EXKLUSIV-Interview mit Gladbach-Boss Stephan Schippers: So steht es wirklich um Borussia!
Insider behaupten, er sei hinter Präsident und Big Boss Rolf Königs (81) der mächtigste Entscheider in Gladbach: Finanz-Chef Stephan Schippers!
Der 55-Jährige ist der Herr der Zahlen im Borussia-Park und gilt als engster Vertrauter von Rolf Königs.
Stephan Schippers hat Borussia Mönchengladbach seit über zwei Dekaden auf seine Art geprägt, dabei nie das Rampenlicht gesucht, dennoch hat sein Wort am linken Niederrhein ein gehöriges Gewicht. Auch in der aktiven Fan-Szene.
Unsere Redaktion hat den Diplom-Kaufmann und gebürtigen Gladbacher zum Ausklang von 2022 in der schwarz-weiß-grünen Kommando-Zentrale besucht – und Schippers gewährt im exklusiven Interview einen klaren und offenen Einblick in den Borussia-Kosmus.
GladbachLIVE exklusiv: XXL-Interview mit Borussia-Macher Stephan Schippers
Herr Schippers, Sie sind seit über 23 Jahren Geschäftsführer und Finanz-Boss bei Borussia Mönchengladbach. Sie haben also schon einiges als Entscheider in diesem Klub erlebt. Durch die Borussia-Brille geschaut: Wie ordnen Sie das Jahr 2022 für den Verein ein?
Ein sicherlich durch vielerlei Faktoren geprägtes Jahr. Von den Ausläufen der Coronapandemie zum Ende der vergangenen Saison, zudem der Abgang von Max Eberl, die Amtsübernahme von Roland Virkus. Darüber hinaus haben wir einen neuen Trainer verpflichtet, wir haben die Geschäftsführung komplettiert mit Markus Aretz, gleichzeitig ist mit Stefan Stegemann ein neuer Vizepräsident ins Präsidium gekommen, der Aufsichtsrat hat mit Michael Hollmann einen neuen Vorsitzenden. Dazu die ganzen sportlichen Themen. Das ist schon ein anspruchsvolles Jahr gewesen. Leider werden wir auch im Rahmen des Jahres 2022 ein Minus haben.
Sie haben es angesprochen. Mit dem 31. Dezember 2022 endet auch das Geschäftsjahr für die Kapitalgesellschaft des Klubs, in der die Profiabteilung betrieben wird. In welchem Rahmen wird es erneut einen Fehlbetrag geben? Im Geschäftsjahr 2021 waren es 14,6 Millionen Euro, im Jahr zuvor 16,7 Millionen Euro.
Genaue Zahlen möchte ich momentan noch nicht nennen.
Wie lauten die wesentlichen Faktoren für den Fehlbetrag?
Das sind drei Faktoren: Zu Beginn das Jahres 2022 mussten wir aufgrund der Coronabedingungen bis April ohne große Zuschauermengen spielen. Zudem haben wir uns von Trainer Adi Hütter getrennt, wir sind in einer beiderseitigen Übereinkunft auseinandergegangen. Ihnen ist auch bekannt, dass wir für den Trainer eine Ablöse bezahlt haben. Was bedeutet, dass es einen Restbuchwert gab, diesen mussten wir abschreiben. Etwas, was wir zuvor hier bei Borussia Mönchengladbach noch nie machen mussten. Und am Ende des Jahres hat die Bundesliga-Hinserie nach 15 Spieltagen geendet. Was bedeutet, dass uns zwei Spieltage in den Zahlen des Jahres 2022 fehlen. Allein das sind 6,5 Millionen Euro, die wir weniger umgesetzt haben. Das Geld ist aber nicht weg, das werden wir in 2023 umsetzen und notieren. Das sind die drei Faktoren, die unser Geschäftsjahr 2022 geprägt haben.
Das heißt, der Fehlbetrag dürfte erneut ein zweistelliger Millionenbetrag sein?
Ja.
Das Eigenkapital des Klubs dürfte somit ebenfalls weiter abnehmen. 2021 betrug es 72 Millionen Euro, 2019 waren es noch 103 Millionen.
Ja, mit einem negativen Ergebnis reduziert sich auch das Eigenkapital entsprechend.
