Heidenheim-Fans sauer nach Wechsel Aber Ex-Coach Schmidt verteidigt Kleindienst: „Bitte überlegt!“
Er ist Borussias große Sturm-Hoffnung! Tim Kleindienst (28) soll in der neuen Saison für die Fohlen-Tore sorgen. Der Angreifer, der für etwa sieben Millionen Euro Ablöse vom 1. FC Heidenheim an den Niederrhein kam und bis 2028 unterschrieb, will gemeinsam mit seinen neuen Kollegen dafür sorgen, dass es künftig besser läuft als in der völlig verkorksten Spielzeit 2023/24.
Der Stürmer selbst hat schon mal ordentlich Bock auf die neue Herausforderung. „Ich freue mich wahnsinnig auf die gemeinsame Zeit. Ich hoffe, dass ich helfen kann, dass Borussia in der nächsten Saison wieder angreifen kann“, hatte Kleindienst bei seiner Vorstellung am 21. Juni 2024 gesagt.
Gladbach: FCH-Coach Schmidt verteidigt Kleindienst-Wechsel
Natürlich hatte Kleindiensts Abgang bei den Heidenheimer Anhängerinnen und Anhängern nicht unbedingt für Jubelstürme gesorgt. Im Gegenteil: Viele Fans des Bundesliga-Aufsteigers, der auch dank zwölf Treffern und fünf Vorlagen des Angreifers letztlich souverän den Klassenerhalt im Oberhaus gepackt hatte, waren sauer über den Wechsel.
Nun allerdings bekommt Kleindienst Rückendeckung für seine Entscheidung – und zwar ausgerechnet von seinem Ex-Coach: Frank Schmidt (50).
Schmidt, der seit fast 17 Jahren in Heidenheim an der Seitenlinie steht und die Ost-Badener zum ersten Bundesliga-Aufstieg der Klub-Historie geführt hatte, richtete sich beim Trainingsauftakt des FCH am Montag (1. Juli) an alle Nörgler und Kritiker. „Ich möchte jedem zurufen: Bitte überlegt, was Tim hier geleistet hat“, betonte Schmidt.
Der Heidenheim-Trainer weiter: „Viele denken, dass der 1. FC Heidenheim die Endbaustufe ist – wie bei einem Auto. Das ist nicht so. Es gibt noch andere Vereine. Er wird 29 Jahre alt. Wenn er durch die vertragliche Situation die Möglichkeit hat, einen neuen Schritt zu gehen, dann muss man das akzeptieren. Jeder Fan sollte sich vergegenwärtigen, dass wir ohne den Tim nicht dort wären, wo wir heute sind.“
Natürlich hätte Schmidt den Knipser gern weiter in den eigenen Reihen gehabt, daraus machte der FCH-Coach keinen Hehl: „Ich hätte mir gewünscht, dass er bleibt. Das habe ich ihm auch gesagt. Aber ich kann es total nachvollziehen, wenn er für sich einen neuen Schritt identifiziert. Ich bin sehr dankbar für die Zeit“, sagte Schmidt. Unter dem Kult-Trainer hatte Kleindienst – unterbrochen von Stationen beim SC Freiburg und KAA Gent – letztlich 171 Pflichtspiele im Heidenheim-Dress bestritten, dabei 83 Tore und 22 Vorlagen geliefert.
In der neuen Saison stürmt Kleindienst nun für Borussia Mönchengladbach. Doch der Angreifer zeigte vor Beginn seines neuen Abenteuers noch echte Größe: So schaute Kleindienst am Montag beim Trainingsauftakt seiner alten Kollegen vorbei, verabschiedete sich persönlich von seinen Mitspielern und dem Heidenheimer Trainer-Team.
Ob die Liaison zwischen Kleindienst und den Fohlen zur Erfolgsgeschichte wird, bleibt abzuwarten. Der Neu-Stürmer will sich jedenfalls ordentlich reinhauen: „Es ist für mich persönlich eine große Chance, in einem so großen Klub spielen zu dürfen“, betonte Kleindienst.