Wade. Nach der Länderspielpause dürfte Honorat aber auf den Platz zurückkehren.
Und auch einem weiteren Gladbach-Profi bietet die Pause wertvolle Zeit, um sich wieder in Top-Form zu bringen: Robin Hack (26). Der Blondschopf hatte die komplette Sommer-Vorbereitung verpasst – das hat sichtbare Spuren hinterlassen. Doch wenn der Topscorer der Vorsaison (zehn Tore, zwei Assists) zu alter Stärke findet, wird er – ebenso wie Honorat – für die Fohlen wieder eine echte Waffe sein.
Mutmacher drei: Die Offensive wird sich finden. Dass Knipser Tim Kleindienst (29) weiß, wo in der Bundesliga das Tor steht, hat der Sommer-Zugang nun auch schon im Gladbach-Trikot bewiesen. Drei Treffer sind dem Ex-Heidenheimer bislang gelungen. Nun darf er sogar zur Nationalmannschaft reisen.
Allerdings muss sich das Angriffsspiel der Fohlen noch endgültig finden. In Kevin Stöger (31) wurde ein begnadeter Techniker und Assistgeber geholt, der trotz bereits dreier Vorlagen noch nicht durchweg überzeugte. In Routinier Alassane Plea (31) und auch Tomas Cvancara (24), der zuletzt gegen Union seine Tor-Flaute beendet hatte, hat Borussia Mönchengladbach weitere und unbestrittene Qualität im Kader. Es darf gehofft werden, dass sich die Angriffsreihe in den kommenden Wochen besser einspielt – und damit auch mehr Durchschlagskraft bekommt als bisher.
Doch natürlich gibt es auch Anlass zur Sorge. So müssen gleich mehrere Akteure ihre Formschwankungen schleunigst abstellen. Insbesondere bei Plea und dem nun verletzten Nathan Ngoumou (24) wechselten sich bislang Licht und Schatten in schöner Regelmäßigkeit ab.
Von den jungen Außenverteidigern Joe Scally und Luca Netz (beide 21) kann und muss ebenfalls mehr kommen. Mittelfeldmann Florian Neuhaus (27) ist noch überhaupt kein Faktor in dieser Saison, Stamm-Keeper und Kapitän Jonas Omlin (30) ärgerlicherweise erneut verletzt.
Und dann ist da natürlich noch der Kopf. Denn bereits zu einem frühen Punkt in der Saison sind die Fohlen nun unter Zugzwang. Klar ist nämlich: Aus den kommenden drei Partien müssen Punkte her, wenn sich das Stimmungstief am Niederrhein aufhellen soll. Und sich nicht noch etwas Ungemütlicheres zusammenbraut …