Borussia hat in 2021 und 2020 insgesamt 100 Millionen Euro weniger an Erträgen erzielt. 70 Millionen konnten nach Ihren Angaben eingespart werden, der Verlust betrug 30 Millionen Euro. Um wie viele Jahre hat die Coronakrise den Verein zurückgeworfen?
Man sollte das nicht nur auf Borussia Mönchengladbach fokussieren. Corona hat ja nicht nur den Fußball, den einzelnen Verein, sondern die ganze Gesellschaft in einem gewissen Maße ausgebremst. Es sind zahlreiche Dinge zum Stillstand gekommen. Deshalb ist es auch wichtig, dass wir wieder zu einer Normalität zurückkehren. Ich hoffe, dass wir im Laufe der Saison 2022/2023 nicht mehr von Ausläufern der Coronapandemie tangiert sein werden, momentan deuten auch alle Zeichen darauf hin. Es hat sich an die Coronapandemie allerdings auch noch der schreckliche Krieg in der Ukraine gereiht. Der hat ebenfalls nicht nur Auswirkungen auf den Verein gehabt, auch auf die Partner von Borussia Mönchengladbach wirken sich Energiekrise und Ressourcen-Knappheit aus. Wir sind von Krise zu Krise gegangen, und zwar wir als Gesellschaft, in Summe. Und das sind beachtliche Faktoren. Man muss aber auch ein Kompliment an die Gesellschaft und die Politik machen. Man bemüht sich, das Bestmögliche aus dieser Situation, mit diesen Rahmenbedingungen, herauszuholen.
Was ist das Ziel?
Ziel muss sein, im Jahr 2023 als Borussia Mönchengladbach wieder schwarze Zahlen zu schreiben.
Also lässt sich inzwischen nicht mehr sagen, das hat uns drei, vier oder fünf Jahre gekostet?
Nein, das lässt sich aus meiner Sicht nicht so fixieren. Wir hatten zu Beginn der Coronakrise einen Umsatz von 213 Millionen Euro, wir hatten ein Eigenkapital von 103 Millionen, wir waren sportlich auf einem guten Weg. Dann hatten wir plötzlich einen Schlag zu verdauen. 50 Millionen Euro weniger pro Jahr bei laufender Fahrt– das ist schon etwas.
Sie haben als Klub 70 Millionen Euro in zwei Geschäftsjahren eingespart. Das ist eine beachtliche Summe. Wie hat dieses Sparen konkret ausgesehen?
Wir haben in allen Bereichen den Gürtel massiv enger geschnallt. Sei es bei Verlängerungen von Spielerverträgen, so dass wir heute bei dem einen oder anderen Spieler weniger zahlen als noch vor der Krise. Wir haben mit den Sponsoren gesprochen, mit den Dauerkarten- und Tageskarten-Kunden. Die Fans haben uns mitgetragen, sie haben uns geholfen. Sie haben zu Beginn der Pandemie auf Rückzahlungen von Karten verzichtet. Wir haben Investitionsprojekte, wie beispielsweise das Profihaus, nach hinten geschoben. Es hat alle Bereiche getroffen.
Borussia hat vor der Pandemie einige Hebel in Bewegung gesetzt, um auch auf dem asiatischen Markt, vor allem in China, expandieren zu können. Haben Sie trotz des erforderlichen Sparkurses das Borussia-Büro in Shanghai halten können?
In Shanghai ist die Vermarktung momentan durch die Coronasituation schwieriger geworden. Wir schreiben in diesem Bereich positive Zahlen, daher können wir dieses Büro aufrechterhalten. Nur wir müssen schauen, wie sich die Dinge in China weiterentwickeln.
Herr Schippers, stimmt Ihr in der Vergangenheit oft zitierter Satz „Borussia ist nicht reich, aber gesund“ noch?
Ja!
Wie ordnen Sie inzwischen, mit etwas Distanz zu den Ereignissen, das Aus von Max Eberl am 28. Januar 2022 als Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach ein?
Das sollte jetzt kein Thema mehr sein. Max Eberl hat sich entschieden, seinen Weg so zu gehen. Er hat vieles Gutes bei Borussia Mönchengladbach gemacht. Ob als Spieler, Jugend- oder Sportdirektor. Wir haben mit Roland Virkus einen neuen Sportdirektor – und jetzt muss man sagen, dass der Blick nach vorne geht. Und nicht nach hinten. Wir wünschen Max Eberl viel Erfolg.
