Emotionen pur Der große Saison-Rückblick: Welche Gladbach-Momente in Erinnerung bleiben
Der Jahreswechsel steht unmittelbar bevor, aktuell gönnen sich die Bundesliga-Kicker von Borussia Mönchengladbach eine kurze, aber willkommene Pause. Bereits am 2. Januar des neuen Jahres geht es für die Fohlen mit der ersten Trainingseinheit weiter.
Zuvor wollen wir jedoch auf die bisherige Gladbach-Spielzeit zurückblicken. 15 von 17 Hinrunden-Partien sind absolviert, Gerardo Seoane (46) und sein Team überwintern nach einer insgesamt ordentlichen ersten Saisonhälfte auf dem achten Tabellenplatz, haben sogar Tuchfühlung zu den Europapokal-Plätzen.
Borussia Mönchengladbach: Das waren die emotionalsten Momente
Im bisherigen Verlauf der Saison gab es dabei einige besonders emotionale Momente – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Wir wollen uns gemeinsam mit euch an sieben davon zurückerinnern.
1. Später Tiefschlag gegen Leverkusen: Es war alles angerichtet für ein echtes Fußball-Fest im Borussia-Park: Eröffnungsspiel, Flutlicht und als Gegner der Double-Sieger. Tatsächlich wurde die Partie gegen Leverkusen am Freitagabend (23. August 2024) dann auch zum absoluten Thriller – allerdings mit dem denkbar bittersten Ausgang für die Fohlen.
Nach 0:2-Rückstand kämpfte sich die Borussia zurück. Um dann tief in der Nachspielzeit durch einen äußerst strittigen Elfmeter doch noch den späten Nackenschlag zu kassieren. Besonders ärgerlich: Werkself-Star Florian Wirtz (21) war beim Elfer noch an Gladbach-Keeper Jonas Omlin (30) gescheitert, versenkte allerdings den Nachschuss zum 3:2-Endstand in den Maschen. Danach herrschten sowohl auf den Rängen als auch bei den Fohlen-Profis Schockstarre und Fassungslosigkeit pur. Rückblickend ohne Frage die bitterste Niederlage der bisherigen Saison.
2. Last-Minute-Treffer lässt Borussia-Park beben: Mehr als 90 Minuten lang servierten die Gladbacher und Gegner Union Berlin den Zuschauerinnen und Zuschauern im Borussia-Park an diesem Samstagnachmittag (28. September) eher zähe Fußball-Kost. Dann flankte der eingewechselte Robin Hack (26) in der sechsten Minute der Nachspielzeit auf den ebenfalls eingewechselten Tomas Cvancara (24) – und der Tscheche wuchtete die Kugel per Kopf zum 1:0 in die Maschen. Es war der goldene Treffer zum Sieg. Das Stadion explodierte, die Fohlen-Profis lagen sich in den Armen. Was für Emotionen!
Allerdings: Für Cvancara entpuppte sich sein erster Saisontreffer nicht als der erhoffte Befreiungsschlag. Vielmehr fristet der Tscheche mittlerweile wieder ein Reservisten-Dasein – und handelte sich zuletzt gegen Kiel (4:1 am 14. Dezember) auch noch eine dämliche Gelb-Rote Karte ein. Nun gilt er als heißer Kandidat für einen Winter-Abgang.
3. Denkwürdiger Wut-Ausbruch nach Auswärts-Pleite: Mit 1:2 vergeigte Borussia am 4. Oktober das Auswärtsspiel beim FC Augsburg. Danach platzte Sportboss Roland Virkus (58) mal so richtig der Kragen! „Ich bin wirklich maßlos enttäuscht von diesem Auftritt. Das war unser mit Abstand schlechtestes Spiel, und da fehlt mir auch jede Erklärung. So kann man nicht spielen“, polterte der Fohlen-Manager. Klare Worte!
Und die Ansage des Sport-Geschäftsführers schien Wirkung gehabt zu haben. Denn: Im Anschluss blieb Gladbach fünf Bundesliga-Partien am Stück ungeschlagen, schied allerdings im Pokal bei Top-Team Frankfurt aus. Virkus räumte kurz darauf ein, „entsprechend frustriert“ gewesen zu sein. Das allerdings war auch durchaus nachvollziehbar.
