Traditionsverein mit Sparmaßnahmen Nächster Wechsel steht an: Ex-Gladbacher vor dem Aus
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Sonnenschein am Borussia-Park: Marcus Thuram (l.) und Michael Cuisance (r.) waren am 24. Juli 2019 bestens gelaunt.
Copyright: imago images / Jan Huebner
Die wilde Karriere will wohl nicht zur Ruhe kommen – und das, obwohl er diese bei seiner jetzigen Station endlich finden wollte.
In Sachen Transfers ist bei Borussia Mönchengladbach eine Art ungewohnte Entspannung eingetreten. Im vergangenen Sommer erledigte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) seine Pflichtaufgaben früh, zog drei echte Verstärkungen an Land. Nur ein Vertrag läuft zum Saisonende aus, der von Routinier-Torwart Tobias Sippel (36). Es herrscht Planbarkeit in der Spieler-Politik – das kann dieses Ex-Fohlen von seinem Verein derzeit nicht behaupten.
Wechsel brachte Gladbach Millionen-Summe – Ex-Fohlen vor Abschied
Wie der „Kicker“ berichtet, plant Hertha BSC einen Umbruch des Kaders im Sommer. Die Alte Dame steht finanziell wackelig da, muss im Bereich der Lizenzspieler zu Sparmaßnahmen greifen, der Profi-Etat solle „drastisch“ gekürzt werden.
Dazu gehören wohl auch die Verabschiedungen von einigen Spielern. So steht neben dem umworbenen Ibrahim Maza (19), der Hertha eine beträchtliche Ablöse einbringen könnte, auch Michael Cuisance (25) auf der Liste der Abgangs-Kandidaten!
Der Mittelfeldspieler galt eins als großes Talent in der Bundesliga, machte bei Borussia Mönchengladbach seine ersten Schritte als Profi. Die Fohlen holten den Franzosen 2017 für 250.000 Euro von der U19 der AS Nancy. Eine Investition, die sich üppig auszahlen sollte.
Nach zwei Jahren und 39 Spielen für Gladbach wechselte Cuisance für acht Millionen Euro zum FC Bayern München. Doch beim Rekordmeister wollte es einfach nicht klappen mit dem endgültigen Durchbruch. Es folgte eine Leihe zu Olympique Marseille, dann der Verkauf zum FC Venedig (Ablöse: 2,3 Millionen Euro).
Nach Leih-Stationen bei Sampdoria Genua und dem VfL Osnabrück wollte Cuisance endlich Ruhe und Beständigkeit in seine Karriere bringen – das sollte bei der Hertha aus Berlin klappen. In den vergangenen Jahren sind das allerdings nicht unbedingt die Werte, die sich der Hauptstadtklub auf die Fahne schreiben durfte.
Das zeigt sich abermals an der jüngsten Entwicklung in Sachen Abgänge. Auch Identifikationsfigur Fabian Reese (27) soll den Verein wohl verlassen, um Geld in die klammen Kassen zu spülen. Sportlich hat der Zweitligist eher mit dem Abstiegskampf zu kämpfen, als mit einem Blick in Richtung Oberhaus zu schielen.
Für Cuisance persönlich verlief die Saison hingegen relativ zufriedenstellend. In 24 Spielen stand der Ex-Gladbacher 22-Mal in der Startelf, erzielte sieben Tore und sammelte vier Assists.
Dennoch stehen die Zeichen auf Abschied. Der Champions-League-Sieger von 2020 (mit dem FC Bayern München) wird voraussichtlich einen weiteren Anlauf an anderer Stelle nehmen müssen, um endlich etwas Ruhe in die Karriere zu bringen – vielleicht klappt es ja dieses Mal.