Transfer im Sommer Gladbach-Abgang mit bitteren Folgen – es geht um Millionen
Bei den Deals von Yann Sommer (34) und Denis Zakaria (26) hat es Borussia vorgemacht.
Großer Jubel im Dezember 2020 in Madrid – trotz einer 0:2-Niederlage bei Real sprangen die Spieler von Borussia Mönchengladbach jubelnd über den Rasen.
Gladbach-Geldregen nach Borussia-Abgängen – durch diese Klauseln
Zum ersten Mal in der mittlerweile rund 30-jährigen Historie der Champions League gelang es Gladbach, sich für das Achtelfinale zu qualifizieren.
Seitdem hat sich bei Borussia viel getan – nicht nur in Sachen Erwartungshaltung, sondern natürlich auch personell. Zahlreiche Leistungsträger dieser Phase, die besonders unter Marco Rose (47) aufblühten, stehen mittlerweile nicht mehr in Gladbach unter Vertrag.
Denis Zakaria verließ im Januar 2022 den Niederrhein, Yann Sommer machte es ihm ein Jahr später nach. Die Transfers der beiden Schweizer gingen ein halbes Jahr vor Ende ihrer Verträge über die Bühne.
Bei gleich mehreren Teamkollegen der beiden sah es anders aus: Matthias Ginter (29), Ramy Bensebaini (28) und nicht zuletzt der letztjährige Top-Torjäger Marcus Thuram (26) mussten die Fohlen-Verantwortlichen ablösefrei ziehen lassen.
Gerade bei Bensebaini und Thuram machte Roland Virkus (56) im Sommer 2022 deutlich, dass der Klub durchaus gesprächsbereit gewesen wäre, über einen vorzeitigen Wechsel zu sprechen.
Eines war ihm natürlich klar: Sollten die beiden zum 1. Juli 2023 einen neuen Vertrag unterzeichnen, kassiert Borussia keine Ablöse, hat kein Mitspracherecht, was den neuen Verein betrifft, und auch keine Möglichkeiten, noch am weiteren Verlaufe der Spieler finanziell zu partizipieren.
Wie das funktionieren kann, zeigten zuletzt die Deals um Zakaria und Sommer: Beim Sommer-Transfer des FC Bayern München kassierte Borussia noch einen siebenstelligen Betrag als Bonus, nachdem der deutsche Rekordmeister in diesem Jahr doch noch Meister wurde.
Im Falle von Zakaria erhielt Borussia Medienberichten zufolge auch einen Betrag im Bereich zwischen zwei bis drei Millionen Euro, als der Schweizer in diesem Sommer von Juventus nach Monaco verkauft wurde.
Die Fohlen-Bosse sollen eine Vertragsklausel ausgehandelt haben, dass 20 Prozent des Transfer-Gewinnes der Italiener bei einem Weiterverkauf an Borussia gehen. Die Folge: ein nachträglicher Geldregen für Gladbach!
Marcus Thuram glänzt in seinen ersten Wochen bei Inter mit fünf Torbeteiligungen in den ersten fünf Serie-A-Spielen. Nun kursieren gar schon Gerüchte, dass Teams aus der Premier League etwa durch die Top-Leistung des Franzosen im Mailänder Derby auf den Plan gerufen wurden. Die kolportierte Ablöse beläuft sich auf mindestens 40 Millionen Euro.
Auch da hätte sich also noch die eine oder andere Gelegenheit für Borussia abzeichnen können, um von der „Erfolgsgeschichte Thuram“ auch nach dessen Gladbach-Abschied zu profitieren.
Mittlerweile sind Bonizahlungen bei Transfer-Gesprächen längst üblich. Das bestätigte zuletzt auch Borussia-Geschäftsführer Stephan Schippers (56) im GladbachLIVE-Interview.
„Es ist heutzutage üblich, dass du nicht nur eine fixe Transfersumme berücksichtigst, sondern auch immer eine Reihe von Eventualitäten. Boni, sei es durch Spiele, sei es durch sportliche Erfolge des neuen Vereines oder manchmal auch Weitertransfers“, sagte der Borussia-Boss im Rahmen des Sommer-Trainingslagers.
Aber: Erst kamen offenbar keine passenden Angebote für Thuram und Bensebaini. Dann entschieden sich die beiden, ihre Zukunft im Zusammenspiel mit ihren Beratern selbst in die Hand zu nehmen.
So ist es Borussia hier nicht gelungen, durch kluge Klauseln noch künftig mitzuverdienen. Immerhin: Dass es auch bei Nico Elvedi (26) zu einem solchen Szenario kommt, wurde durch die Vertragsverlängerung in der vergangenen Woche deutlich unwahrscheinlicher.