Schon bei Bayer im Visier Seoane-Wunschspieler ist schon mittendrin – braucht aber Geduld
Seoane hält viel von ihm – der Wunsch-Transfer des Schweizers ist aber auch mit Geduld verbunden.
Gerardo Seoane (44) wurde in den vergangenen Monaten mit der Aufgabe betraut, einige neue Gesichter ins Gladbach-Konstrukt zu integrieren. Gerade bei den Talenten beweisen die Verantwortlichen aber, dass sie nichts erzwingen wollen.
Im Sommer wurde Fabio Chiarodia (18) von Borussia Mönchengladbach verpflichtet. Bei ihm stach eine besondere Verbindung zum neuen Borussia-Trainer heraus.
Gladbach-Talent Chiarodia muss sich aktuell noch gedulden
Die Verantwortlichen von Werder Bremen rechneten eigentlich damit, auch in den kommenden Jahren in Chiarodia ein Top-Talent in den eigenen Reihen zu haben, das sich nach und nach in der Bundesliga etabliert.
Medienberichten zufolge waren Juventus und der FC Chelsea an dem italienischen U19-Nationalspieler interessiert. Außerdem wurde Borussia-Coach Gerardo Seoane (44) schon während seiner Amtszeit bei Bayer Leverkusen großes Interesse an Chiarodia nachgesagt.
Doch auf sein Bundesliga-Debüt für Borussia muss der 18-Jährige noch warten. In erster Linie sammelt der gebürtige Oldenburger aktuell Spielpraxis bei der U23.
Während er im DFB-Pokalspiel gegen TuS Bersenbrück (7:0) zumindest eingewechselt wurde, stand der Deutsch-Italiener zwar mehrfach im Bundesliga-Kader – saß aber jeweils über 90 Minuten auf der Bank.
Dafür zählte er zu den Konstanten in Gladbachs U23 sowie in der U19 Italiens. Die Top-Talente von Borussia mit einem Profivertrag, dazu zählt auch Chiarodia, genießen beim Regionalliga-Team eine Stammplatz-Garantie.
Was den großen Wurf anbetrifft, muss sich das Abwehr-Talent wohl zunächst weiter gedulden. Dies liegt auch an der sich in den vergangenen Monaten entwickelten Situation in der Innenverteidigung.
In Maximilian Wöber (25) verpflichtete Borussia eine neue Defensivstütze auf Leihbasis von Leeds United. Ein sich lange anbahnender Wechsel von Nico Elvedi (27) kam nicht zustande.
Stattdessen verlängerte der Schweizer seinen Vertrag und wird seitdem auch wieder von Seoane in der Startelf berücksichtigt. In den vergangenen Wochen waren sowohl Elvedi als auch Wöber gesetzt.
In Ko Itakura (26), Marvin Friedrich (28) und Tony Jantschke (33) stehen weitere etablierte Verteidiger bei Borussia im Kader. Viel Konkurrenz also für ein 18 Jahre altes Talent. Nun fällt aber Itakura erst einmal einige Wochen aus, möglicherweise kann nun Chiarodia einen Sprung in der Hackordnung machen.
Doch die Gladbacher Verantwortlichen haben eine solche Situation einkalkuliert. Sie sind sich darüber im Klaren, dass Talente wie Chiarodia unter keinem großen zeitlichen Druck stehen – und sich Schritt für Schritt entwickeln sollen.
Auch deshalb setzt Borussia auf Sonder-Trainingseinheiten, die von Co- und Talente-Trainer Guido Streichsbier (53) geleitet werden. In diesen Einheiten sollen Spieler wie Chiarodia individuell gefördert und weiterentwickelt werden.
Damit entsendet der Verein gleichzeitig auch das Signal, dass auf die Talente langfristig gebaut und ihnen Vertrauen geschenkt wird. Das neue Gladbach-Juwel wird sicherlich im Laufe der Saison seine Chance erhalten. Die Anlagen dafür, das bewies er schon in Bremen, bringt er auf jeden Fall mit.