Wichtigste Trainer-Entscheidung des Jahrtausends? Coach bestätigt: Er sollte Gladbach übernehmen
Wer wird der neue Borussia-Trainer? Die Jahre mussten sich die Fohlen-Fans in den vergangenen Jahren immer wieder stellen.
Die Konstanz auf der Trainer-Position ist Borussia Mönchengladbach in den vergangenen Jahren abhandengekommen. Seit Frühjahr 2021 saßen insgesamt vier Coaches auf der Fohlen-Trainerbank.
Gladbach-Interesse an Pokalsieger-Trainer – er bestätigt Anfrage
Nach dem Abschied von Marco Rose (47) und den gescheiterten Anläufen von Adi Hütter (53) und Daniel Farke (46) ist nun seit Juni Gerardo Seoane (44) in Amt und Würden.
Das Bittere: Mittlerweile sind zumindest die Anhängerinnen und Anhänger der Fohlen daran gewöhnt, sich immer wieder mit einem neuen Gesicht in der Position anfreunden zu müssen.
Das war vor etwa einem Jahrzehnt noch ganz anders: Lucien Favre (65) prägte nicht nur durch den sportlichen Erfolg bei den Fohlen eine Ära, sondern war durch seine viereinhalb Jahre andauernde Amtszeit der dienstälteste Fohlen-Coach seit der Jahrtausendwende.
Umso größer war die Herausforderung, der sich die Borussia-Verantwortlichen im September 2015 stellen mussten. Nach einer Derby-Pleite in Köln (0:1) und insgesamt fünf Niederlagen zum Bundesliga-Start erklärte Favre seinen Rücktritt.
Wer würde in diese Fußstapfen treten können? Letztlich übernahm André Schubert (52), zuvor U23-Trainer, die Geschicke zunächst übergangsweise und dann als Dauerlösung.
Allerdings wurden in den Tagen nach dem Favre-Beben auch einige externe Trainer heiß gehandelt. Die heißesten Kandidaten waren der damalige Augsburg-Coach Markus Weinzierl (48, aktuell vereinslos) und ein nach wie vor in Deutschland weitgehend unbekannter Name: Jocelyn Gourvennec (51).
Als der Franzose bei Borussia gehandelt wurde, ging er gerade in seine sechste Saison bei EA Guingamp, dem Ex-Klub von Marcus Thuram (26). Mit dem jetzigen Zweitligisten wurde Gourvennec 2014 sensationell Pokalsieger.
Damals berichtete unter anderem die „L'Equipe“, dass sich Borussia einen Korb eingehandelt habe – beim Versuch, den mittlerweile 51-Jährigen aus Frankreich an den Niederrhein zu lotsen.
In den Tagen nach dem Favre-Beben mussten sich die Borussia-Fans plötzlich mit Gourvennec auseinandersetzen – der Name war plötzlich omnipräsent.
Nun bestätigt der Franzose die hartnäckigen Gerüchte im Rahmen der wohl wichtigsten Trainer-Entscheidung der Fohlen im 21. Jahrhundert. Gourvennec hatte laut eigener Aussage die Möglichkeit, 2015 Borussia-Trainer zu werden – lehnte aber ab.
Im Rahmen eines „Bild“-Interviews sprach der Ex-Trainer von Bordeaux und Lille über gleich zwei Angebote, die er vor acht Jahren von deutschen Fußball-Schwergewichten erhielt.
„Damals spielte RB (Leipzig, Anm. d. Red.) noch in der 2. Bundesliga und Gérard Houllier war Sportdirektor. Als Leipzig im Frühjahr einen neuen Trainer suchte, fragte er mich, ob ich interessiert sei.“,
Gourvennec weiter: „Natürlich war ich das, aber ich hatte gerade mit Guingamp den französischen Pokal gewonnen und stand kurz vor der Europa League, also war es nicht der richtige Zeitpunkt. Genauso war es bei der Gelegenheit, die ich mit Mönchengladbach hatte.“
Seine Entscheidung, sowohl Leipzig als auch Gladbach abzusagen, führt dazu, dass er in Deutschland immer noch weitgehend unbekannt ist. Seit Sommer 2022 ist Gourvennec vereinslos, nachdem er zuletzt in Lille tätig war.
Nach der Absage des Franzosen führte Schubert Borussia bis in die Champions League, wurde aber in der darauffolgenden Saison zur Winterpause entlassen. Max Eberl (50) entschied sich dann, Schubert durch Dieter Hecking (59) zu ersetzen.