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Von Daniel Thiel

Nach sechs Jahren im Klub Vertrag aufgelöst! Gladbach-Profi ist jetzt vereinslos

Roland Virkus (r.) lächelt Gerardo Seoane, Trainer von Borussia Mönchengladbach, an.

Wollen künftig wieder verstärkt auf Talente setzen: Gerardo Seoane (l.) und Roland Virkus, hier am 2. September 2023, sind für die sportlichen Geschicke bei Borussia Mönchengladbach verantwortlich.

Nach sechs Jahren trennen sich die Wege!

Die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach haben eine deutliche Zielsetzung: Sie wollen in den kommenden Jahren wieder mehr Talente aus dem eigenen Fohlenstall in die Profi-Mannschaft integrieren und ihnen Chancen gewähren.

Gladbach-Entscheidung: Spieler verlässt Borussia nach sechs Jahren

Gerade in den letzten Jahren unter Max Eberl (49) wurde das stark vernachlässigt – bevor Eberl im Januar 2022 seinen Manager-Posten bei Borussia niederlegte.

In den vergangenen Jahren gelang es nur einem Spieler aus der Fohlen-Jugend, sich nachhaltig in Borussias Bundesliga-Mannschaft zu etablieren: Jordan Beyer (23).

Der im Mai 2000 geborene Innenverteidiger, der mittlerweile beim FC Burnley unter Vertrag steht, feierte im Sommer 2018 sein Bundesliga-Debüt unter Dieter Hecking (59) und war fortan fester Bestandteil des Profi-Kaders.

Ein zwei Jahre jüngeres Eigengewächs will nun nachziehen: Rocco Reitz (21) wurde von Gerardo Seoane (44) beim Liga-Kracher gegen den FC Bayern München (1:2) ins kalte Wasser geworfen.

Für den gebürtigen Duisburger war es der zweite Startelf-Einsatz in der Bundesliga. Ob der 21-Jährige aber auch nach der Rückkehr von Christoph Kramer (32) und Manu Koné (22) Chancen auf regelmäßige Einsatzzeiten hat, werden die kommenden Wochen zeigen.

Während Reitz darauf hofft, sich in der Bundesliga festspielen zu können, sieht die Situation bei einem ehemaligen Fohlenstall-Teamkollegen ganz anders aus.

Luiz Skraback (20) wurde wenige Monate vor dem Eberl-Aus von Borussia Mönchengladbach mit einem Profivertrag ausgestattet. Der Mittelfeldspieler sollte über die U23 auf sich aufmerksam machen, wurde offensichtlich als möglicher Kandidat mit Bundesliga-Potenzial gesehen.

Borussias jetziger Geschäftsführer Sport Roland Virkus (56) sagte bei der Vertragsunterschrift im September 2021: „Wir sehen noch großes Entwicklungspotenzial in ihm. Nun ist es an Luiz, den nächsten Schritt zu machen.“

Skraback feierte an dem Tag nicht nur den bis dahin größten Schritt seiner Fußballer-Laufbahn, sondern auch seinen 19. Geburtstag. 2017 war er aus Frankfurt/Oder in die Borussia-Jugend gewechselt.

Vor zwei Jahren galt Skraback noch als ein Kandidat, um in der Zukunft bei Borussia durchzustarten. Mittlerweile steht fest: Aus der erhofften Erfolgsgeschichte, dass Skraback aus dem Fohlenstall den Durchmarsch zum Bundesliga-Spieler schafft, wird nichts.

Wie Borussias Nachwuchs-Direktor Mirko Sandmöller (40) im Interview mit dem Portal „Fohlen-Hautnah“ bestätigt, wurde der 2021 mit Skraback geschlossene Profi-Vertrag zuletzt aufgelöst.

„Luiz Skraback stand uns in der zurückliegenden Spielzeit aus verschiedenen Gründen über weite Strecken nicht zur Verfügung“, sagte der Virkus-Nachfolger als Verantwortlicher für den Fohlen-Nachwuchs.

Sandmöller weiter: „Vor der neuen Saison kam er dann auf uns zu mit der Bitte, den Vertrag aufzulösen. In den gemeinsamen Gesprächen sind wir diesem Wunsch dann nachgekommen.“

Für Skraback geht es also nach 48 Einsätzen in Borussias Regionalliga-Mannschaft nicht mehr weiter. In der Vorsaison wurde er noch in zwei Partien von Eugen Polanski (37) eingewechselt.

Daniel Farke (r.) bereitet Luiz Skraback auf einen Profi-Einsatz am 1. Juli 2022 vor und gibt ihm Anweisungen.

Das letzte Highlight in seinen sechs Jahren bei Borussia Mönchengladbach: Daniel Farke (r.) bereitet Luiz Skraback auf einen Profi-Einsatz am 1. Juli 2022 vor.

Daniel Farke (46) setzte den 20-Jährigen in der Sommer-Vorbereitung 2022 sogar noch bei den Profis ein – im Testspiel gegen Rot-Weiss Essen.

Wie es nun für Skraback weitergeht, ist noch nicht bekannt – bei einem neuen Verein ist er jedenfalls noch nicht gemeldet. Es zeichnet sich also ab, dass Skraback nach seinem Gladbach-Aus bis auf Weiteres vereinslos ist. Das hätten sich alle Beteiligten im September 2021 wohl noch ganz anders vorgestellt.