4. Ein Gladbacher wird Nationalspieler: Für jeden Bundesliga-Klub ist es eine Auszeichnung, wenn seine Akteure auch in der Nationalmannschaft ihres Landes am Ball sind. Im März 2019 war Mittelfeld-Stratege Kevin Stöger (31) bereits einmal für Österreich nominiert. Mit einem Einsatz klappte es seinerzeit aber noch nicht.
Fünf Jahre später darf sich Stöger nun offiziell Nationalspieler nennen. Ösi-Coach Ralf Rangnick (66) wechselte den Techniker am 6. September im Nations-League-Spiel in Slowenien (1:1) ein. Noch zwei weitere Einsätze kamen im Oktober und November hinzu. Das dürfte auch viele Fohlen-Fans gefreut haben – erstrahlt der Name Borussia Mönchengladbach somit nun auch international wieder in etwas hellerem Glanz.
5. Ein Gladbacher wird Nationalspieler, Kapitel zwei: Mit neun Toren und sechs Vorlagen in 17 Pflichtspielen ist Tim Kleindienst (29) bislang Gladbachs gefährlichster Angreifer. Am 11. Oktober 2024 stand er dann zwar nicht für die Borussia auf dem Platz, doch dennoch dürften sich viele Fohlen-Fans mit dem Super-Knipser gefreut haben: Beim Nations-League-Spiel in Bosnien-Herzegowina gab er sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft.
Der Gladbach-Stürmer war von Bundestrainer Julian Nagelsmann (38) direkt in die Startelf beordert worden. Zwar blieb Kleindienst bei seinem ersten DFB-Einsatz noch ohne Treffer, die Tor-Premiere folgte dann aber im dritten Anlauf: Im Rückspiel am 16. November netzte der Angreifer beim 7:0 doppelt, steht nach nun vier Länderspielen bei zwei Treffern.
6. Besondere Premiere für Youngster: Am 30. Oktober war es so weit: In seinem fünften Profi-Einsatz durfte Linksverteidiger Lukas Ullrich (20) erstmals von Beginn an für Borussia Mönchengladbach auflaufen. Die Pokal-Partie in Frankfurt ging 1:2 verloren, doch der Linksverteidiger zeigte eine gute Leistung.
Kurz darauf dann das emotionale Ullrich-Debüt vor heimischer Kulisse: Am 3. November durfte der Außenverteidiger gegen Werder Bremen (4:1) erneut beginnen. „Willkommen in der Startelf, jetzt auch im Borussia-Park“, rief Stadionsprecher Torsten Knippertz (54) über die Arena-Mikrofone. Wieder spielte Ullrich stark auf. Und geht im Duell mit dem zwischenzeitlich verletzten Luca Netz (21) nun als Favorit auf einen Stammplatz ins neue Jahr.
7. Der Fluch hat ein Ende: Mit einem 2:1 bei der TSG Hoffenheim verabschiedeten sich die Gladbacher in die Winterpause. Und es war ein ganz besonderer Sieg: Denn im 25. Anlauf gelang der Borussia endlich mal wieder der zweite Bundesliga-Sieg am Stück.
Entsprechend groß war die Erleichterung im Fohlen-Lager. Zuletzt waren den Gladbachern im März 2022 zwei Liga-Dreier am Stück gelungen. Erfreulich auch: Gladbach kletterte durch den Jahresabschluss-Erfolg auf den achten Platz, hat vor Wiederbeginn der Bundesliga (am 11. Januar, 18.30 Uhr gegen Bayern München) somit nur drei Punkte Rückstand auf Champions-League-Rang vier.
Sieben Momente, siebenmal große Emotionen. Die Gladbacher werden sicherlich alles daran setzen, dass im neuen Jahr noch einige magische und – vor allem – erfreuliche Augenblicke hinzukommen, an die sich die Fohlen-Fans noch lange erinnern werden.