Aktuell Borussias größte Baustelle?
Seoane und Virkus im Anpack-Modus: Das gefällt dem Duo gar nicht
Vor einem halben Jahr sah die Situation für Roland Virkus (56) noch anders aus!
Am 13. Mai 2023 reiste der Manager von Borussia Mönchengladbach mit dem Team nach Dortmund – und schnell rückte das Sportliche in den Hintergrund. Während der Partie, die die Fohlen mit 2:5 verloren, kamen erste Gerüchte auf, dass Daniel Farke (47) Gladbach nach der Saison schon wieder verlassen muss.
Borussia Mönchengladbach: Problem jetzt nach weit vorn auf der Agenda
Ein wackelnder Trainer und der Offenbarungseid einer Leistung im Signal-Iduna-Park – diese Kombination gab es am Samstag (25. November) bei den Fohlen nicht.
Stattdessen zeigte Gladbach in den ersten 28 Minuten erstmals unter Farke-Nachfolger Gerardo Seoane (45), dass die neue Borussia in der Lage ist, auch Champions-League-Teilnehmer zu ärgern.
Denn: Nach knapp einer halben Stunde führten die Fohlen beim BVB. Dann passierte aber das, was in dieser Saison schon häufig passiert ist. Gladbach belohnte sich nicht für eine zeitweise gute Leistung und gab die Führung wieder aus der Hand.
Binnen 17 Minuten machte der BVB aus einem 0:2-Rückstand eine 3:2-Führung und machte in der Nachspielzeit mit dem Treffer zum 4:2-Endstand noch den Deckel drauf.
Virkus reagierte nach der Partie deutlich. „Es ist ärgerlich. Dortmund darf das Spiel nicht gewinnen, das sage ich ganz ehrlich“, so der 56-Jährige der „Rheinischen Post“.
Der Fohlen-Manager bemängelte, dass nach der 2:0-Führung die Abgeklärtheit gefehlt habe: „Leider werden wir gerade bitter bestraft für diese Phasen. Wir sollten es hinkriegen, mehr Ballbesitz zu haben, ruhiger zu sein und es auch herunterzuspielen.“
Trotz allem Ärger über die verlorene Partie zeigte Virkus sich optimistisch: „Aber ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen. Momentan lernen wir anhand dieser Fehler.“
Er setzte die Leistung in den Kontext der Entwicklung – sicherlich auch im Vergleich zum vorherigen Auswärtsspiel in Dortmund. Da gelang es Gladbach nur den Rückstand zu verkürzen, weil der BVB in der Schlussphase nachlässig wurde. Das Virkus-Fazit: Borussia habe einen „Riesenschritt nach vorne“ gemacht.
Genauso wie der Manager haderte auch Coach Gerardo Seoane mit der leichtfertig verspielten Führung. Bei der Pressekonferenz nach der Partie stellte er diese Borussia-Baustelle in den Fokus.
„Der eine oder andere Spieler wollte etwas zu viel“, sagte der Schweizer. „Nach dem 1:2 hatte ich den Eindruck, dass der Stecker etwas gezogen war. Da ist der Punkt, bei dem es darauf ankommt, wie man reagiert nach einem Gegentor oder einem Fehler“.
Es war bereits das fünfte Mal, dass Borussia in dieser Saison einen Vorsprung nicht über die Zeit bekommen hatte. Seoane kündigte an, das zum Thema machen zu wollen.
„Es gibt einige Punkte, die es anzusprechen gilt. Wenn du 2:0 führst – es ist das x-te Mal in dieser Saison, dass uns nicht gelingt, diesen Vorsprung länger zu halten“, erklärt Seoane und fügt hinzu: „Das ist der Punkt, an dem wir uns unbedingt verbessern müssen.“
So schmerzhaft die Pleite bei der ungeliebten Namenscousine aus Dortmund am 12. Bundesliga-Spieltag für die Fans war, sie dürfte beruhigen, dass Seoane und Virkus die Baustelle „Führungen nicht über die Zeit bringen“ nun knallhart anpacken wollen.