„Wechsel hatte ja auch Gründe“ Darum ist Adi Hütter stolz auf den Cheftrainer-Job in Gladbach
Mönchengladbach. Seit dem 1. Juli 2021 ist Adi Hütter Cheftrainer bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Der 51-Jährige war für eine Ablöse von 7,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt in den Borussia-Park gewechselt. Sein Ausstiegsklausel-Abgang hatte bei den Hessen für einigen Gesprächsstoff gesorgt. Nun stellt Hütter klar: Eine neue Herausforderung am linken Niederrhein zu suchen, ist keine Wandervogel-Nummer gewesen.
„Wenn jemand über mich sagt: Nach drei Jahren geht der immer, dann sage ich: Man muss es erst einmal schaffen, drei Jahre lang bei einem Verein zu sein“, so Adi Hütter im Gespräch mit der „Westdeutschen Zeitung“ (12. November 2021).
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Gladbach-Trainer Adi Hütter: „Mein ganzes Umfeld war der Meinung, dass es der richtige Schritt ist“
Zu den Hintergründen rund um das Ende seiner erfolgreichen Ära in Frankfurt betont Hütter: „Alle Leute, die mich seinerzeit in Zürich nach Frankfurt geholt und mich dort in den drei Jahren begleitet haben, waren weg in Frankfurt. Fredi Bobic, Bruno Hübner, auch Aufsichtsrat Wolfgang Steubing, der für mich wichtig war. Und ich bin ja vertragstreu geblieben, hatte ja eine Ausstiegsklausel. Die wurde gezogen, und ich hatte hier in Mönchengladbach tolle Gespräche. Ich habe die Chance dann genutzt, noch einmal einen tollen Traditionsverein zu übernehmen. Mein ganzes Umfeld war der Meinung, dass es der richtige Schritt ist.“
In seiner bisherigen Trainer-Karriere hat Hütter diese Stationen vorzuweisen: RB Salzburg (Jugend), Altach, Gröding, erneut RB Salzburg, Youngs Boys Bern, Frankfurt und nun Gladbach.
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Hütter hat in Österreich und der Schweiz Meistertitel gefeiert, das Ziel deutsche Bundesliga sei immer ein Traum gewesen: „Ich bin jetzt 13 Jahre Profitrainer und musste einen harten Weg gehen, dass ich hier in Gladbach Trainer sein darf. In 13 Jahren bin ich ein einziges Mal entlassen worden, ganz am Anfang. Und ich weiß: Das ist Part of the Game. Das wissen doch alle. Ich mache mir überhaupt keine Gedanken darüber. Dafür bin ich schon zu lange dabei, habe über 550 Spiele als Trainer im Profifußball gemacht. Ich weiß, was ich kann. Ich weiß, dass du manchmal auch Glück brauchst.“
Hütter sagt weiter: „Nach Christian Streich und Julian Nagelsmann bin ich der Trainer in der Liga, der hier am längsten arbeitet. Und ich habe bei vielen anderen Vereinen in dieser Zeit schon drei verschiedenen Trainern die Hand gegeben.“
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Der Gladbach-Trainer verrät zudem: „Ich habe in der zweiten österreichischen Liga begonnen, aber eines können sie mir glauben: Auch dort fliegen sie raus, wenn sie fünf Mal nacheinander verlieren. Ich sag es gerne, weil ich stolz darauf bin: Ich hatte 400 Pflichtspiele als Trainer, bevor ich in der deutschen Bundesliga Trainer geworden bin. So ein Rüstzeug ist ein anderes im Vergleich mit einem, der gleich frisch in die Bundesliga kommt. Das ist brutal. Ich weiß, mit welchen Werkzeugen ich aus Krisen herauskommen kann. Dafür braucht man Erfahrung.“
Dass in Gladbach die Strukturen noch einmal anders sind als bei seinem vorherigen Arbeitgeber verheimlich Hütter nicht: „Eintracht Frankfurt war schon ein Traditionsverein, und Borussia Mönchengladbach ist auch einer. Hier ist einfach wunderschön, dass alles in einem ist, in Frankfurt etwa war der Nachwuchs räumlich ganz woanders gelegen. Du bekommst hier im Borussia-Park so richtig mit, was der Klub hergibt. Mir war der Verein immer schon sympathisch, diese Bescheidenheit, zugleich die Größe mit seiner ganzen Geschichte. Ich bin stolz, hier dabei zu sein.“
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Sportlich läuft in Gladbach für Hütter aber nach dem ersten Saisondrittel noch nicht alles rund. Die Fohlen liegen auf Rang neun in der Tabelle.
Hütter sagt der „WZ“: „Wir haben oft gesehen, dass wir gegen Topteams auch Top-Leistungen abrufen können. Aber wir sind noch schwankend, keine Frage, das gilt es, in den Griff zu bekommen. (...) Wir haben schon noch zwei Gesichter, die wir zu einem machen müssen. Wir sind noch launisch. Das hat aber sicher nichts mit Einstellung zu tun. Wir müssen bereit sein auch für dreckige Siege.“
(AM)