„Das ist entscheidend“ Trotz Last-Minute-Drama: Was den Fohlen nach Leverkusen Mut machen sollte
Was war das bitte für ein dramatischer Abend im Borussia-Park! Erst nach Rückstand zurückgekämpft, dann doch mit leeren Händen dagestanden – für die Fohlen ist der Bundesliga-Auftakt gegen Meister Leverkusen auf denkbar bitterste Weise zu Ende gegangen.
Ein später Elfmeter-Pfiff besiegelte am Freitagabend (23. August 2024) den Nackenschlag für die Gladbacher, Leverkusens Nationalspieler Florian Wirtz (21) traf in der elften Minute der Nachspielzeit im Nachsetzen zum 3:2-Erfolg für die Werkself – und die Fohlen-Elf ganz, ganz tief ins Mark.
Borussia Mönchengladbach: Später Elfer-Schock gegen Bayer Leverkusen
Anschließend herrschte Totenstille und komplette Fassungslosigkeit auf den Rängen. Nicht nur alle Gladbacher auf und neben dem Platz, sondern auch die Anhängerinnen und Anhänger auf den Rängen wollten es einfach nicht wahrhaben. Kopfschüttelnd und komplett gefrustet verließ der Fohlen-Anhang danach die Arena.
Es klingt vor dem Hintergrund der anhaltenden Enttäuschung womöglich paradox: Aber Gladbach kann so einiges aus dem Auftritt gegen den Deutschen Meister mitnehmen!
Denn: Die Borussia bewies im Heim-Hit echten Charakter! Jeweils mitten rein in die eigenen Drangphasen trafen erst Ex-Fohlen-Profi Granit Xhaka (31) per Distanz-Kracher zur Führung (12. Minute) und dann Wirtz im Nachsetzen (38.). Anderen Teams hätte der Doppelschlag in der ersten Hälfte zweifelsfrei schon den Stecker gezogen. Die Fohlen? Schüttelten den zweifachen Schock jeweils in beeindruckender Manier ab!
Wie wäre die Partie wohl in der vergangenen Saison gelaufen? Vermutlich in eine andere Richtung... Diesmal jedoch kämpfte sich Gladbach zurück – und zum Ausgleich! Nico Elvedi (27) und Tim Kleindienst (28) mit seinem Premieren-Treffer im Fohlen-Dress ließen den Borussia-Park bis kurz vor Schluss noch von einem Punktgewinn träumen (59., 85.). Dann jedoch verhagelte der späte Elfer-Pfiff das vermeintliche Comeback.
Borussia Mönchengladbach: Auftritt gegen Leverkusen sollte Mut machen
Was den Gladbachern um Coach Seoane (45) dennoch Mut machen sollte: Die Truppe bewies im Duell mit dem Meister absolute Nehmer-Qualitäten, steckte nicht auf. Immer wieder hatte der Schweizer Coach in den vergangenen Vorbereitungswochen betont, dass seine Mannschaft eine bessere „Resilienz“ entwickeln müsse. Genau die brachten die Fohlen aber am Freitagabend auf den Platz.
„Einerseits können wir stolz auf unsere Leistung sein, andererseits stehen wir ohne Punkte da. Ich glaube, wir hätten einen Punkt verdient gehabt, so wie wir nach dem 0:2 zurückgekommen sind und die zweite Halbzeit bestritten haben“, sagte Kevin Stöger (30). Der Sommer-Zugang war einer der Stärksten gegen die Werkself, hatte Kleindiensts Ausgleichstreffer clever vorbereitet.
Auch Sportboss Roland Virkus (57) erklärte nach dem Spiel: „Wir haben gesehen, dass wir gegen Top-Mannschaften bestehen können. Die Truppe hat als Truppe funktioniert. Und das ist entscheidend.“ Wenngleich der Gladbach-Boss natürlich auch wusste: „Für heute kannst du dir auch nichts mehr kaufen.“
Übrigens: Die bislang letzte Mannschaft, gegen die Leverkusen eine 2:0-Führung in der Bundesliga verspielt hatte, war: Borussia Mönchengladbach! Am 33. Spieltag der Saison 2022/23 (21. Mai 2023) kamen die Fohlen ebenfalls zurück ins Spiel. Damals hieß der Endstand jedoch 2:2. Klar ist derweil: Wenn Gladbach im weiteren Saison-Verlauf weiter dieselbe Mentalität wie gegen Bayer an den Tag legt, sollte den Fans nicht angst und bange sein.