Das Verhältnis zwischen Eberl und Borussia wirkt auf Außenstehende inzwischen als belastet. Oder ist das ein falscher Eindruck?
Falscher Eindruck!
Stimmen die kolportierten acht Millionen Euro, die Borussia in Summe als Ablöse für Max Eberl von RB Leipzig bekommen soll?
Kein Kommentar!
Borussia droht, mit Spielern wie Ramy Bensebaini, Marcus Thuram oder Yann Sommer, zum 30. Juni 2023 einiges an Tafelsilber ablösefrei abhanden zu kommen. Was würde das wirtschaftlich für den Klub bedeuten?
Es ist nie schön, wenn werthaltige Spieler den Klub ablösefrei verlassen. Es gilt, im nächsten Sommer den Turnaround zu schaffen. Und da sind wir auf einem guten Weg. Wir haben mit Alassane Plea und Jonas Hofmann verlängern können. Und es werden auch noch andere Spieler folgen, so viel kann ich an dieser Stelle schon mal sagen. Natürlich ist es schade, wenn es einen Ramy Bensebaini oder Marcus Thuram betrifft, wenn ein Spieler mit solch einer Qualität ablösefrei geht. Dann ist es für den Verein immer schwer, diese Qualität gleichwertig zu ersetzen, ohne die entsprechenden Mittel zu haben.
Die Botschaft ist, wenn ich Sie nun richtig interpretiere, dass dieses Ablösefrei-Szenario nicht gut für Borussia ist, aber der Klub wird auch das verkraften können?
Ja!
Dass es aktuell, neben Thuram, Bensebaini und Sommer, eine wahre Flut von auslaufenden Verträgen bei Borussia gibt – sind da Management-Fehler in der Vergangenheit passiert?
Nein, Sie müssen beachten, dass mit der Coronapandemie ein anderer Markt entstanden ist. Ein Markt, der weniger stark ist. Manch ein Spieler konnte nicht mehr zu den Konditionen wechseln, auch gehaltlicher Natur, wie es vor der Pandemie der Fall gewesen wäre. Und deswegen überlegt sich der eine oder andere Spieler, seinen Vertrag auslaufen zu lassen. Es ist zu einem anderen Verhalten im Profifußball gekommen. Und, ohne Namen zu nennen, als bei uns die Gretchenfrage ‚verlängern oder gehst du?‘ aufgekommen ist, genau in diese Phase ist Corona gekommen. Und das führt, nicht nur in Gladbach, genau zu dieser Situation.
Sie sprechen es an, dass das Szenario „ablösefrei“ auch zahlreiche weitere Klubs in Sachen Kaderplanung beschäftigt. Ein Phänomen, welches aus Ihrer Sicht in Zukunft den internationalen Transfermarkt noch mehr beeinflussen wird?
Ja, das kann gut sein. Wir werden auch Spieler sehen, die im Sommer vielleicht keinen Verein haben und dann einen suchen. Das wird genauso passieren. Trotzdem: Für die Top-Spieler, für die Top-Talente, wird es immer einen Markt geben.
Durchdekliniert bedeuten Ihre Aussagen, dass das Szenario „ablösefrei“ nicht nur zum Nachteil für Borussia beispielsweise im Sommer 2023 sein muss, sondern es genauso Spieler gibt, die ihrem aktuellen Arbeitgeber womöglich mitteilen, dass sie ablösefrei gehen möchten und stattdessen dann Borussia Mönchengladbach interessanter finden.
Die Antwort darauf haben Sie gerade selbst geben.
Anderes Thema: Borussia hat in den vergangenen Jahren nachhaltig in die Infrastruktur investiert. Jüngst ist der neue Fitness- und Athletikbereich, das „Performance Center“, entstanden. Gibt es noch weitere Pläne, die Sie trotz der Auswirkungen der Coronakrise in naher Zukunft realisieren möchten?
Wir haben in den vergangenen Jahren einiges in nachhaltige Projekte wie Wärme-Rückgewinnung, Blockheizkraftwerk, in Wasserzisternen oder Brunnen investiert. Wir haben gesagt, dass wir mit den uns zur Verfügung stehenden Energien und Ressourcen sehr vorsichtig und gewissenhaft umgehen. Wir streben an, im Frühjahr 2023 im Thema Nachhaltigkeit zertifiziert zu werden. Als dann bislang zweiter Klub in der Bundesliga. Und natürlich haben wir investiert, wie in das Performance Center. Wir haben damit nicht nur die Trainingsmöglichkeiten für die Profis verbessern können, sondern auch gleichzeitig für die Jugend. Und natürlich haben wir weitere Projekte im Kopf, wie das Profihaus. Aber dafür muss Borussia erst wieder schwarze Zahlen schreiben, um sich so etwas leisten zu können.
