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Karriere stockt seit dem Abgang Ex-Juwel wünscht sich Zeiten wie in Gladbach zurück

Denis Zakaria (l.), Michael Cuisance (M.) und Thorgan Hazard stehen nach dem Bundesliga-Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen den VfB Stuttgart am 19. September 2017 in schwarz-weißen Gladbach-Trikots vor der Fankurve.

Michael Cuisance (M.) spielte von 2017 bis 2019 bei Borussia Mönchengladbach. Auf dem Foto, aufgenommen am 19. September 2017, steht er zwischen Denis Zakaria (l.) und Thorgan Hazard (r.).

Vom einstigen Überflieger zum doppelten Absteiger.

In seinem ersten Jahr bei Borussia Mönchengladbach überzeugte Michael Cuisance (23) auf ganzer Linie. Mit gerade einmal 18 Jahren wurde er vom damaligen Trainer Dieter Hecking (58) ins kalte Bundesliga-Wasser geworfen und machte in seiner ersten Saison gleich 26 Pflichtspiele.

Cuisance wurde von den Fans zum Spieler der Saison gewählt und obwohl er im zweiten Jahr lediglich 13-mal zum Einsatz kam, sollte auch unter Marco Rose (46) zu den Jungprofis gehören, die die neue Gladbacher Zukunft prägen sollten.

Der Franzose selbst aber sah sich zu Höherem berufen und forcierte einen Wechsel zum FC Bayern München. Trotz einiger Titel kam die so vielversprechend gestartete Karriere dort aber nie so recht in Gang.

Ex-Gladbach-Profi Cuisance will Karriere wieder in Gang bringen

In einem Interview mit der französischen Sport-Tageszeitung „L'Équipe“ sprach der zentrale Mittelfeldspieler über seine bisherige Karriere und seine Pläne für die Zukunft.

„Ich habe sehr früh angefangen. Das kam unerwartet. Als mich Mönchengladbach mit 18 Jahren entdeckte, konnte sich niemand vorstellen, dass ich so schnell bei den Profis anfangen würde“, so Cuisance.

„In den folgenden Spielzeiten habe ich viel gelernt, sowohl in den Höhen als auch in den Tiefen. Heute bin ich besser gewappnet“, fuhr er fort. „Ich bin heute mental stark. Ich habe schöne Dinge erlebt, aber auch schwierige, bei denen manche aufgegeben hätten, wie mein Jahr in Marseille.“

Da er sich in München nicht durchsetzen konnte, ließ sich der Franzose 2020 in seine Heimat zu Olympique Marseille verleihen. Doch auch dort bekam er keinen wirklichen Fuß auf den Boden.

„Ich habe viel Kritik einstecken müssen. Ich habe diese Zeit nicht gut überstanden“, sagte er im Rückblick auf die Corona-Zeit. „Okay, ich war nicht auf meinem besten Niveau, aber es war ein hartes Jahr für alle.“

Das Kapitel FC Bayern beendete Cuisance im Januar 2022, für 2,3 Millionen Euro wechselte er in die italienische Serie A zum abstiegsbedrohten FC Venedig. Am Ende der Saison stand der Gang in die Serie B.

„Als ich in Venedig unterschrieb, haben wir vereinbart, dass man mir im Falle eines Abstiegs eine Hintertür offenlassen würde“, verriet er nun. „Aber ich bin nicht gewechselt, weil die Angebote, die kamen, mich nicht überzeugt haben. Ich habe eine Frau und ein Kind und wollte nicht irgendwohin ziehen.“

In der abgelaufenen Rückrunde verließ er Venedig per Leihe und spielte bei Sampdoria Genua zurück in die erste Liga, nur um auch mit diesem Klub abzusteigen. Aktuell ist er zurück in Venedig, das den direkten Wiederaufstieg verpasst hat. Seine Zukunft sieht Cuisance nun aber woanders.

„Heute habe ich Lust, zu gehen – und der Verein ist einverstanden. Ich warte nur auf das richtige Projekt“, so der noch immer erst 23-Jährige. „Ich würde gerne wieder einen Verein aus der ersten Liga finden, bei dem ich arbeiten kann.“

Seine großen Ziele hat er übrigens noch nicht abgeschrieben: „Ich möchte in meiner Karriere wieder die Champions League gewinnen.“ Zwar war er Teil des Bayern-Teams, das in der Saison 2019/20 das Triple gewinnen konnte, in der Königsklasse kam er allerdings überhaupt nicht zum Einsatz.

„Ich habe mit dem FC Bayern viele Titel gewonnen, aber ich war nicht der Hauptakteur“, gibt auch er selbst zu. „Ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass ich die Champions League gewonnen habe, auch wenn ich Teil der Mannschaft war.“

Mit einer Aussage überrascht Cuisance im Interview. Er wolle „wieder eine Erfahrung machen, wie ich sie in meinem ersten Jahr in Mönchengladbach gemacht habe. Mir keine Fragen zu stellen, um befreit zu spielen.“

Auch wenn er also nach nur zwei Jahren am Niederrhein den schnellen Weg nach ganz oben suchte, scheint Cuisance mit einem positiven Gefühl auf seine Gladbach-Zeit zurückzuschauen.