„Nicht gleich bewertet“ Jetzt auch öffentlich: Gladbach-Verantwortliche mit Elvedi-Ansage
Das ist mal deutlich!
In den vergangenen Wochen wurde immer wieder über die Zukunft von Nico Elvedi (26) gesprochen! Zwischenzeitlich schien es schon, als sei der Verteidiger mit einem Bein auf der Insel.
Gladbach-Coach mit Ansage an Nico Elvedi
Die Wolverhampton Wanderers buhlten knapp einen Monat vor Ende der Transferperiode intensiv um den Gladbach-Verteidiger. Ein Transfer kam aber letztlich nicht zustande. Auch der FC Everton und der FC Turin wurden zwischenzeitlich als mögliche Interessenten gehandelt.
Bei Elvedi schwebt über allem, dass sein Vertrag bei Borussia Mönchengladbach im kommenden Jahr ausläuft. Heißt: Wenn er nicht verlängert, könnte sich der Schweizer nach Marcus Thuram (26), Ramy Bensebaini (28) und Matthias Ginter (29) in die Reihe der Ablösefrei-Abgänge in den vergangenen Jahren einreihen.
Nur noch eine Gelegenheit hätte Borussia, um Elvedi zu verkaufen – und dafür eine Ablöse zu kassieren. Dafür müsste der 26-Jährige im Januar den Verein wechseln.
„Alles ist möglich“, sagte Elvedi nach seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz in dieser Saison gegen FC Bayern München (1:2), als er nach dem geplatzten England-Deal auf seine Zukunft angesprochen wurde.
Zuletzt zeichnete sich ab, dass sich beide Parteien auf eine Lösung einigen könnten, die auch bei Jonas Hofmann (31) dazu führte, dass Borussia immerhin noch einen zweistelligen Millionen-Betrag einnehmen konnte.
Hofmann verlängerte seinen Kontrakt ein Jahr vor Vertragsende – das aber mit einer Ausstiegsklausel in Höhe von zehn Millionen Euro. Mittlerweile spielt der deutsche Nationalspieler bei Bayer Leverkusen – durch die Ausstiegsklausel.
In diesem Szenario könnte sich Elvedi seinen Wunsch, einen nächsten Karriere-Schritt vorzunehmen, erfüllen. Dazu würde Borussia Mönchengladbach wichtige Einnahmen generieren. Offensichtlich wäre das Szenario also eine Win-Win-Situation.
Aber: Noch sind sich die beiden Parteien nicht einig. Elvedi war zuletzt erst einmal bei der Schweizer Nationalmannschaft, könnte jetzt nach seinem Comeback gegen die Bayern in Darmstadt (17. September 2023, 17.30 Uhr) zu seinem zweiten Borussia-Einsatz in dieser Saison kommen.
Zuletzt gab es aber Berichte, dass Borussia bis zu einer Vertragsverlängerung Elvedis darauf verzichten könnte, den Innenverteidiger einzusetzen. Ein Druckmittel?
Eine längere Phase ohne Spielpraxis wäre für Elvedi mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehende Europameisterschaft in Deutschland eine Katastrophe. Für Elvedi wäre es ein Worst-Case-Szenario, in der Schweizer Nationalmannschaft ins zweite Glied abzurutschen.
Allerdings machten die Verantwortlichen der „Nati“ immer wieder deutlich, dass die Schweizer Spieler bei ihren Vereinen auch regelmäßig spielen müssen, um Startelf-Kandidaten zu machen.
Dass die Gladbach-Verantwortlichen die vertragliche Situation des 26-Jährigen auch bei Aufstellungsfragen in Betracht ziehen, daraus machte Gerardo Seoane (44) bei der Pressekonferenz vor dem Darmstadt-Spiel keinen Hehl.
„Wir sind in Gesprächen. Wenn es ein Bekenntnis von ihm gibt, öffnet das für ihn alle Möglichkeiten“, sagte der Borussia-Coach über die Situation bei Nico Elvedi. „Bis dahin ist er ein Kadermitglied wie alle anderen, aber in unseren Entscheidungen nicht gleich bewertet wie ein Spieler, der sich für das Projekt committet hat.“
Elvedi, der vor seinem Wechsel-Wunsch in der Sommervorbereitung schon über Monate zögerte, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern, wird also „nicht gleich bewertet“.
Florian Neuhaus (26) entschied sich rund um das Tegernsee-Trainingslager im Juli, seinen 2024 auslaufenden Vertrag bei Borussia zu verlängern – und ist seitdem wichtiger Bestandteil der Seoane-Pläne.
So deutlich wurde von einem Gladbach-Verantwortlichen zuvor noch nicht kommuniziert, dass ein Commitment Elvedis auch Einfluss auf seine Einsatz-Perspektiven hat. Nach dieser Ansage dürfte klar sein, wie sich der Schweizer seinen Weg zurück in die Borussia-Startelf beeinflussen kann.