„Nie unser Bestreben, ihn abzugeben“ Virkus erklärt: Darum gab Gladbach Sommer doch noch frei
Innerhalb von zwölf Tagen wurde aus einem „Veto“ das „Go“. Yann Sommer (34) verlässt Borussia Mönchengladbach und schließt sich dem FC Bayern München an. Dabei sah es lange Zeit danach aus, als würde der Klub seinen Stammtorwart und Vize-Kapitän zumindest in der aktuellen Transferperiode nicht abgeben wollen.
Virkus: Yann Sommer hat sich „stets sauber und fair verhalten“
Vor weniger als zwei Wochen sprach Roland Virkus (56) sogar noch ein Machtwort. „Wir werden Yann Sommer nicht abgeben. Das haben wir den Bayern auch so mitgeteilt“, sagte der Sportdirektor am 7. Januar der „Rheinischen Post“.
Am Donnerstag (19. Januar) nun also doch der Wechsel von Borussia Mönchengladbach zum Rekordmeister. Im Interview auf der vereinseigenen Webseite verriet Virkus jetzt, dass er noch immer auf eine Vertragsverlängerung gehofft hatte.
„Es war nie unser Bestreben, ihn abzugeben, im Gegenteil: Wir wollten unbedingt mit ihm den im Sommer auslaufenden Vertrag verlängern“, so der Sportdirektor. „Und nur aufgrund der Tatsache, dass Yann ein so verdienter Spieler ist, haben auch wir als Verein überhaupt darüber nachgedacht, ihm diesen Schritt zu ermöglichen.“
„Ein Wechsel unseres Stammtorwarts war aber an bestimmte Bedingungen geknüpft, und es sah lange nicht danach aus, dass diese erfüllt werden könnten“, erklärt Virkus das Veto zu Jahresbeginn. „Doch wie es im Fußball eben manchmal läuft, ist in den letzten Tagen sehr viel Dynamik in die Angelegenheit gekommen.“
Anders als viele Profis, die heutzutage Wechsel zu anderen Klubs forcieren, indem sie öffentlich Druck machen oder sogar streiken, habe sich Sommer immer vorbildlich verhalten, lobt Virkus: „Ich möchte an dieser Stelle aber noch einmal ausdrücklich betonen, dass sich Yann in diesem ganzen Prozess stets sauber und fair verhalten hat.“
In den vergangenen Tagen haben die Bayern die Forderungen aus Gladbach erfüllt, sodass Borussia gleich einen Sommer-Nachfolger präsentieren konnte: Jonas Omlin (29) kommt vom HSC Montpellier, der in die großen Fußstapfen seines Landmannes treten muss.
„Natürlich hat Yann bei Borussia tiefe Spuren hinterlassen. Er geht als Vize-Kapitän und Borussias ausländischer Rekordspieler“, betont Virkus und zieht Parallelen zu Sommers eigener Anfangszeit. „Aber auch er ist damals auf einen Marc-André ter Stegen gefolgt. Wir trauen Jonas absolut zu, dass er eine ähnliche Entwicklung wie Yann nehmen kann.“
Außerdem deutete Virkus an, keine weiteren Veränderungen am Kader mehr vornehmen zu wollen: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Kader, den wir für den zweiten Teil der Saison zur Verfügung haben.“
Ob Omlin am Sonntag (22. Januar, 17.30 Uhr) beim Jahres-Auftakt gegen Bayer Leverkusen bereits im Tor stehen wird, ließ sich der Sportdirektor nicht entlocken, einen Ausblick auf die restlichen 19 Bundesligaspiele gab Virkus aber.
„Wir möchten gerne eine stabile Rückrunde spielen. Wenn man sich die Tabelle anschaut, kann man noch den einen oder anderen Platz klettern, sollte sich aber auch nach unten absichern“, so die Zielsetzung für die kommenden Monate.
Virkus weiter: „Für mich ist unser Abschneiden im Borussia-Park, aber auch der überragende Zuschauerschnitt ein weiterer Hinweis dafür, dass Verein und Fans nach einer komplizierten Phase wieder enger aneinander gerückt sind. Daran wollen wir weiter arbeiten, das ist uns extrem wichtig!“