Wie ist der Stand bei den Stadionkrediten? Wann hat der Klub sein eigenes Stadion komplett abbezahlt?
Ende des Jahrzehnts, 2029, ist das Stadion abbezahlt. Wir haben noch um die 32 Millionen Euro Verbindlichkeiten auf das Stadion.
Und der Neubau „8 Grad“, mit Hotel, hochmodernem Museum, Rehazentrum und Arztpraxen?
Der Bau hat 34 Millionen Euro gekostet. Wir haben selbst 13 Millionen Euro aus dem Cashflow genommen, haben dazu 21 Millionen aufgenommen, da sind wir noch bei einer Größenordnung von rund 17 Millionen Euro auf der Uhr. Wir haben auch während der Coronaphase unsere Darlehen immer sauber zurückgezahlt.
Borussia hat in 2022 im Präsidium mit Stefan Stegemann einen neuen Vizepräsidenten hinzubekommen. Stichwort Verjüngung: Sind weitere Veränderungen an der Vereinsspitze geplant?
Wir verjüngen nicht des Verjüngens wegen. Das ist ein fließender Prozess. Es wird immer Veränderungen geben.
Blicken wir auf das Team Sport: Wird es demnächst neben Manager Roland Virkus noch einen weiteren Protagonisten geben, der sich um die sportlichen Belange im Lizenzspielerbereich kümmert?
Wenn etwas geplant wäre, würde ich mich jetzt nicht dazu äußern. Auf der anderen Seite hat Roland Virkus mit Steffen Korell und Mirko Sandmöller gute und verlässliche Kollegen. Und das reflektiert sich auch im Präsidium mit Hans Meyer und Rainer Bonhof. Da ist reichlich und richtig gute Fußballkompetenz vorhanden.
Kritiker werfen Ihnen und Ihren Mitstreitern vor, dass Sie Millionen verschenken würden, da der Klub den Stadionnamen bislang nicht vermarktet hat. Was sagen Sie dazu? Bleibt es beim Stadionnamen Borussia-Park?
Der Name Borussia-Park steht nicht nur für das Stadion, sondern das gesamte Areal. Das Namensrecht eines Stadions ist ein sehr sensibles Thema, da es in die Identität des Vereins eingreift. Wir können heute nicht ausschließen, dass es demnächst mal irgendeinen Namenszusatz geben wird. Aber der Borussia-Park, der wird immer der Borussia-Park bleiben. Das ist die Heimat unseres Vereins und die Heimat unserer Fans. Und man sieht ja, wie dieses Stadion angenommen wird. Und das für einen schnellen Vermarktungserfolg hinzugeben – das entspricht nicht der Philosophie von Gladbach.
Borussia ist als Bundeligist für die Region nicht nur sportlich, sondern auch in sozialer Hinsicht, mit der Borussia-Stiftung, eine Art Leuchtturm. Was können Sie unseren Lesern zu den Aktivitäten sagen?
Die Borussia-Stiftung, gegründet im Jahr 2010, hat bis heute in einer Größenordnung von rund 1,4 Millionen Euro in die Region investiert. In dem Sinne, dass wir über Jugend, Sport und Nachhaltigkeit nachgedacht und Projekte nie zu Ende finanziert, sondern anfinanziert haben. Und zugleich die öffentliche Wirkung genutzt haben, um weitere Sponsoren für dieses Projekt zu gewinnen. Das ist die eine Sache. Im letzten Jahr, gerade mit dem Ukraine-Krieg, ist viel passiert. Überall. In Deutschland, in Europa. Wir haben mit der ukrainischen Nationalmannschaft ein Spiel im Borussia-Park gemacht, an dessen Ende es uns gelungen ist, 150.000 Euro zur Verfügung zu stellen. In Kooperation mit dem TV-Sender ‚ProSieben‘ sind rund 700.000 Euro für die Menschen in der Ukraine zusammengekommen. Wir kaufen Medikamente und medizinische Ausrüstung, um das schlimme Leid vor Ort lindern zu können.
Was geschieht mit den Einnahmen aus dem Legendenspiel, das jüngst im Borussia-Park stattgefunden hat? Rund 25.000 Fans waren gekommen.
Die Eintrittsgelder werden, nach Abzug der Kosten, an fünf verschiedene Organisationen in der Stadt Mönchengladbach verteilt. Es ist gerade in dieser sehr schwierigen Zeit wichtig, auch auf andere zu achten. Wir wollen, wenn wir es können, etwas zurückzahlen an die Menschen hier in der Region.
Wie sollte sich Borussia strategisch, aus Ihrer Sicht, für die Zukunft aufstellen? Alles wie bislang? Oder über einen Investor, oder strategische Partnerschaften, nach dem Vorbild von Bayern München, oder einen Börsengang nachdenken? Sind das Tabu-Themen für Sie? Und stehen Sie unverändert zur 50-Plus-Eins-Regel?
Um Ihre letzte Frage zuerst zu beantworten: Wir stehen unverändert zur 50-Plus-Eins-Regel, weil wir davon ausgehen, dass das der Anker unseres Fußballs ist. So, wie wir ihn alle lieben. Deswegen halten wir es für richtig, dies nachhaltig weiter zu fundamentieren innerhalb unserer Statuten. Auf der anderen Seite darf es nie Tabu-Themen geben. Man muss immer die Augen offenhalten. Für den Zeitpunkt X, wenn er dann gekommen ist. Nur in der jetzigen Phase, in der wir zum dritten Mal in Folge keine positiven Zahlen schreiben, ist nicht der richtige Zeitpunkt vorhanden, um diesbezüglich Schritte zu machen.
Sie würden zum passenden Zeitpunkt dann auch den Schritt vor die Mitglieder gehen?
Ja, klar. Wir sind ein Mitgliederverein. Und diese müssen das, was wir machen würden, ja auch mittragen. Einer logischen, nachvollziehbaren Entscheidung, würde sich sicherlich kein Mitglied entziehen. Nur dafür ist im Moment wirklich nicht der Zeitpunkt gekommen.
Herr Schippers, Sie sind seit 2010 auch im Aufsichtsrat der Deutschen Fußball Liga tätig. Was sagen Sie zum jüngsten DFL-Beben um Donata Hopfen, die ihr Amt als Geschäftsführerin niederlegt hat?
Ich glaube, dass der Schritt richtig und wichtig gewesen ist. Wir müssen nun schauen, dass die Kollegen Leki und Hellmann die Unterstützung aller 36 Klubs erfahren, um die Geschäfte der Liga, gerade bei den anstehenden Themen, bestmöglich zu bewältigen.
Sehen Sie hier den Instagram-Account von GladbachLIVE:
Das Kartellamt sitzt der DFL mit Blick auf die Ausnahmeregelungen für Wolfsburg, Hoffenheim und Leverkusen in Sachen 50-Plus-Eins-Regel im Nacken. Diese Regelungen sollen nicht wettbewerbskonform sein. Was kommt da auf die DFL zu?
Es ist gut, dass Oliver Leki jetzt kommissarisch DFL-Geschäftsführer ist, er betreut maßgeblich die Kommunikation mit dem Kartellamt, was das Thema 50-Plus-Eins angeht. Da bin ich der guten Hoffnung, dass wir eine gute und tragfähige Lösung im Sinne der Bundesliga finden werden.
Das würde bedeuten, auch im Sinne der genannten Klubs?
Ja, die gehören zur Bundesliga dazu.
Abschließend: Die Weltmeisterschaft in Katar ist eher positiv oder negativ für die Marke deutsche Bundesliga gewesen?
Da muss man ausholen: Bei der Vergabe vor zwölf Jahren, da hätte die Kritik viel lauter und größer sein müssen. Um die Frage zu beantworten: Die WM in Katar kann nicht gut für die deutsche Bundesliga gewesen sein, denn wir Deutschen sind zu einem Zeitpunkt aus dem Turnier ausgeschieden, den wir so nicht wirklich für möglich gehalten hätten. Dieses Aus in der Vorrunde ist keine Visitenkarte, die du gerne im internationalen Fußball hinterlässt. Aus Borussia-Sicht ist zumindest die Tatsache, dass mit Marcus Thuram ein Spieler unseres Klubs im WM-Finale gestanden hat, ein positiver Aspekt.